SPEZIAL

Mit Tapes und der Kraft der Farben gegen den Schmerz

Dolo-Taping als Behandlungsmethode

Von Dirten Püttmann

Dolo-Taping® ist eine „einfach“ und medikamentenfreie Therapie, um Menschen mit akuten oder chronischen Schmerzen zu behandeln. Mittels farbiger Tapes gelingt es, die meist durch Fehlstellung über Jahre ermüdeten und verkrampften Muskeln und Muskelgruppen zu entlasten. Darüber hinaus wirkt das Dolo-Taping auf das neurologische und zirkuläre System. So bilden sich Ödeme schnell zurück, muskuläre Verspannungen lösen sich auf und Schmerzen werden oft sofort nach dem Kleben der Tapes beseitigt.
Der Heilpraktiker Norbert Lutter und die Physiotherapeutin Elfi Reichardt haben auf Grundlage des japanischen Kinesiotapings, mit Erkenntnissen aus der Akupunktur, der Dorn-Methode und der Kinesiologie dieses Behandlungskonzept entwickelt. Im Unterschied zu anderen Taping-Methoden kommt der Auswahl der korrekten Tapefarbe eine entscheidende Bedeutung zu.

Von der Basis zum Symptom

Bevor die elastischen Baumwolltapes entlang der Muskelverläufe geklebt werden, erfolgt in fast allen Fällen zunächst eine Korrektur der Beckenstatik, die in 90 Prozent der Fälle die tiefere Ursache für Erkrankungen des Skelettsystems, für Muskelverspannungen, Sehnenentzündungen oder pathologische Kalkablagerungen ist. Auch viszeralen Beschwerden, Migräne, Tinnitus oder Menstruationsschmerzen liegt oft eine fehlerhafte Statik zugrunde.

Dass der ihr empfohlene Therapeut sich so gar nicht für ihre Schulter interessierte, irritierte Gabriele S. zunächst. Die Sechzigjährige litt seit Jahren unter einem schweren rechtsseitigen Impingement-Syndrom. Bewegungstherapie, Cortisonspritzen und Massagen hatten bisher kaum oder gar keine Linderung gebracht. Sozusagen „mit dem Kopf unter dem Arm“ kam die Patientin in die Praxis, allenfalls ein leichtes Anheben des Armes von weniger als 45 Grad war möglich. Eine eingehende Untersuchung ergab zunächst einmal eine erhebliche Beinlängendifferenz und einen manifesten Beckenschiefstand. Um die Beinlängendifferenz auszugleichen, arbeitet Heilpraktiker Norbert Lutter mit den beiden Akupunkturpunkten Blase 67 (B67) und Niere 1 (N1) über Akupressur. Nach der Beinlängenkorrektur erfolgt die Korrektur des Beckenschiefstandes. Lutter und Reichardt arbeiten hier mit manuellen Techniken aus der Dorntherapie. Während der Patient mit einem Bein pendelt, wird gezielt Druck auf heraustretende Strukturen ausgeübt, um sie so wieder an ihren korrekten Platz zu bringen.

Die Korrektur von Beinlängendifferenz und Beckenschiefstand muss nicht zwingend mit der Dorn-Technik erfolgen. Wichtig ist nur, dass eine nachhaltige Schmerzbeseitigung erst möglich ist, wenn man vorher die Wurzel allen Übels behandelt. Und hier wissen wir, dass in 95 % aller Fälle ein verdrehtes oder gekipptes Becken, blockierte Iliosakralgelenke oder eine funktionelle Beinlängendifferenz Ursache für Verziehungen der Muskulatur oder Fehlstellungen der Skelett-Statik sind.

Farbe kommt ins Spiel

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Behandlung, der Korrektur der Basis, wird mit Tapes gearbeitet. Denn auch wenn Fehlstellungen von Beckenschaufeln und Kreuzbein zunächst korrigiert werden können – muskuläre Irritationen und fehlerhafte Muskelzüge, die durch die oft langjährige Fehlstellung auftreten, lassen sich durch ein bloßes Richten der knöchernen Struktur nicht dauerhaft beseitigen.

Um eine dauerhafte Geradestellung zu erreichen, müssen zunächst die Muskelzüge des Beckens getaped werden. Wie oben bereits erwähnt, ist die Auswahl der Tape-Farbe von entscheidender Bedeutung. Lutter und Reichardt machten sich bei der Entwicklung der Dolo-Tapes insbesondere Erkenntnisse aus der Physik und unterschiedlicher Farbtheorien zunutze. Forschungen haben gezeigt, dass die Haut in der Lage ist, Farbschwingungen aufzunehmen und in das Innere des Körpers weiterzuleiten. Diese Leitungsbahnen für Licht, denn nichts anderes sind Farbschwingungen, sind deckungsgleich mit den Meridianverläufen aus der chinesischen Medizin. Wenig erstaunlich, dass die Aufnahmefähigkeit der Haut für Licht an Akupunkturpunkten besonders hoch ist. Was bewirken nun die Farbinformationen, die mittels der lichtdurchlässigen, eingefärbten Tapes in den Körper „eingeschleust werden“?

Nach den Erkenntnissen des Biophysikers Prof. Dr. Dr. Fritz-Albert Popp umgibt ein so genanntes Biophotonenfeld den menschlichen Körper. Diese ultraschwache Lichtstrahlung beeinflusst die biochemischen Vorgänge im Körper und ist in der Lage Störungen und Einflüsse auszugleichen. Ist der Körper krank, setzt sich das Kraftfeld zu einer Seite hin fest. Ziel einer Therapie muss es also sein, dieses Ungleichgewicht im Körper auszugleichen. Dieser Ausgleich geschieht mittels Licht. Popp vermaß nämlich das Spektrum der Biophotonenstrahlung und fand Wellenlängen zwischen 200 nm und 800 nm mit einer kontinuierlichen Verteilung, was ungefähr dem Bereich des sichtbaren Lichts (380 bis 710 nm) entspricht. Wenn also das Biophotonenfeld im Spektrum des sichtbaren Lichts angesiedelt ist, kann mit sichtbarem Licht, also mit Farben, eine krankmachende Verschiebung des Biophotonenfeldes korrigiert werden. Auf Grundlage der Arbeiten von Popp und anderer Forschungen zur Wirkung von Lichtwellen (Farben) lassen sich bestimmten Farben Energie gebende, neutrale oder Energie nehmende Wirkungen zuschreiben. Bringt man farbige Tapes auf die Haut auf, so entfaltet sich eine jeweils unterschiedliche Wirkung innerhalb der jeweiligen Muskeln und des umliegenden Gewebes bis hinein in innere Organe.

Um das Farbspektrum für die Behandlungs-Praxis handhabbar zu machen, arbeitet das Dolo-Taping mit den Farben rot, orange, gelb, grün und blau. Für eine rein mechanische Behandlung steht außerdem ein hautfarbenes Tape zur Verfügung.l

Muskeltest

Ausgiebige Behandlung –wenig Termine

Anschrift der Verfasserin:
Dirten Püttmann
Kinderhauser Str. 6
48149 Münster
Tel.: 0251-2843888

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Naturheilpraxis 05/2010