von Andrea Götz
Ursula von Heimendahl: Was ist zu erwarten, wenn die Pupille ihre ausgeglichene Form verändert?
Frau von Heimendahl eröffnete mit ihrem Vortrag die insgesamt sehr interessante und informative 25. Fachtagung für Augendiagnose in München. Gleich zu Beginn wurde auf den sehr hohen Stellenwert der Pupillenbetrachtung hingewiesen. Doch gerade Anfänger schenken oft der Pupille nicht genügend Beachtung, da der Erfahrungswert des genauen Hinsehens und der Beachtung solcher Phänomene meist fehlt. Josef Angerer stellte in seinem Handbuch der Augendiagnostik die „Pupille als Manometer der psychosomatischen Dynamik“ des Menschen dar.
Einige Auszüge aus dem Vortrag:
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1. Die hochovale = hoch elliptoide Pupille
Den Hinweis auf die immer wieder in der Literatur als tödliches Apoplexiezeichen geltende hochovale Pupille konnte Frau von Heimendahl in 40-jähriger Praxiserfahrung nicht bestätigen. Wohl aber eine Dysbalance im Herz-Kreislaufsystem, egal ob bei jung oder alt. In diesem Zusammenhang wies Frau von Heimendahl darauf hin, dass es wichtig sei auf Zusatzzeichen zu achten wie z.B.: Ein Schwächezeichen auf dem Herzsektor [siehe Bild 1].
Als Therapiemaßnahmen in der Praxis werden empfohlen: Aderlass, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Infusionen und besonders beim älteren Menschen „Gehirntraining“ in Form von Denkaufgaben und Lernaufgaben. In der Praxis bewährte Medikamente bei der hochelliptoiden Pupille sind Nervenmittel wie z.B.: Nervoregin (Pflüger), Hypersativ (Kattwiga), Zincum valerianicum (Hevert), Echtronerval (Weber & Weber), Nemased (Nestmann). Wenn nötig auch ein Herzmittel (wie bei der Patientin von Bild 1), um den Kreislauf zu entlasten, zu stabilisieren und zu stärken. Es kommen in Frage: Orthoexpert Cor (Weber & Weber), CorSelect (Dreluso), Bomacorin ( Hevert), Crataegus Synergon 1b (Kattwiga).
Frau von Heimendahl betonte, dass es bei jüngeren Menschen möglich sei, dass sich entrundete Pupillen nach erfolgreicher Therapie wieder in die normale Rundung begeben. Bei älteren Menschen vor allem ab dem 5. Lebensjahrzehnt sei dies eher selten.
Bei Kindern könne es auch durch einen Infekt oder infolge eines raschen Längenwachstums eine hochovale Pupille geben, die sich aber wieder runden kann.
Es ist wichtig zur Differentialdiagnose immer nach einer Katarakt-Operation zu fragen, da diese ebenfalls eine Entrundung der Pupille verursachen kann. [siehe Bild 2]
2. Die liegende = querovale Pupille
3. Die frontale Abflachung
4. Anisokorie (ungleiche Weite der Pupillen)
Wer Augendiagnose erlernen, auffrischen oder vertiefen möchte kann sich nach den vielfältigen Angeboten des Arbeitskreises erkundigen. Näheres auch auf der Homepage unter: www.ak-augendiagnose.de
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Anschrift der Verfasserin
Andrea Götz
Heilpraktikerin
Heubergstr. 23
83059 Kolbermoor
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Naturheilpraxis 04/2010
