Phytotherapie

Enzyme

Aufbau, Wirkung und Hemmung (u.a. durch Umweltgifte)

von Anita Kracke

Enzyme wurden früher Fermente genannt und wirken als Biokatalysatoren. Sie bestehen aus großmolekularen komplex strukturierten Eiweißkörpern und zeichnen sich durch eine hohe Substratspezifität aus. Ca. 95% der Enzyme haben eine katabole Wirkung. Sie zeichnen sich durch ein aktives Zentrum aus und bewirken ca. 1015 Reaktionen pro Sekunde. Für die Labor-Diagnostik haben sie eine zusätzliche Bedeutung, weil beim Gewebszerfall gewisse Enzyme frei werden, anhand derer Rückschlüsse auf Erkrankungen gezogen werden können


Zusammensetzung und Aufgaben

Das besondere Kennzeichen von Enzymen ist, dass sie zwar biochemische Reaktionen katalysieren, aber sich nicht dabei verbrauchen. Da es sich um sehr große Eiweißkörper handelt, werden sie bei der Aufnahme durch die Nahrung zum großen Teil durch Verdauungsvorgänge zerlegt. Sie müssen daher im Körper in großer Menge hergestellt werden. Um ihre Aufgaben im Stoffwechsel zu erfüllen, benötigen einige Enzyme sog. Co-Enzyme. Dabei handelt es sich jedoch im Gegensatz zu den eigentlichen Fermenten um sehr kleine Bausteine, die nicht aus Eiweiß bestehen, sich schnell verbrauchen und daher ständig durch die Nahrung ergänzt werden müssen. Zu den Aufbaustoffen der Co-Enzyme zählen z.B. die Vitamine der B-Gruppe (B1, B2, B6, B12), Vitamin C und Vitamin K, verschiedene Metalle wie Kupfer, Eisen, Nickel, die Spurenelemente Zink, Selen, Mangan, Molybdän und Chrom sowie Mineralien z.B. Magnesium, Kalium, Natrium u.a.
Die Wirkung der Enzyme ist stark abhängig von der Temperatur, dem pH-Wert und der Konzentration des Substrates, das biochemisch umgesetzt werden soll. Außerdem ist die Aktivierung der Fermente aus Vorstufen entscheidend und ob eine Enzymhemmung besteht oder nicht.

Deutliche enzymatische Umsetzungen kann man überall in lebenden und toten Substraten beobachten. Die Zerlegung der Nahrung beginnt bereits mit der Aufnahme in den Mund nach sensorischer Vorbereitung und Kauen. Mit dem Speichel wirken bereits die ersten Enzyme ein und dieser Vorgang intensiviert sich im Laufe der Passage durch den Magen-Darmtrakt. Gleichzeitig wird das Einschleusen der Nährstoffe in die Zellen der Schleimhäute enzymatisch gesteuert. Enzyme dienen der Unterstützung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte. In der Umwelt werden sie von entsprechenden Mikroben eingesetzt, um durch Fäulnis und Gärvorgänge totes Material zu zersetzen und die Bodengare zu bilden. Der Mensch macht sich die Enzymtätigkeit vieler Mikroorganismen zunutze für die Aufbereitung von Nahrung für Menschen und Tiere, die dann als Joghurt, Kefir, Wein, Brot, Sauerkraut oder Silage zum Beispiel schmackhafter sind und länger haltbar als das Ausgangsprodukt.

Enzymbedarfssteigerung

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Metalle

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Regulationsstarre

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Beispiel einer pathogenen Enzymwirkung im Menschen

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Beispiel einer Enzymhemmung im Pflanzenreich durch ein Herbizid

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Schlussbetrachtung

Anhand dieses zuletzt aufgeführten Beispieles lässt sich zeigen, wie vielfältig die Wege sind, auf denen erstens Enzymhemmung verursacht werden kann und zweitens über die Nahrungskette Stoffe in den menschlichen und tierischen Körper gelangen können, über deren Wirkung wir nicht informiert sind, die aber durchaus Bestandteil unserer täglichen Nahrung sein können. Wie diese chemischen Stoffe auf den Stoffwechsel unserer eigenen Körperzellen und den der darin befindlichen Mitochondrien wirken und wie sie die Symbionten des Gesamtorganismus beeinflussen, ist weitgehend unbekannt. So waren z.B. einige Beobachtungen der Gartenbesitzerin bezüglich ihrer Pflanzen – z.B. die Farbveränderungen an den Erdbeeren – selbst dem Hersteller des Herbizids unbekannt. Ob die Einkeimblättrigen in ihrem Stoffwechsel wirklich nicht beeinflusst werden, erscheint zweifelhaft bei den Befunden am Maisbrand.

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Anschrift der Verfasserin:
Dr. med. vet. Anita Kracke
Heilpraktikerin
Hasseler Steinweg 9

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Naturheilpraxis 1/2011