Darmerkrankungen

Therapie-Optionen bei Abdominellen Beschwerden

Von Matthias Mertler

Einleitung:
„Bauchschmerzen“ können zahllose Ursachen haben: Neben den klinisch manifestierten und entsprechend diagnostizierbaren Erkrankungen können Funktionsstörungen der Verdauungsorgane zu einer Vielzahl von Beschwerdebildern führen, die den Patienten häufig durch mehrere Praxen bis hin zum Neurologen und Psychotherapeuten treiben können. Die Verbindungen zwischen Soma und Psyche / Psyche und Soma sind in der Tat gerade in diesen Organsystemen besonders eng: „es schlägt mir auf den Magen“; „mir läuft die Galle über“ … aber es lässt sich nicht alles damit erklären.
Unsere sog. „moderne Lebensweise“ verbessert die Ausgangslage nun auch nicht gerade.
Die Forderung nach einem gesunden Lebens- und Ernährungsstil wird leider oft grundlegend missachtet durch z.B. Hektik, Stress, „Essen im Vorbeigehen“, minderwertige Nährmittel ohne Vitalstoffe, Medikamente und ungeheure Mengen an synthetischen Zusatzstoffen in Fertigprodukten.

Grundlagen:
Pathophysiologie bei abdominellen Schmerzen:

Neben „lästigen“ Veränderungen im Stuhlverhalten sind es vor allen Dingen Schmerzen, die den Patienten in die Praxis treiben. Sie entstehen durch muskuläre Kontraktionen, Dehnung von Hohlorganen und Organkapseln, Druck durch Tumore, Zug und Dehnungskräfte am Peritoneum sowie entzündliche Noxen. Zu unterscheiden sind die visceralen Schmerzen (entstehen im Organ selbst) von projizierten oder Ausstrahlungsbeschwerden, die über Reflexzonen, HEADsche Zonen und Akupunkturpunkte differenziert werden können.
Der Charakter visceraler Schmerzen ist meist krampfartig, brennend, beißend bei häufig ungenauer Lokalisation. Das liegt an der multisegmentalen Vernetzung – auch mit dem Vegetativum, weshalb sich allgemeine Symptome wie Schwitzen, Übelkeit, Blässe usw. dazu gesellen können.
Anamnestisch von größter Wichtigkeit ist natürlich der Verlauf – hier bestimmt die Prägnanz das weitere Vorgehen:
Hochakute abdominelle Beschwerden mit Abwehrspannung und schlechtem Allgemeinbefinden erfordern u.U. eine internistische Notfallversorgung! Dabei kann es sich z.B. um Ulkusperforation, akute Pankreatitis, Appendizitis, Ileus oder Koliken handeln.
In naturheilkundlichen Praxen spielen die chronischen Beschwerden üblicherweise die größere Rolle. Das liegt zum großen Teil auch daran, dass die schulmedizinische „Grundversorgung“ mit ihrem diagnostischen und therapeutischen Angebot bei diesen Beschwerden in vielen Fällen vollkommen unzureichend ist.
Das führt dazu, dass sich in meiner Praxis zahlreiche Patienten einfinden, deren („Spar-“) Blutuntersuchung, Spiegelungen (Magen, Darm) und der Hämocculttest nichts hergeben und die als darmgesund – evtl. noch mit Säureblockern, Entschäumern und Psychopharmaka – von ihrem Hausarzt entlassen wurden.

Differentialdiagnose:

Anamnestisch und differentialdiagnostisch sollte an folgende Ursachen und Auslöser gedacht werden:
Die nerval und hormonell gesteuerten kaskadenartigen Verdauungsvorgänge können in ihren Abläufen z.B. durch Stress gestört werden. Dies kann über funktionelle Störungen und Darmmilieustörungen im chronischen Fall auch zu klinisch nachweisbaren Darmerkrankungen führen.
Abb. 1
Die Irisdiagnose als komplementäres Diagnoseverfahren zeigt uns häufig die „Marschrichtung“ an und klärt diverse Fragestellungen:
In Verbindung mit einer ganzheitlich ausgerichteten, aussagefähigen Blut-Diagnostik lässt sich der Zustand und die Funktionsfähigkeit der Organe definieren und der Umfang sowie Intensität der notwendigen therapeutischen Maßnahmen abschätzen.

Perkussion und Palpation geben uns Hinweise auf druckschmerzhafte Zonen / Organe und Gasansammlungen. Sehr einprägsam und hilfreich ist auch die F.X. Mayr-Diagnostik mit ihrer Interpretation der verschiedenen „Bauchtypen“ und den nachvollziehbaren Einflüssen auf die Wirbelsäule.

Speziell die Einbeziehung der Akupunkturpunkte und Reflexzonen am Abdomen und den Rücken- / Wirbelsäulenarealen hilft uns nicht nur bei der Diagnostik, sondern bietet sich auch für therapeutische Interventionen an (z.B. intracutane Reiztherapien / Neuraltherapie oder Homöosiniatrie nach dem TRUW-Injectio-Konzept).
Abb. 2

Zur Abklärung von funktionellen Störungen (Enzymschwächen, „Reizdarm“, Allergien / Unverträglichkeiten usw.) ist eine aussagefähige Stuhluntersuchung unerlässlich! Wenn dieses Thema in der Praxis angesprochen wird, bekomme ich häufig folgende Antwort: „Das hat mein Doktor schon gemacht – es ist alles OK, der Darm ist gesund und ich muss auch jeden Tag auf’s Klo…“

Davon abgesehen, dass der tägliche Stuhlgang nichts über die tatsächliche Verdauungsleistung und Passagezeit aussagt, ist i.d.R. nur der Hämocculttest und eine Endoskopie gemacht worden. Das reicht für eine Beurteilung der Magen-Darm-Funktionen, des Darmmilieus und der immunologischen Situation niemals aus!

Therapeutische Ansätze: ...

Phase 1: ...

Phase 2: ...

Phase 3: ...

Fallbeispiel: ...

Therapie / Verlauf: ...

Fazit: ...

Zielgerichtete Diagnose-Maßnahmen eröffnen zahlreiche Therapieoptionen, die auf die individuelle Konstellation des Patienten ausgerichtet werden können.

Durch eine sinnvolle pragmatische Vorgehensweise über einen überschaubaren Zeitraum können auch chronische Funktionsstörungen gebessert oder behoben werden.

Anschrift des Verfassers:
Matthias MertlerKirchstr. 2
D-58332 Schwelm
Tel. 02336 – 473 374
Fax 02336 – 473 375
nhp-schwelm@t-online.de

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Naturheilpraxis 05/2010