Phytotherapie

Was ist drin in unseren Cremes und Salben?

von Uwe Schlutt

Ist doch ganz einfach: Die internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI = International Nomenclature Cosmetic Ingredient) legt fest, mit welchen Namen Kosmetik-Hersteller die Inhaltsstoffe in der Kosmetik deklarieren müssen. Seit dem 01.01.1998 sind die müssen die Inhaltsstoffe von Kosmetika in den Mitgliedsländern der Europäischen Union angegeben werden. Die Deklaration aller Inhaltsstoffe muss auf der Verpackung oder dem Beipackzettel des Präparates stehen. Die Inhaltsstoffe werden in abnehmender Reihenfolge ihres Gewichtes im Produkt aufgelistet. Inhaltsstoffe, die mit weniger als einem Prozent im Produkt enthalten sind, können in unsortierter Reihenfolge aufgelistet werden. Riech- und Geruchsstoffe werden als Aroma oder Parfüm bezeichnet.


An sich eine sehr gute Idee, z.B. dem Allergiker die Möglichkeit zu geben, sich über für ihn eventuell problematische Inhaltsstoffe zu informieren. In der Praxis allerdings stellt sich die Frage, ob die sehr umfangreiche Liste den Laien nicht schnell überfordert. Hinzu kommt, dass die Hersteller die Möglichkeit haben, Vertraulichkeit über einzelne, speziell ihr Produkt betreffende Inhaltsstoffe zu beantragen, die dann mittels einer Code-Nummer verschlüsselt werden.

An einigen Beispielen möchte ich verdeutlichen, dass es bereits schwierig ist, einfachere Rezepturen zu „durchleuchten“ und sich über die Bewertung eines Inhaltsstoffs klar zu werden, zudem sich bei entsprechender Recherche durchaus widersprüchliche Meinungen finden lassen.

Was also tun mit dieser Liste? Viele schließen (nicht ganz unberechtigt) erst einmal von der Form auf den Inhalt, also:

Salbenrezepturen beinhalten im Wesentlichen drei große Inhaltsstoffgruppen:

1. Basisstoffe

Fette und Öle, die bei Salben = Wasser-in-Öl-Emulsionen den Hauptteil der Rezeptur ausmachen. In Cremes = Öl-in-Wasser-Emulsionen sind sie die kleinere Fraktion, hier steht die Feuchtigkeit im Vordergrund

2. Wirkstoffe

Hier finden sich Stoffe, die das Hautbild verbessern sollen, im besten Fall können das natürliche Pflanzenextrakte sein, aber auch chemisch definierte Verbindungen, ebenso Vitamine, Mineralstoffe usw.

3. Hilfsstoffe

ermöglichen die Herstellung ganz unterschiedlich aufgebauter Zubereitungen wie Cremes, Pasten, Lösungen, Puder usw. Sie dienen meist weniger der Pflege der Haut sondern verleihen dem Produkt spezifische Eigenschaften

Benzylalkohol

Cetylpalmitat = Walratersatz

Cetylstearylalkohol = Lanette O = Cetearyl alcohol 

Octyldodecanol

Polysorbat 60

Propylenglycol

Sorbitanstearat

Basische Hautpflege

Bienenwachs = Cera flava

(gelbes Wachs) oder Cera alba (gebleichtes = weißes Wachs)

Kakaobutter = Oleum Cacao = Theobroma Cacao

Wollwachs/Wollfett/Lanolin

Lanolinum anhydricum = Adeps lanae = Wollwachs = Lanolin (INCI)

Lanolinum = Wollfett

Lanolin DAB

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Anschrift des Verfassers:
Uwe Schlutt
Heilpraktiker
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund
www.phytaro.de

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Naturheilpraxis 1/2011