Neurologische Erkrankungen

Auszeit als heilsame "Therapie": Der besondere Tag

von Barbara Schlederer

„Wer gehen kann und sich gehen lassen kann, dem geht es gut“
Dieser Spruch, auf kleinen Kärtchen gedruckt, ist das Geschenk einer Herberge auf dem Jakobsweg, er soll Pilger begleiten und ermutigen, ihren Weg fortzusetzen. Pilgern, ausgelöst durch die Wiederbelebung der traditionellen Wallfahrt nach Santiago de Compostella, gehört derzeit zu den Wachstumsbranchen des Tourismus, sodass sogar der Begriff „spiritueller Tourismus“ geprägt wurde. Auch in den Medien hat sich das Thema etabliert und so gibt es Interessierte, die die Wege derjenigen, die unterwegs sind, im Fernsehen, in Kinofilmen und Büchern als „passive Pilger“ mitgehen. Wandern, ganz allgemein, liegt derzeit im Trend. Anfang diesen Jahres erschien ein Buch mit dem Titel:„Zu Fuß“ 1, eine kurze Geschichte des Wanderns. Dirk Schümer, der Autor, berichtet von seiner Leidenschaft, als Fußgänger unterwegs zu sein und von Pfaden, äußeren und inneren, auf denen Menschen ihrer Sehnsucht folgen. Eine unstillbare Sehnsucht scheint auch die Pilger zu ziehen, zu jeder Jahreszeit, auch im Winter, begeben sich Menschen, die sich eine Auszeit leisten können, auf Wege der Vorzeit zu ihrem Pilgerziel. Sie suchen nach Erfahrungen, die sie im Alltag vermissen und die in unserer durchorganisierten Berufs- und Lebenswelt des 21. Jahrhunderts kaum mehr vorkommen, Erfahrungen, die noch vor 100 Jahren tagaus tagein das Leben bestimmten, mit den eigenen Füßen einen Weg zurückzulegen. Der Weg zur Arbeitsstätte, zur Schule und Kirche, ins Gasthaus, zu Handwerkern, zu Verwandten kostete Mühe und Anstrengung, erforderte das Ertragen von Hitze und Kälte, Hunger und Durst und Monotonie. Man kann davon ausgehen, dass sich nach all den Strapazen des Unterwegsseins ein Gefühl der Zufriedenheit einstellte wenn der Fußgänger sein Ziel erreicht hatte und im Schutz eines Hauses ankam. Das Vorankommen aus eigener Kraft, die Bewegung des Gehens vermittelt unmittelbare Erfahrungen, die offenbar auch dazu beitragen, dass Pilgern so im Trend liegt. 2

Dieser Beitrag gilt nicht dem aktuellen Pilgerboom, sondern abgeleitet von persönlichen Erfahrungen als Fußpilgerin und Berichten anderer Pilger soll er eine Idee vorstellen, wie eine kurze Unterbrechung des Gewohnten, sozusagen ein Pilgertag im Alltag, aussehen könnte:

Für sich einen Tag nehmen, an dem man das Gewohnte unterbricht, sich absondert vom Alltäglichen um sich Besonderem zuzuwenden.

Allein aufbrechen, einen Tag Pause machen, weggehen von Zuhause, um zu Fuß auf dem Weg zu sein.

Aufbruch aus dem Gewohnten, sozusagen mit „Pilgerschritten“ einen besonderen Tag begehen um erfrischt, mit eigenen Erfahrungen bereichert, heimzukehren in das Gewohnte.

Die Einteilung in fünf (Pilger) Schritte veranschaulicht das Vorhaben:
• einen Tag Zeit nehmen
• das Zuhause verlassen
• allein aufbrechen,
• allein unterwegs sein
• heimkehren mit heilsamen Erfahrungen für Leib und Seele.

Einen Tag Zeit nehmen
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Das Zuhause verlassen
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Allein aufbrechen
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Allein sein auf einem Weg
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Konkrete Hinweise zur vorgeschlagenen exemplarischen Route
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Heimkehren mit heilsamen Erfahrungen für Leib und Seele
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Literatur:
Alexander Knecht, Günter Stolzenberger, Hrsg., Die Kunst des Wanderns, ein literarisches Lesebuch, München, 2010
1 Dirk Schümer, Zu Fuß, eine kurze Geschickte des Wanderns, 2010, Malik.
2 Noch bis 17. Okt. 2010 zeigt das Deutsche Museum in München eine Ausstellung: „Unterwegs für´s Seelenheil“, Pilgerreisen gestern und heute.
3 Anm.: Coach, engl. = Kutsche, also wörtlich übersetzt: Wanderkutscher oder Wandererkutscher? Sitzen die Wandernden in der Kutsche? Wer zieht die Kutsche? Wer ist der Kutscher?
4 Sören Kierkegaard in Die Kunst des Wanderns, S. 119, Herausgeber: Alexander Knecht und Günter Stolzenberger, München, 2010
5 z. B. Umgebungskarte 1:50 000, UK 50-41 Ammersee-Starnberger See-München-Süd

Anschrift des Verfassers:
Barbara Schlederer
Kreuzeckstr. 6a
80686 München

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Naturheilpraxis 10/2010