Augendiagnose

Augendiagnose und deren phyto-therapeutische Umsetzung

von Peter Germann und Michael Herzog

Improvisationen gibt es nicht nur im Aktionstheater, Jazz oder Kabarett. Der Kollege Michael Herzog und ich haben uns auch im Bereich der Naturheilkunde auf diese Plattform der Informationsweitergabe gewagt. Auf dem „IV. Dortmunder Phytotherapie-Tag“ im September 2010 wollten wir kreativ mit dem Thema „Augendiagnose und deren phytotherapeutisches Umsetzung“ umgehen. Michael Herzog stellte primär die Augentypen vor, wobei ich spontane Therapiekonzepte zusteuerte. Von den vorgenommen Iriden konnte nur ein Bruchteil vorgestellt werden, weil sich das Publikum schnell mit einbezog. So war das Ganze lehrreich für alle Beteiligten.


Die rein lymphatische Iris

Als erstes stellte der Kollege Herzog das rein lymphatische Auge vor. Auf dem Foto ersichtlich handelt es sich um den neurogen sensiblen Typus mit lymphatischer Belastung. Links ist eine Leberpigmente erkennbar.
Ein Auge kann nicht nur nach konstitutionellen und topografischen Fakten erfasst werden, sondern auch von seinem Gesamteindruck. Ich bin nicht der Vertreter der rein schablonenhaften Irisdiagnose. Wie oft kommt es vor, das sich beispielsweise ein Leberfeld weitgehend unauffällig zeigt, aber der gesamte Augenausdruck nach einer Leberunterstützung geradezu „schreit“.

Das hier gezeigte Paar wirkt schmutzig, belastet, leberunterstützungswürdig sowie psychisch sensibel.
Phytotherapeutisch fallen mir spontan die beiden Lymphpflanzen Juglans regia (Walnuss) und Scrofularia nodosa (Braunwurz) ein.
Die Walnuss ist ein Standartmittel bei einer belasteten Lymphe. Außerdem regt sie deren Kinese an. Als „Skrofeln“ bezeichnet man chronisch verhärtete Lymphdrüsen, so dass die lateinische Bezeichnung der Braunwurz die Indikationsrichtung schon angibt. (Itires spag. Peka N, 100.0, Pekana)
Des Weiteren sollte an Taraxacum (Löwenzahn) gedacht werden; die Pflanze zur Blut- und Lymphreinigung hat auch leberentgiftende und leicht diuretisierende Wirkung. Es kann auch zur Kombination Carduus marianus (Mariendistel) mit einbezogen werden, die den protektiven Anteil an der Leberzelle abdeckt (CERES Taraxacum comp. ALCEA, 20.0). Auch der Storchenschnabel (Geranium robertianum) könnte zum Einsatz kommen. Drüsenschwellungen, die Aktivierung des Lymphflusses und deren Entgiftung sind einige seiner Indikationen (CERES Geranium robertianum O ALCEA, 20.0).

Bei Lymphstauungen kommt der Steinklee (Melilotus officinalis) mit seinen antiödematösen Wirkweisen und der Verbesserung der Lymphkinetik in Frage (CERES Melilotus O ALCEA, 20.0).

Den Bereich der Neurosensibiltät deckt unter anderem der Hopfen (Humulus lupulus) ab. Er ist ein mildes Sedativum und eine Einschlafhilfe (Galactopharm Hopfen Kapseln, L, Galactopharm). Auch die Melisse (Melissa officinalis) und Baldrian (Valeriana officinalis) kommen zur Anwendung. Sie wirken positiv bei Unruhezuständen und unter anderem bei nervösen Herzbeschwerden.
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist primär aufhellend bei depressiven Störungen (Hyperforat 250 mg, C, Dr. Klein), wobei die Passionsblume (Passiflora incarnata) sowohl den beruhigenden, als auch den antidepressiven Aspekt abdeckt. Ähnlich wie die Melisse hat sich die Pflanze bei nervösen Magenbeschwerden bewährt (Seda-Plantina N, CXX, Quiris, mit Baldrian, Melisse, Passionsblume). Als letztes sei auch der Lavendel (Lavandula officinalis) erwähnt. Aufgrund seiner nervenstärkenden Wirkung bei psycho-vegatitiv labilen Zuständen, wo Nervosität und eventuelle Magenschwäche im Vordergrund stehen, kann diese Pflanzen mit ätherischen Ölen eingesetzt werden (CERES Lavandula O ALCEA, 20.0). All die beschriebenen Drogen können kombiniert werden.

Biliäre Konstitution

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Hämatogene Konstitution

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Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Gesundheithaus Viriditas / Phytaro Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund



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Naturheilpraxis 1/2011