Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Medizinische Säfte und die Tradition der Lebenspflege

von Henry McCann, DAOM, übersetzt von Maximillian Beer

In der chinesischen Kräuterheilkunde gibt es eine lange Tradition der Einnahme vieler Substanzen in den unterschiedlichsten Darreichungsformen. Heutzutage ist die gängigste Methode der Kräuterzubereitung ein wässriger Absud, wobei Rohkräuter in Wasser ausgekocht werden und die gewonnene Flüssigkeit getrunken wird. Außerdem gibt es verschiedene Arten von Kräuterpillen, Kapseln und Extraktgranulaten, die ebenfalls sehr beliebt sind in der chinesischen Medizin. Auch wenn dies nur eine kurze Aufzählung ist, so ist zu bemerken, dass man in der chinesischen Medizin seit ihren frühen Ursprüngen schon immer sehr einfallsreich war und zahlreiche Verabreichungsmethoden kannte.

Eine vielleicht weniger bekannte, dafür aber umso wirksamere traditionelle Einnahmeform sind medizinische Säfte (in diesem Artikel auch Sirup genannt). Leider werden diese Säfte in der täglichen Praxis viel zu selten eingesetzt, und zudem sind viele westlichen Therapeuten für deren Herstellung oder Einsatz gar nicht geschult. Medizinische Säfte sind gerade für die Behandlung chronischer Erkrankungen oder zur Prävention besonders geeignet. Sie sind eine nahezu grundlegende Ergänzung der Methoden zur Lebenspflege (Yang Sheng Fa ).

Grundsätzliche Begriffsbestimmungen

Methoden zur Lebenspflege und medizinische Säfte

Beispielrezept:

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Literatur
Chen K. Imperial Medicaments: Medical Prescriptions Written for Empress Dowager Cixi and Emperor Guangxu with Commentary. Beijing: Foreign Language Press, 1996.
Lai TH. Gao zi – medicinal syrups in Chinese medicine. Unveröffentlichter Artikel.
Lu HC, trans. A Complete Translation Of The Yellow Emperor’s Classic of Internal Medicine And The Difficult Classic. Vancouver, Canada: International College of Traditional Chinese Medicine, 2002.
Wang GQ. Zhong Guo Gao Yao Xue [Chinese Medicated Syrups]. (Artikel auf chinesisch) Xian: Shaanxi Science and Technology Press, 1981.

Henry McCann, DAOM, LAc, ist tätig an der Fakultät des Pacific College of Oriental Medicine (USA) und Dozent des Cork Institute for Post Graduate Acupuncture in Irland. Des weiteren unterrichtet er Doktoranwärter am Oregon College of Oriental Medicine (USA). Dr. McCann erhielt seinen Doktortitel in Geriatrie in chinesischer Medizin und ist Experte für die Lebenspflegetradition sowie die Behandlung chronischer und persistierender Erkrankungen. Seine Praxis befindet sich in New Jersey.

Kurse mit Henry McCann finden statt auf dem TCM-Kongress Rothenburg 2010

Mittwoch 12.05.2010, 09.00 – 12.30, 15.00 – 18.30 Uhr
Sonntag 16.05.2010, 09.00 – 16.00 Uhr



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Naturheilpraxis 04/2010