Krebsforum

Blasenentleerungsstörungen

Symptome – Diagnostik – Therapie

Herbert Bliemeister

Die alten Anatomen tauften Organe gern nach ihrer Lage im Körper: die unmittelbar vor der Blase liegende Vorsteherdrüse heißt lateinisch Prostata. Dieser Name bewahrt die historische Vorstellung, die Prostata sei für die Erektion zuständig. Ihr kastanienförmiges Drüsen- und Muskelgewebe misst beim jungen Mann 20-25 ml Volumen. Die Außendrüse ist durch den Enddarm tastbar, die Innendrüse umfasst die prostatische (blasennahe) Harnröhre. Ihr zentraler Ausführungsgang mündet von unten her in diese ein. Sie nimmt beim Orgasmus das Ejakulat auf.


Beim Orgasmus verkürzen sich die Muskeln der Prostata und stoßen das Ejakulat in die prostatische Harnröhre aus. Der innere Blasenschließmuskel versperrt dem Ejakulat reflektorisch den (Rück-)Weg in die Blase (Bild 1 - siehe Naturheilpraxis 3/2011)

Benigne Prostata-Hyperplasie (BPH) bedingt Blasen-Entleerungs-Störungen (BES)

Im Lebensverlauf wuchert – u.a. durch verringerte Testosteron Produktion – die Innendrüse der Prostata. Diese gutartige (Benigne) Prostata Wucherung (Hyperplasie) wird BPH oder auch Prostata-Adenom genannt (Bild 2 - siehe Naturheilpraxis 3/2011). Die BPH komprimiert die Harnröhre, wodurch der Harnstrahl schwächer wird und tröpfelt: „Mann“ muss nachts öfter Wasser lassen (Nykturie). Gegen den steigenden Widerstand der BPH presst der Blasenmuskel immer stärker an, um Urin zu entleeren. Dabei auftretende Symptome sind Blasenentleerungsstörungen (BES).

In Deutschland leiden > 30% der Männer (4,9 Millionen) > 50 Jahren an BES wegen BPH.

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Anmerkung:
Bilder stammen teilweise aus : Benigne Prostata Hyperplasie II. Ausgabe von Roger S Kirby/ Timothy J Christmas – Mosby – Wolfe Medical Comminications – © 1997 Times Mirror International Publishers Limited

Autor:
Dr. med. Herbert Bliemeister
Urologe & Praktischer Arzt
www.prostatakrebsonline.de

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Naturheilpraxis 3/2011