SPEZIAL

Elektrosmog-Belastungen mobiler Telefone reduzieren

von Herwig Borr

Elektrosmog ist ein aus dem Englischen abgeleiteter Kunstbegriff (smog = SMoke + fOG, smoke = Rauch, fog = Nebel), also eine durch elektrische Energie verursachte Umweltverschmutzung. Elektrosmog wird in den niederfrequenten und hochfrequenten Bereich unterteilt. Niederfrequenter Elektrosmog besteht aus elektrischen und magnetischen KraftFELDERN, verursacht durch unsere Hausstromversorgung (230 Volt) wie angeschlossener Geräte. Unser Hausstrom ist Wechselstrom mit einer Frequenz von 60 Hz, wir sprechen daher auch von elektrischen und magnetischen WechselFELDERN.

Erhöht man nun die Frequenz auf über 30 kHz, so ist die Energie nicht mehr an die Leitung gebunden, sie verlässt diese und strahlt in den Raum ab. Jetzt sprechen wir von hochfrequenter elektromagnetischer STRAHLUNG. Diese physikalische Eigenschaft erlaubt eine Vielzahl von Hochfrequenz-Anwendungen, auch die mobiler Telefone. Elektromagnetische STRAHLUNG, auch Mikrowellen genannt, bringen Wassermoleküle zum Schwingen, wodurch sie erwärmt werden. Bei einem Mikrowellenherd ist dies gewollt, Speisen sollen erwärmt werden. Bei mobilen Telefonen sorgen gesetzliche Grenzwerte dafür, dass es nicht zu einer Erwärmung des Gehirns um mehr als 1 Grad Celsius kommt. Keine Sorge, das passiert auch nicht, es sei denn, wir halten uns mehrere Handys gleichzeitig an den Kopf. Würde es diese Grenzwerte nicht geben, so würden Proteine irreversibel geschädigt werden. Aber warum dann die kontroverse Diskussion um die Gefahren mobiler Telefone? Die Diskussion beschäftigt sich eigentlich nur mit den biologischen Effekten, die weit unterhalb der Grenzwerte auftreten könnten. Die Wissenschaft hat derzeit, auch angesichts fehlender Langzeituntersuchungen, keine endgültige Antwort auf die Frage biologischer Effekte parat. Eine Technologiefolgenabschätzung fehlt. Genau genommen befinden wir uns alle inmitten eines riesigen Feldversuchs. Die von der EU finanzierte Reflex-Studie zeigt durch Hochfrequenz-Strahlung von Handys hervorgerufene gentoxische Effekte auf, wie man sie bisher nur Röntgen-Strahlung zugeschrieben hatte. Die bisher geltende Lehrmeinung scheint revidiert werden zu müssen. Dazu Prof. Franz Adlkofer (Projektkoordinator der Reflex-Studie): „Wenn wir dasselbe was wir im Reagenzglas nachgewiesen haben auch bei Mensch und Tier feststellen ... dann sähe es ziemlich trübe aus für diese Technologie“.

Solange eine Antwort aussteht, sollten wir aus vorsorglicher, ich möchte fast sagen hygienischer Sicht, nach der Empfehlung des Bundesamtes für Strahlenschutz verhalten: „Reduzieren Sie Ihre persönliche Strahlenexposition“.

4 STRATEGIEN helfen Elektrosmog zu beseitigen oder zu reduzieren (Beispiele folgen): STRATEGIE 1: Quelle ganz abschalten. STRATEGIE 2: Intensität der Quelle reduzieren. STRATEGIE 3: Abstand zur Quelle halten (elektromagnetische Strahlung nimmt mit der Entfernung exponentiell ab). STRATEGIE 4: Sind die Strategien 1 bis 3 nicht möglich, so können wir uns gegen Elektrosmog nur durch physikalisch wirksame Materialien oder Produkte abschirmen. Gegen elektrische FELDER und elektromagnetische STRAHLUNG ist dies preisgünstig möglich, Materialien gegen magnetische FELDER sind preisintensiv.

So genannte WUNDERGLAUBENPRODUKTE, wie Chips und Aufkleber für Telefone, Bergkristalle, Heilöle, Sprays, Bakteriensuspensionen und viele andere obskure Dinge HELFEN GEGEN ELEKTROSMOG NICHT. WUNDERGLAUBENPRODUKTE sollen angeblich Elektrosmog „transformieren“, „absaugen“, „neutralisieren“, „biologisch verträglich machen“ oder „auf links drehen“ und sind, glaubt man ihren Anbietern, angeblich „wissenschaftlich überprüft oder bewiesen“. ABSOLUTER UNSINN! Eine heilende autosuggestive Wirkung mag eintreten, welche aber auch schnell wieder verschwindet. WUNDERGLAUBENPRODUKTE ändern an der Existenz und Wirkung von Elektrosmog nichts.

Schnurlostelefone für zuhause nach dem DECT-Standard

Mobiltelefone (Handys)

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Verfasser:
Herwig Borr
Diplombiologe, Umweltingenieur,
IT-Systemingenieur, Elektrosmogexperte
Viereck 11, D-22607 Hamburg
Tel ++49 (0) 40 – 82 29 43 61
Fax ++49 (0) 40 – 82 29 43 62

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Naturheilpraxis 04/2010