Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Viel Glück, Gesundheit und allseitiges Wohlergehen ...

von Andreas A.Noll, München-Berlin

....das wünscht man sich nicht nur zum Neujahrsfest oder zum Geburtstag gegenseitig. Das scheint es zu sein, was für jeden das Leben lebenswert macht. Und gleichzeitig ist es auch so wunderschön unverfänglich, weiß doch kaum jemand genau, was der Adressat der herzlichen Wünsche darunter versteht. Glück? In der Liebe oder im Spiel, im Geschäft oder in der Erfüllung offener oder geheimer Träume? Gesundheit? Keine Schmerzen mehr? Reibungsloses Funktionieren des Körpers? Wohlergehen? Was fehlt Ihnen, lieber Leser, dazu im Leben? Jeder versteht darunter etwas anderes.

Zu jeder Zeit, an jedem Ort gab es zudem einen anderen Mainstream, der die Sehnsüchte in zeit- und systemkonforme Bahnen lenkt. Seit Menschengedenken gibt es jedoch einen Konsens: Jeder Mensch strebt danach den Widrigkeiten des Lebens zu entgehen. Diese bestehen nun mal in Leiden, Schmerzen, Trübsal, Hunger und Verzweifelung und deren Schlimmste scheint das Ende des Lebens selber zu sein. Obwohl man ja eigentlich dann die jahrzehntelange Plackerei hinter sich hat und so manch einer klammheimlich die stille Hoffnung auf ein besseres Daseins im Jenseits pflegt. Die großen Fragen des Daseins sind: warum lebt, warum leidet und warum wird der Mensch geboren und stirbt irgendwann? Jedes Zeitalter und jede Kultur hat andere Antworten auf diese Frage gefunden, hat andere Lösungswege entworfen. Priester verschiedenartigster Religionen gaben Antworten. Meist waren sie auch gleichzeitig Heiler. Es gab Schamanen und Gottkönige und seit einiger Zeit die Halbgötter in Weiß. Wir im Westen kämpfen gegen Krankheiten jeder Art, fragen dabei wenig nach gewonnener guter Lebensqualität, verweisen auf Überlebens-Statistiken und anonymisieren die einsam Sterbenden in Krankenhäusern.

Leben und Leiden

Neijing Suwen und Yangsheng

Im Daoismus und Volksreligionen: Techniken, Praktiken und Rituale zur Pflege des Lebens

Konfuzianismus – Achtsamkeit für das gesellschaftliche Leben

Buddhismus – Wege zum Nirvana

...

1 Nebenbei bemerkt: die Seele selbst leidet nicht, wir spüren ihr Leiden nur über den Körper und seine Gefühle!
2 ...und auch so verklärend wie wir über die „alten Chinesen“!
3 aus dem Kap. 1 des Huangdi Neijing Suwen, Übersetzung von W.G.A. Schmidt
4 Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Das Unveränderliche, Ewige ist im christlichen Abendland spätestens seit Augustinus unser Gott selber. Seine Kirchen müssen das wiedergeben: sie sind –anders als die Masse der hölzernen Häuser- aus Stein. Kirchen sind die mächtigsten, Generationen überdauernden Gebäude einer jeden europäischen Stadt, sie stehen für Vergangenheit und Zukunft. Anders in China: Das Leben und das alles umfassende Dao ist veränderlich und vergänglich, auch der Himmel ist mit seinen Sternen und Sonnen zyklischen Abläufen unterworfen: Tempelbauten werden aus Holz gefertigt, unterliegen wie das Leben den Veränderungen, verfallen und verbrennen, werden ebenso wieder neu aufgebaut...
5 Hierbei kann man unterscheiden: Nähren des Lebens (Yangsheng), Nähren der inneren Natur (Yangxing), Nähren des Körpers (Yangxing), Nähren des ganzen Menschen (Yangshen), Nähren des Willens (Yangzhi), Nähren des Herzens (Yangxin)

Verfasser:
Andreas A.Noll



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 03/2010