Therapeut / Patient

Erkenntnisse für die heilvolle Therapie bei posttraumatischen Störungen

von Christian Hilse

Zusammenfassung:

In jüngster Zeit lesen und hören wir zunehmend von einem Syndrom, das bereits sehr viele Menschen betrifft und das sich in einer Vielzahl von Beeinträchtigungen im Leben des Betroffenen widerspiegelt. Es ist die Rede vom Posttraumatischen Belastungssyndrom. Was bedeutet das eigentlich, wie wirkt es sich aus und was steht dahinter?

Wenn einem Menschen ein für ihn traumatisierendes Ereignis widerfahren ist, wird dieses in fast allen Fällen in der Psyche der betroffenen Person abgespeichert. Dabei ist es unerheblich, ob das Ereignis allgemein als „traumatisierend“ bewertet oder eingeschätzt wird. Entscheidend ist, wie es der Mensch erlebt, in der Folge reagiert und verarbeitet. In einigen Fällen – hervorgerufen durch persönliches Erleben oder Beobachten extremer Situationen wie beispielsweise Kriegshandlungen, Gewaltverbrechen, schweren Unfällen oder auch sozialen „Kriegen“ etwa bei Scheidungen und Mobbing – entsteht ein seelisches Trauma, welches als eine Art bleibender „psychischer Abdruck“ des erlebten Geschehens oder der Situation in der jeweiligen menschlichen Psyche angesehen wird.

Das Problematische daran ist nun, dass nicht nur das Erlebnis selbst (als Erfahrung) gespeichert wird, sondern zusätzlich die meist überwältigenden negativen Emotionen (z.B. extreme Angstgefühle und Entsetzen), die mit diesem Erlebnis in Verbindung standen – und diese Gefühle entweder in bestimmten Situationen weiterhin so oder abgewandelt auftreten, sich übermächtig zeigen und sich in verschiedenen Beeinträchtigungen der Alltags- und Lebensbewältigung und sogar in gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen äußern können. Die entsprechenden Personen waren dabei vor der Erkrankung, anders als z.B. bei den neurotischen Störungen, denen eine neurotische Entwicklung vorausgeht, psychisch gesund.

Hier spricht man von einem posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS) oder (im englischen Sprachgebrauch) post traumatic stress disorder (PTSD).
Dieses Syndrom fällt unter den Oberbegriff der so genannten reaktiven psychischen Störungen, womit man allgemein seelische und körperliche Störungen und Erkrankungen bezeichnet, welche durch eine akute oder chronische psychosoziale Belastung entstanden sind.

Einfache Belastungsreaktionen entstehen dabei in nachvollziehbarer Weise dann, wenn aufgrund von Art, Intensität oder Dauer der Belastung die psychischen Kräfte bzw. die persönliche Stärke zum Umgang, zur Bewältigung oder Verarbeitung nicht ausreichen (Bsp. Prüfungsstress bei Studenten, Phasen extremer beruflicher oder familiärer Herausforderungen und andere zeitlich begrenzte Belastungsphasen). Die dadurch ausgelösten Symptome können dennoch, wie wir aus der Praxis wissen, deutlich psychisch (z.B. Konzentrationsstörungen, Angst, Aggression, Nervenzusammenbruch) oder vegetativ (Hyperventilations-Syndrom, Schlafstörungen, Störungen von Organfunktionen) in Erscheinung treten. Sie stehen jedoch in klarem zeitlichen Zusammenhang mit den manchmal alltäglichen Belastungen, die ungeachtet dessen immens sein können. Bei nahezu allen Betroffenen jedoch klingen bei Beendigung der ursächlichen Belastung oder deren Bewältigung – „Bemeisterung“ – auch die genannten Symptome von selbst wieder ab.

Durch welchen Vorgang geschieht dies?

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Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:
Christian Hilse
Heilpraktiker
Fliederstraße 6
82449 Uffing a. Staffelsee
Telefon: 08846 – 9 21 777
E-Mail: Christian.Hilse@t-online.de
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Naturheilpraxis 01/2010