Mikrosystemakupunktur

Koreanische Hand- und Fußakupunktur (Su Jok)

Von Larisa Finken

Die Su Jok-Akupunktur oder Hand- und Fußakupunktur existiert in dieser Form erst seit 25 Jahren. Park Jae Woo, Seul/Korea, begründete die Vorstellung, dass auf der Hand eine holografische Darstellung des menschlichen Körpers projiziert wird. In seinem Mikrosystem bezieht sich die Analogie zwischen Hand (bzw. Fuß) und der Struktur des Körpers auf fünf Kriterien: Gliederzahl; Höhenposition, Ausrichtung, Maße und Segmentzahl. Der Körper hat fünf abstehende Teile: Kopf, Arme und Beine. Die Hand hat fünf Finger. In der natürlichen Lage haben Kopf und Daumen die höchste Position, Beine, Mittel- und Ringfinger die niedrigste. Die Arme liegen wie Zeige- und Kleiner Finger in der Mitte. Alle Körperglieder außer dem Kopf sind nach unten gerichtet, genauso wie die vier Finger. Der Kopf und der Daumen zeigen nach oben. Von den abstehenden Teilen des Körpers ist der Kopf der kürzeste und dickste – wie der Daumen in Vergleich zu den Fingern. Die Beine sind die längsten Glieder wie Mittel- und Ringfinger. Die Arme sind wie Zeiger- und Kleiner Finger mittelgroß. Der menschliche Körper ist wie die Hand durch Gelenke in Segmente unterteilt. Der Daumen hat wie der Kopf nur zwei Segmente, die Finger haben wie die Extremitäten drei Segmente.

Das Hauptprinzip der Methode ist auf Annahme die gegründet; dass alle Strukturen des Organismus eine Projektion an den Händen und Füßen haben, einschließlich aller 14 Akupunkturmeridiane und das indische Chakrensystem. Die Handflächen und Fußsohlen sind Yin, Hand- und Fußrücken sind Yang.

Für die Arbeit mit direkten Organprojektionen braucht man gute Anatomiekenntnisse. Man tastet mit dem Diagnosestäbchen das Projektionareal bis ein maximal schmerzhafter Punkt gefunden wird. Je schmerzhafter der Punkt desto stärker ist seine Heilwirkung. Schon das Abtasten hat einen therapeutischen Effekt. Bei manchen akuten Erkrankungen ist die Akupressur vollkommen ausreichend. Sonst werden die gefundenen Punkte akupunktiert. Diese Behandlungsmethode ist an besten bei den akuten Problemen geeignet oder zur Unterstützung einer Behandlung an den Meridianen- oder Chakrenprojektionen.

Alle 14 klassischen Körpermeridiane und 7 Chakren projizieren sich auf den Hand- und Fußflächen. Die Su Jok-Akupunktur basiert auf gleichen Prinzipien wie die klassische chinesische Akupunktur; Yin-Yang-Dualismus und fünf Wandlungsphasen – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. In der Su Jok-Akupunktur werden außer 5 Elementen noch 2 weitere Elemente berücksichtigt: das Hauptelement Luft (dringt überall durch) und ein Leitelement Äther (Raum/Space). Jedes Element hat seine energetische, emotionelle und mentale Erscheinung. In der Su Jok-Akupunktur ist eine Umschaltung auf die entsprechende Ebene möglich.

Um erfolgreich mit der Su Jok-Akupunktur arbeiten zu können, muss man den ganzen komplizierten Zusammenhang und die Zusammenarbeit dieser Elemente kennen. Die Energie QI fließt zwischen Organen in geregelten Bahnen, die an der Oberfläche als Meridiane in Erscheinung treten. Dieser Energiefluss verbindet auch die 5 Elemente-Wandlungsphasen, aus denen alles Existierende aufgebaut ist, in zwei Zyklen: einen fordernden (erzeugenden) Sheng-Zyklus und einen hemmenden (zerstörenden) Ko-Zyklus. Den kosmischen Elementen entsprechen die wesentlichen Organe des menschlichen Körpers. Deshalb beeinflussen sich im Zyklus aufeinanderfolgende Organe fördernd (die Mutter ernährt den Sohn), gegenüberliegende Organe hemmend (die Großmutter zügelt den Enkel, Oppositionsregel).

Auf energetischer Ebene arbeitet man in Su Jok-Akupunktur mit den 7 Energien: Wind, Wärme, Feuchtigkeit, Trockenheit und Kälte, die Hauptenergie Hitze und die Leitenergie Licht. Es ist möglich mit den ersten 6 Energiebegriffen jeden Krankheitsprozess in seinen Verlaufsphasen zu beschreiben. Die Lichtenergie ist übergeordnet.

Beispiel 1: Erkältung

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Die Energie des Windes

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Die Energie der Wärme

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Die Energie der Hitze

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Energie der Feuchtigkeit

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Die Energie der Trockenheit

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Die Energie der Kälte

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Literatur
König G., I. Wancura: Neue Chinesische Akupunktur. Verlag Wilhelm Maudrich Wien 1996
Park Jae Woo: Su Jok acupuncture, v. 1.1987
Park Jae Woo: Su Jok acupuncture v. 2.1987
Park Jae Woo: Classical Explanation of Sa. Am. Five Elements Acupuncture. 1990
Park Jae Woo: Su Jok-Therapie. 1993
Park Jae Woo: Hologram body system. The World of Su Jok acupuncture, v. 1.1994
Park Jae Woo: Six Ki theory. 1995
Park Jae Woo: Six Ki herbs. 1996
Wogralik, W.G., M.W. Wogralic: Igloflexotherapie (russ.). Volgovjatskij Verlag 1988.
Finken, L.: Koreanische Handakupunktur – Eine Einführung in Su Jok

Anschrift der Verfasserin:
Dipl. med. Larisa Finken
Meissnerstr. 7
D-34317 Habichtswald-Dörnberg

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Naturheilpraxis 08/2010