Herz-Kreislauf

Herz in Bewegung

Naturheilkundliche Ansichten von Herz-Kreislaufbeschwerden

von Erwin Stutz

Das Herz, nicht das Gehirn galt im klassischen Griechenland als Ort der Erkenntnis. Für Platon mit seinem ganzheitlichen Denken bedeutet Erkennen Wiedererinnern (anamnesis). Aus dem Mittelalter stammt der Spruch, „das Hirn vergisst, das Herz nicht.“ In der Religion, in der Dichtkunst, im Volksglauben wird dem Herzen ein Platz in der Mitte des Menschen eingeräumt.
Auch Georg Groddeck, der als erster Psychosomatiker gilt, spannt den Bogen weit, wenn er schreibt: „Krankheit lässt das Herz schneller schlagen..., das tut die Liebe auch.“ Schwere Last also für ein 4-Kammersystem, dessen Aufgabe es ist, im ewigen Kreislauf sich gegenseitig den jeweiligen Inhalt zuzuschieben.

Rhythmus und Herz-Kreislauf

Ob wir das Weltall als Makrokosmos beleuchten, oder unsere Erde, oder den Menschen, oder das Herz als Mikrokosmos in Augenschein nehmen, wir stoßen immer auf ein ehernes Gesetz der Wiederkehr. Auf allen Ebenen ist es ein Rhythmus, der trotz aller zwischenzeitlichen Disharmonien zur Harmonie strebt. Der entscheidende Unterschied zwischen dem mechanischen Rhythmus z.B. eines Uhrwerks und dem Lebensrhythmus eines Organismus besteht darin, dass bei aller Regelmäßigkeit in beiden Fällen der Organismus einer ständigen Veränderung, also einer Metamorphose unterliegt. Das Leben, also auch das Herz ist von allen übrigen Rhythmen mehr oder weniger abhängig. Entscheidend für die Harmonie, was gleichbedeutend für Gesundheit steht, ist die Adaptionsfähigkeit des jeweiligen Organverbundes oder das Anpassungspotential.

Obwohl die aus der chinesischen Medizin bekannte Organuhr der Maximal und Minimalzeiten der Meridiane bekannt sind, also die optimale und suboptimale Zeiten des Zusammentreffens von verschiedenen Rhythmen, findet das weder diagnostisch noch therapeutisch genug Aufmerksamkeit. Früher waren die Erfahrungen bei akuten Erkrankungen über Schwankungen z.B. Fieberkrisen bzw, Fieberschüben lebensrettend, im Zeitalter von Antibiotika und Cortison spielen diese Überlegungen keine Rolle mehr (einige Ärzte kennen zwar optimale Tageszeiten für die Einnahme von Cortison). Auch in der Naturheilkunde ist das Wissen um den richtigen Zeitpunkt von Anwendungen im Schwinden begriffen. Die Homöopathie, eher in Form der Komplexhomöopathie arbeitet vereinzelt noch mit Begriffen wie Anfangs oder Folgemittel oder der Zirkadiantherapie, ist aber doch zu häufig vom Indikationsdenken beherrscht. Dabei sind Erkrankungshäufigkeiten in Abhängigkeit von Tagesrhythmen, besonders das Herz-Kreislaufsystem betreffend, bekannt. Vormittägliche Blutdruckkrisen, lebensgefährliche Attacken wie Angina pectoris Anfälle oder auch Infarkthäufigkeiten in den Vormittagsstunden zwischen 9 und 11 Uhr, sogar vermehrte Sekretion von Stresshormonen der Nebenniere, wie Adrenalin, deuten auf bestimmte regelmäßige Abläufe. Allein das tägliche Wechselspiel von trophotropen, also nächtlichen Phasen der Erholung und den ergotropen Leistungsphasen bei Tage sind wertvolle Hintergrundgedanken. In unserer schnelllebigen Zeit immer bedeutsamer wird auch das Problem der „time lags“ bei Intercontinentalflügen, welche offensichtlich die biologische Uhr durcheinander bringen und gerade bei Herzkranken einen nicht ungefährlichen Krankheitswert bekommen.

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Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Heilpraktiker, Kinesiologie
Senftenau 2
88131 Lindau

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Naturheilpraxis 07/2010