Herz-Kreislauf

„Gefäß-Antiaging“

von Michael Schünemann

Der Mensch kommt feucht und warm auf diese Erde und er verlässt sie kalt und trocken. Diese Binsenweisheit beinhaltet zwei der grundlegendsten Probleme der belebten Natur. Zum einen kühlt der Mensch im Laufe seines Lebens zusehends aus. Er verliert an Energie, an Lebenskraft. Zum anderen trocknet er und verliert somit an Struktur, also an überhaupt „Belebbarem“.

Durch unsere heutigen Lebensbedingungen ist die Auskühlung lange nicht mehr unser Hauptgrund für die Alterung, denn wir müssen weniger Energie im täglichen Leben verbrauchen. Die Trocknung der Menschen steht dafür heute viel mehr im Fokus.

Das Urelement Wasser „umfasst alles und lässt nichts fallen“. Wasser und die daraus generierte Feuchtigkeit ist die Grundlage des Lebens. Hier liegen Ursprung und Erhalt des Lebens und aller Funktionen.

Trocknung und somit Verlust an belebbarer Struktur erfolgen auf vielerlei Weise. Eines der Probleme ist sicherlich die mangelnde Befeuchtung. Hier spielt natürlich die Versorgung mit Flüssigkeit eine tragende Rolle.
Häufig liest man von „ausreichender“ Trinkmenge. Hierzu eine Faustformel, denn auch bei der Flüssigkeitszufuhr gilt „alles ist Gift und nichts ist Gift, die Dosis macht’s“:

Dennoch muss beachtet werden: Wasser ist nicht feucht, sondern bestenfalls nass. Im Organismus wirksame Feuchtigkeit muss über den Stoffwechsel generiert werden. Wasser kann hier nur die Grundlage sein.
Die beste befeuchtende Wirkung auf den Organismus hat der Nachtschlaf! Auch „sich etwas Gutes tun“ hat eine stark befeuchtende Wirkung. Ob es sich um eine Tasse Tee im Garten oder einen Theaterbesuch handelt, spielt dabei nicht die große Rolle.

Neben der mangelnden Befeuchtung muss auch unsere Lebensweise betrachtet werden: Durch übermäßigen Sport, Stress, Aggression und Unzufriedenheit im täglichen Leben trocknen wir uns extrem!
Wie in vielen Dingen gilt hier ein grundlegender Satz: Nur wer sich in der Jugend um sich kümmert, wird im Alter weniger Kummer haben!
Wer immer erst nach der Entstehung von Problemen reagiert, erhält nie den gesunden Zustand zurück, sondern bestenfalls den Zustand, der zu den Problemen geführt hat. Also ist auch hier Vorbeugung besser als Nachsorge.
Machen wir uns und unseren Patienten bewusst, dass sich jeder um sein eigenes Wohl erst einmal selber kümmern muss, aber eben auch kümmern kann!

So unscheinbar und undefiniert der Begriff der „Kristallose“ auch erscheint, so zentral ist er in unseren Praxen. Dieser Sammelbegriff fasst alle Verhärtungen und Ablagerungen zusammen, die in der Folge einer Trocknung entstehen können. Neben allen Steinleiden in Nieren und Gallenwegen sind dies auch alle Ablagerungen im Binde- und Stützgewebe im Sinne von Gicht und nichtentzündlichem Rheuma und – nicht zu vergessen – alle Verhärtungen im Bereich des Blutgefäßsystems.
Einerlei, ob es sich um eine klassische Arteriosklerose, eine Angina pectoris vera, einen Apoplex, eine Endangiitis obliterans oder eine Thrombose handelt, immer kommt es zur Trocknung entweder des transportierten Blutes oder an der Intima des Blutgefäßes selbst.

Im Folgenden werden zwei Beispiele für die Verhärtung, die Kristallose im Bereich des Herz- und Gefäßsystems aufgezeigt.

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Anschrift des Verfassers:
Michael Schünemann
Heilpraktiker
Alte Str. 18
90451 Nürnberg

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Naturheilpraxis 07/2010