Manuelle Therapien

Die Bedeutung des lymphatischen Systems für den Bewegungsapparat

Von Claus Jahn

Zusammenfassung

Die Lymphe ist neben dem Blut jenes System, welches den Körper in seiner Gesamtheit durchzieht und sich ständig im Stoff- und Informations-Austausch mit allen Organen befindet.
Gerade der Bewegungsapparat ist für das lymphatische System von besonderer Bedeutung. Dessen aktiver Anteil ermöglicht ein optimales Funktionieren des Lymphtransportes. Der Abtransport von lymphpflichtigen Bestandteilen ist besonders für die Synovialflüssigkeit und die Lymphflüssigkeit innerhalb des ossären Systems extrem wichtig.
Es muss grundsätzlich von einem lymphatischen System in seiner Gesamtheit gesprochen werden.

Bestandteile dieses lymphatischen Systems sind:

• Lymphflüssigkeit
• Lymphbahnen
• Lymphatische Organe
• Milz
• Thymus
• Lymphatischer Rachenring
• Lymphknoten
• Lymphatisches Gewebe des Darms (Peyer‘sche Plaques)

Die Lymphflüssigkeit

Täglich werden etwa 2,5 l Lymphe gebildet. In der Regel entspricht die Zusammensetzung weitestgehend der des Blutplasmas.

Im Durchschnitt finden sich ca. 90 – 96% Wasser, 4 – 8% Proteine und etwa 2% kleinmolekulare Substanzen in der Lymphflüssigkeit. Nach einer fettreichen Mahlzeit jedoch führt die Lymphe der Abdominalorgane zahlreiche Fette mit sich, so dass hier diese Zusammensetzung sich in Richtung Fette verschiebt (s.u.).

Die Lymphe entsteht im elastischen Interstitium (Matrix oder auch Grundsystem nach Pischinger). Das aus den Blutkapillaren heraus filtrierte Blutplasma (im Durchschnitt etwa 240 l in der Minute) wird zum Großteil (ca. 90%) im venösen Schenkel des Kapillarsystems rückresorbiert.
Die nicht resorbierbare Menge wird durch die in der Matrix blind beginnenden Lymphkapillaren aufgenommen und nachfolgend durch diese über die nächstliegenden Lymphknoten und Lymphbahnen zurück in die Blutgefäße (Venenwinkel) transportiert.

Die Entstehung der Lymphflüssigkeit ist nur bedingt vom jeweiligen Gewebe abhängig. Da sie in der Matrix gebildet wird ist dieser Weg auch für den aktiven und den passiven Bewegungsapparat von immenser Bedeutung.

Die Lymphentstehung

Das „Starling’sche Gleichgewicht“ ist einer der wichtigsten Grundbegriffe der Lymphologie. Es sagt aus, dass der durchschnittliche Blutkapillardruck (mm/Hg) und der kolloid-osmotische Druck der Plasmaproteine (Blut) (mm/Hg) in etwa identisch sind. Der Blutkapillardruck ist am arteriellen Schenkel des Kapillarsystems am höchsten und sinkt dann kontinuierlich ab, um am Ende (venöser Schenkel) den niedrigsten Wert zu erreichen. So kommt es im arteriellen Schenkel zu einer Ultrafiltration von Blutplasma, –serum und im venösen zu einer Resorption zurück in die Blutbahn.
Da in der Regel keine vollständige Resorption innerhalb des venösen Schenkels möglich ist, verbleibt ein Teil des Filtrates (ca. 2,5 l täglich) innerhalb der Matrix (Grundsystems nach Pischinger) und muss von dort aus abgeleitet werden.

Die intitialen Lymphgefäße bilden dachziegelartige Überlappungen (sog. „schwingende Zipfel“). Bei einer Erhöhung des Wassergehaltes des Interstitiums kommt es zu einer Ausdehnung desselben. Dabei üben die Spanndrähten entsprechenden Ankerfilamente auf den äußeren schwingenden Zipfeln einen Zug aus und ziehen diese hoch. Da der interstitielle Druck infolge des erhöhten Wassergehaltes den im initialen Lymphgefäß vorhandenen Druck übersteigt, tritt aus den prälymphatischen Kanälen die Flüssigkeit in die Lymphkapillaren ein. Nach der Entleerung der Lymphe in die Präkollektoren und die nachfolgenden Lymphgefäße schwingen die Zipfel wieder auf, um den Mechanismus von neuem beginnen zu lassen.

Die Lymphgefäße innerhalb der Muskeln verlaufen geflechtartig um die Pirmär- und Sekundärbündel. Sie reichen allerdings nicht in das Endomysium hinein. Die untereinander strickleiterartig anastomosierenden Kollektoren begleiten die Blutgefäße der Muskeln. Gemeinsam mit ihnen verlassen sie diesen durch den Hilus.

In den Sehnen sind die Lymphkapillare genauso angeordnet, wie in den Muskeln. Auch hier verlaufen sie geflechtartig und anastomosieren. Dies geschieht immer in der direkten anatomischen Nähe zu den Blutgefäßen.

Schwieriger wird es, wenn vom ossären Lymphsystem gesprochen werden soll. Es wird in den meisten Anatomiebüchern nicht einmal erwähnt. FÖLDI (Lehrbuch der Lymphologie) bemängelt, dass die Untersuchungen und Angaben hierzu von verschiedenen Autorengruppen widersprüchlich und unvollständig seien. Er Zitiert allerdings Vizkelety (et al., 1969), die im Knochenmark Lymphgefäße nachweisen konnten, jedoch nicht in der eigentlichen Knochensubstanz. Allgemein wird angenommen, dass die Lymphdrainage der Knochen entlang der Haversschen Kanäle erfolgt.

Fördermechanismen des Lymphtransportes

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Die „Lymphpumpe“

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Die Aufgaben der Lymphe

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Einflüsse auf den Bewegungsapparat

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Diagnosemöglichkeiten

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Behandlungsmöglichkeiten

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Mögliche Therapeutische Maßnahmen

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- Manuelle Lymphdrainage:

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- Physiotherapie

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- Neuraltherapie:

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- Atemtherapie:

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- Orthomolekulare Therapie:

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- „Entgiftung“:

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- Darmsanierung:

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- Injektionstherapie:

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- Homöopathie

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- Topische Behandlungen:

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- Gesunde Lebensweise und Ernährung

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Abschluss

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Anschrift des Verfassers:
Claus Jahn
Siemensstr. 14
73230 Kirchheim

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Naturheilpraxis 09/2010