SPEZIAL

Zeitgeist Stress

Von Olaf Rippe

Stress ist die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts und laut WHO inzwischen eine der größten Gefahren für die Gesundheit. Man schätzt, dass Stress in den Industrienationen ursächlich an bis zu 70 % aller Krankheiten beteiligt ist, in vielen Fällen bildet er die Hauptursache. Stress ist eigentlich ein alltägliches Phänomen, da er nur ein anderer Ausdruck für einen notwendigen biologischen Anpassungsdruck ist. In der richtigen Dosierung kann Stress durchaus die eigene Leistungsfähigkeit und Kreativität motivieren. Ein Übermaß von Stress führt jedoch unweigerlich zur Überlastung biologischer Systeme (Stresskrankheit) und endet nicht selten mit dem Zusammenbruch der Fähigkeit zur Selbstregulation (Burnout Syndrom).

Grenzerfahrung Stress

Stress setzt eine Reihe von physiologischen Abläufen in Gang, vor allem in Bezug auf Nerven und Hormone, die notwendig sind, um in großer Gefahr zu überleben. Es kommt zur Stimulation des Sympathikus mit Anregung der Nebenniere und Bildung von Adrenalin und Noradrenalin. Dieser Prozess wirkt einerseits erregend, erzeugt aber auf Dauer eine Mischung aus Angst und Aggression, wenn der Druck nicht abgebaut werden kann. Gleichzeitig wird die Hypophyse aktiviert und es kommt zur Ausschüttung von ACTH, zur Aktivierung der Nebennierenrinde und zur Bildung von corticoiden Hormonen. Der Blutdruck steigt (oft in schwindelerregende Höhen), sämtliche Kraftreserven werden aktiviert und die Körperfunktionen auf das Wesentliche reduziert. Gleichzeitig schränkt Vassopressin die Nierentätigkeit ein und es kommt zum Anstieg von Cholesterin.

Die vielfältigen Reaktionen führen natürlich zu den unterschiedlichsten Symptomen und Krankheiten:
Vegetativ dominieren bei Dauerstress Schlafstörungen, Herzrasen, Blutdruckanomalien, Übelkeit, Sodbrennen, Magendruck, ständige Infektanfälligkeit (erhöhter Verbrauch von Vitamin C und oxidativer Stress), Müdigkeit, nachlassende Konzentration, Gereiztheit, Nervosität bis Panik. Alltägliche Sorgen scheinen unüberwindbar. Viele entwickeln ein Suchtverhalten. Die sozialen Kontakte schlafen immer mehr ein und man bekommt den berühmten Tunnelblick, der nichts mehr links und rechts wahrnimmt.

Typische Krankheitsbilder sind: Erschöpfungssyndrom, Angst, Depression (erhöhte Suizidgefahr), Psychosen, Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Sehstörungen, Fehlsteuerungen der Schilddrüse, Allergien (Asthma, Neurodermitis), Herzstörungen (Rhythmus, Blutdruck, auf Dauer auch Sklerose), Nieren- und Blasensteine (= Angststeine!), Neigung zu Blaseninfekten, Gastritis, Ulcuserkrankungen, Pankreatitis, Colitis, Störungen der Menstruation, der Libido und der Fruchtbarkeit, Rücken- und Muskelschmerzen, Allgemein Neigung zu Infekten und zu Entzündungen und eine gesteigerte Krebslatenz – es gibt also praktisch nichts, was nicht als Stressfolge in Frage kommt.

Gerüstet für den Alltag

...

Wie man die Seele baumeln lässt

...

Den eigenen Rhythmus finden

...

Sonnenschein in düsteren Stunden

...

Literatur beim Verfasser

Verfasser
Olaf Rippe, Heilpraktiker
Praxis für Trad. Abendländische Medizin
Barerstr. 48, 80799 München
Tel.: 089/2725902
E-Mail: o.rippe@natura-naturans.de
Web: www.natura-naturans.de

Unter www.natura-naturans.de finden Sie weitere Veröffentlichungen des Autors und ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zum Thema „Traditionelle Abendländische Medizin“; Gesamtprogramm beim Verfasser anfragen.



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 09/2010