Darmerkrankungen

Darmentzündung – Probleme im Verdauungstrakt

Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels?

Von Michael Schlimpen

Unsere Ernährungsgewohnheiten mit z.T. denaturierten Lebensmitteln kombiniert mit unangemessenen Essgewohnheiten in Hektik und Stress sind für unsere Verdauungsorgane schwer zu verkraften. Hinzu kommt ein völlig ungeordneter Essrhythmus mit dem was der Volksmund „Naschen“ nennt und was in der Werbung „für den kleinen Hunger zwischendurch“ angeboten wird und was nichts anderes heißt, als dass unseren Verdauungsorganen keine vernünftigen Ruhepausen zwischen den Mahlzeiten zur Verarbeitung eines permanenten Angebots gegönnt werden. Folgen dieser Überbeanspruchung sind Überreizung und Entzündungen, die das Milieu verändern und der Einstieg in chronische Darmerkrankungen sein können. Stuhlanalysen können Ungeahntes bei harmloser Symptomenlage ans Tageslicht fördern. Hier muss und kann naturheilkundlich ganzheitlich erfolgversprechend therapiert werden.

Entzündliche Veränderungen an der Darmschleimhaut gehören zum leider zum Alltag einer Naturheilpraxis, die mit Stuhlanalysen arbeitet. Klassische Entzündungszeichen sind unter anderem die Rötung, die Schwellung und der Schmerz. So sollte man meinen, dass sich Entzündungen an der Darmschleimhaut dem Patienten immer mit einer klaren Symptomatik offenbaren, doch weit gefehlt.

In der Regel ist es sogar so, dass sich die Patienten mit unspezifischen Symptomen vorstellen und häufig sogar gastroenterologisch abgeklärt sind mittels Magen- und Darmspiegelungen. Wie kann es aber sein, dass die Darmspiegelung unauffällig ist, der Stuhlbefund jedoch eindeutige entzündliche Veränderungen anzeigt? Hierfür gibt es mehrere plausible Erklärungsansätze. Zum einen müssen die Entzündungen nicht immer so gravierend sein, dass große Teile des Darmschlauchs dick geschwollen und hoch rot erscheinen, zum anderen können Bereiche betroffen sein, die nicht mittels Coloskopie begutachtet wurden, so wird der Dünndarm nicht immer routinemäßig mit untersucht; Befinden sich die entzündlichen Herde dort, bleibt eine Spiegelung unauffällig. Eine weitere Möglichkeit ist das Rezidiv. Je nach Gesundheitszustand und Ernährungsverhalten kann es zu Remissionen kommen, die sich in einer Spiegelung dann natürlich ebenfalls unauffällig zeigen, während die Veränderungen in der bakteriellen Flora und ggf. auch vereinzelte Entzündungsmarker noch vorhanden sind. Auch die Nachwehen einer Entzündung sind oft noch mittels Stuhlbefund erkennbar, auch wenn keine Entzündungsmarker mehr nachweisbar sind, denn besteht eine Entzündung über längeren Zeitraum, so ergeben sich klassische Milieuveränderungen und somit auch Verschiebungen der Darmflora. Allen voran sind hier die hämolytischen Coli-Varianten zu nennen, die sich – wie der Name bereits andeutet – von Blutbestandteilen ernähren und sich so teilweise explosionsartig vermehren können.
Ein weiterer Nachteil der Diagnostik ist, dass der Darm selbst nicht weh tut, und da die klassische körperliche Untersuchung in allen Praxen immer mehr vernachlässigt wird, werden auch die reflektorischen Druckdolenzen oft übersehen.

Wenn ich die Stuhlbefunde der letzten 3-4 Jahre einmal Revue passieren lasse vor meinem geistigen Auge, dann behaupte ich, dass ca. jeder 3. oder 4. Erstbefund eine mehr oder minder starke entzündliche Veränderung oder sonstige Hinweise auf Schleimhautirritationen aufweist. Bei der Anzahl an Befunden, die ich in Auftrag gebe, ist das eine erschreckende Feststellung.
Woher kommt denn diese Zunahme an entzündlichen Veränderungen?
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Fallbeispiel
Im Folgenden ein charakteristisches Beispiel, wie wir es häufig in der Praxis antreffen, wobei dieser Fall insofern interessant ist, dass die Patientin auch lange Zeit zuvor vergebens schulmedizinisch diagnostiziert und therapiert worden war.

Anschrift des Verfassers:
Michael Schlimpen
Heilpraktiker
Gesundheitscenter Heupenmühle
53539 Kelberg-Zermüllen

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Naturheilpraxis 05/2010