Manuelle Therapien

Die manuelle Behandlung des Kniegelenks – veraltetes Verfahren oder alternative Option?

von Helge Franke D.O. M.R.O.

Wir leben in einer Zeit, in der invasive Verfahren wie die Arthroskopie und Gelenkimplantationen so stark propagiert werden, dass man als verantwortlicher Therapeut in bestimmten Abständen nicht umhin kommt, sich zu fragen, ob denn der Einsatz manueller Verfahren überhaupt sinnvoll ist. Vielleicht hat man als Osteopath oder generell als manuell arbeitender Therapeut die Zeichen der Zeit verpasst und mutet sich und dem Patienten ein veraltetes Verfahren zu. Sollte man den Patienten nicht besser gleich zur diagnostischen und operativen Arthroskopie raten, in der in einem Vorgang das Gelenk gespült, der Knorpel geglättet und der gegebenenfalls zerfranste Meniskus zurechtgeschnitten wird? Lautete nicht die Aussage des Marburger Bund-Vorsitzenden Rudolf Henke unlängst, die Bereitschaft der Menschen, sich mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen abzufinden, gehe zurück. Wenn dies richtig ist, braucht es dann nicht ein schnelles Verfahren für ein schnelles Ergebnis?

Doch so einfach und klar liegen die Dinge nicht und schnelle Handlungen bedeuten nicht gleich gute Resultate. Gerade bei der Beurteilung von invasiven und nicht-invasiven Verfahren liegen die Tücken im Detail und die Täuschung, wenn man so will, in der halben Information. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Vorgehensweise bei der Behandlung von Kniegelenksbeschwerden und beleuchtet einige Aspekte zur Wirksamkeit, die in der Diskussion allzu leicht in den Hintergrund geraten.

In meiner osteopathischen Praxis gehört die Behandlung von Kniebeschwerden zu den täglichen Herausforderungen. Knieschmerzen stellen neben Rückenschmerzen und Beschwerden im Bereich der Schulter/ des Schultergürtels den dritthäufigsten Symptomenbereich, mit dem mich Patienten aufsuchen. Tendenz steigend. Das deckt sich in etwa mit den epidemiologischen Daten. Das Kniegelenk ist als lasttragendes Gelenk erhöht der Abnutzung (Arthrose) ausgesetzt, ein Umstand, der durch Übergewicht und Bewegungsmangel nicht unerheblich gefördert wird. Arthrose ist eine Erkrankung des Alters – nicht ausschließlich, aber in der Tendenz. In einer holländischen Studie wurden bei 12,7% der 45-49 jährigen Frauen eine Kniegelenksarthrose diagnostiziert, bei den über 80- jährigen Frauen waren es bereits 54,6%. Das Hauptmanifestationsalter für eine Arthrose liegt zwischen 40 und 60 Jahre und ist bei Frauen höher als bei Männern. (1)

Der Drang zum künstlichen Kniegelenk

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Der Drang zur Arthroskopie

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Der Drang zum Geldverdienen

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Diagnostisches Vorgehen

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Die Wirksamkeit manueller Verfahren

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Die Bedeutung des Restrisikos

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Die therapeutische Herausforderung

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Fallbericht

Vorgeschichte und schulmedizinische Untersuchung

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Osteopathische Untersuchung und Behandlung

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Fazit

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Anschrift des Verfassers:
Helge Franke D.O. M.R.O.
Fürst-Bülow-Str. 10
57074 Siegen
E-Mail: info@naturheilpraxis-franke.de


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Naturheilpraxis 09/2010