FACHFORUM

Magnesium fluoratum und die verhockten Krankheitsstoffe: Ein weiteres Ergänzungsmittel der Biochemie (?)

von Arnold Mayer

„Die alte europäische Medizin, oder besser formuliert, die Traditionelle Europäische Medizin (TEM), kennt den Begriff der „verhockten Krankheitsstoffe“. Diese Überreste fehlerhafter Krankheitsbewältigung bilden eine wichtige Basis für die Entwicklung von Rezidiven und Nachkrankheiten, zuletzt auch für die Entstehung chronischer Prozesse.

Für eine Annäherung an den Begriff der verhockten Krankheitsstoffe ist ein Exkurs in die Physiologie und Pathologie der TEM notwendig.

Die dienenden Kräfte (Facultates ministratae)

Der Stoffwechsel ist abhängig vom Zyklus der dienenden Kräfte, die den Kraft- und Stoffluß in den Geweben bewirken und in Gang halten. Das Arbeitsmodell der dienenden Kräfte geht davon aus, daß anziehende, abstossende, festhaltende, umwandelnde und ausstossende Kräfte den Stoffwechsel in den Geweben ermöglichen. Dabei handelt es sich um ein zyklisches Geschehen. Das heißt: jeder Schritt innerhalb des Zyklus ist Basis für den nachfolgenden Schritt, was bedeutet, daß der nachfolgende Stoffwechselschritt nicht stattfinden kann, wenn der vorausgehende Schritt fehlt. Diese dienenden Kräfte finden sich in allen Geweben, Zellen und Funktionen wieder und werden deshalb auch als die Grundkräfte des Stoffwechsels bezeichnet. Die Wirkungen dieser Grundkräfte sind aber nicht nur im „Kleinen“ (Gewebestoffwechsel) tätig, sondern finden sich ebenso im „Ganzen“ (Gesamtorganismus) wieder. Die Lehre von den dienenden Kräften ist dabei nicht allein für die Physiologie von Bedeutung, sondern sie erstreckt sich über die Pathogenese und die Pathophysiologie bis hinein in die Therapie.
Im folgenden soll nun kurz dieser Zyklus der dienenden Kräfte beschrieben werden:

1. die anziehende Kraft (Attraktion)
2. die abstossende Kraft (Resistenz)
3. die festhaltende Kraft (Retention)
4. die umwandelnde, kochende Kraft (Alteration, Coction)
5. die ausstossende, ausscheidende Kraft (Expulsion, Elimination)

Qualitätenzuordnung der dienenden Kräfte
Der „konsiliarische Infekt“
Die Krankheitsstufen

Verhockte Krankheitsstoffe
Therapeutischer Ansatz
Silicea D6 – D12
Fluor-Verbindungen

Magnesium

Magnesium fluoratum D6

...

Anm.:
1 Der Begriff „Schlacken“ ist zwar denkbar unwissenschaftlich und gibt, bei prädisponierten Personengruppen, häufig Anlaß zur Erheiterung. Er sei aber trotzdem benutzt als abkürzende Metapher für „eliminationspflichtige Stoffwechselend- und –nebenprodukte und stoffwechselfremde Substanzen“. Also kurz: Schlacken.
2 Den Begriff „Patient“ möchte ich als Neutrum verstanden wissen. Damit möchte ich unnötige Satzverlängerungen vermeiden, die durch den Stereotypus „Patientin und Patient“ entstehen würden. Außerdem sind mir Wortungetüme wie „PatienIn“ zuwider.

Benutzte Literatur
Mezger, Julius: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Haug-Verlag, 1977
Hufeland, Chr. W.: Ideen über Pathogenie und Einfluß der Lebenskraft auf Entstehung und Form der Krankheiten, Jena, 1795
Pischinger, A.: Das System der Grundregulation, Haug-Verlag, 1989
Riverius, Lazarus: Universal Body of Physick, Montpellier – London, 1657
Sennert (Sennertus), Daniel: The Institutions – Fundamentals of the whole Art, both of Physick and Chirurgery, London, 1656
Sundelin, Carl: Handbuch der speciellen Heilmittellehre, Reutlingen, 1832
Weisenberg, Amalius: Handwörterbuch der gesammten Arzneimittel, Jena, 1853

Anschrift des Verfassers:
Arnold Mayer
Heilpraktiker
Meilerstraße 1
88477 Schwendi / Bußmannshausen



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Naturheilpraxis 03/2010