FACHFORUM

Zwei altbekannte Arzneipflanzen wiederentdeckt!

Von Oliver Ploss

Bockshornklee (Trigonella foenum graecum L.) und Schwarzer Senf (Brassica nigra L.)

1. Bockshornklee (Trigonella foenum graecum L.)

Bockshornklee (Trigonella foenum graecum L.) ist ein Schmetterlingsblütler (Fabaceae), der sehr stark riecht. Verwendet wird von der Pflanze hauptsächlich der Samen (Bockshornkleesamen; Foenugraeci Semen). Die Pflanze wird auch volkstümlich als Griechisch Heu, Kuhhornklee oder Stundenkraut bezeichnet. Mit einer kräftigen Pfahlwurzel verankert sich die einjährige Pflanze fest im Boden und treibt einen Blühspross an die Oberfläche, der bis zu 60 cm hoch werden kann. Oft liegen die Triebe aber auch am Boden. Der Stängel ist stielrund und häufig nur im oberen Bereich verästelt. Die kleeähnlichen Blätter sind dreizählig. Die gelben oder auch gelblich-weißen Schmetterlingsblüten stehen einzeln oder zu zweien in den Blattachseln. Die Frucht kann bis zu 10 cm lang werden, sieht dabei säbelförmig aus und bildet 5 – 20 Samen aus. Die Blütezeit beginnt im Mai und endet im Juni. Die Pflanze kommt wild vom Mittelmeer bis Zentralasien vor. Der Anbau ist bei uns überall möglich, wobei man die reifen Samen in Reihen aussäen sollte und dabei in einem Abstand von ca. 20 cm, damit sich die einzelnen Pflanzen gut entwickeln können. Noch im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Deutschland Äcker, auf denen diese Pflanze angebaut wurde.

Die Wirkstoffe der Bockshornkleesamen sind weitgehend bekannt. Der hohe Schleimgehalt (20-45%), die Proteine (25

%) und der Fettanteil (ca. 8%) sind für Samen nicht untypisch und rechtfertigen die ältere Anwendung als Roborans. Darüber hinaus hat man mehrere Steroidsaponine, Sterole, Flavonoide und etwas ätherisches Öl (mit über 50 Einzelkomponenten) gefunden. Die im Bockshornklee enthaltenen Steroidsaponine, wie Diosgenin und Gitogenin besitzen eine ausgeprägte Tiefenwirkung. Der Bockshornklee ist reich an Schleimstoffen, die überschüssige Gewebsflüssigkeit wie ein Schwamm aus entzündeten Hautpartien aufnehmen können. Der charakteristische Geruch geht auf das 3- Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon zurück.

Anwendung des Bockshornkleesamens:

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Herstellung eines solchen Brei-Umschlages (Kataplasma):

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Ganzheitlicher Therapievorschlag zur Behandlung einer Gonarthritis

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2. Schwarzer Senf (Brassica nigra L.)

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Literatur:
- Das große Buch der Heilpflanzen, M. Pahlow, GU-Verlag, 1993
- Moderne Praxis bewährter Regulationstherapien, O. Ploss, Haug-Verlag, 2. Aufl., 2010

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer. nat. Oliver Ploss
Naturheilpraxis
Heilpraktiker und zertifizierter Apotheker f. Homöopathie und Naturheilverfahren
Lehrbeauftragter für Homöopathie und Naturheilkunde an der Universität Münster
49477 Ibbenbüren

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Naturheilpraxis 10/2010