Therapeut / Patient

Ressourcen von Therapeuten - Theoretische Einführung

von Kathrin Keller

In diesem Artikel möchte ich einen wissenschaftlich wenig beachteten Teil der Psychotherapieforschung vorstellen: Es geht dabei um die Gefahren des Therapeutenberufs und die Ressourcen, die Therapeuten zur Verfügung stehen, um mit diesen umzugehen.

Hierzu habe ich eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse ich aber hier aus Platzgründen nicht darstellen kann.
Ziel meiner Studie war die Untersuchung von Ressourcen, die Psychotherapeuten in ihrem Alltag zur Verfügung stehen, um ihr eigenes Wohlbefinden zu erhalten und den Anforderungen ihres Berufs gerecht zu werden. Immerhin stehen sie in einem Berufsleben voller Herausforderungen, das einerseits gesundheitliche Risiken birgt, andererseits – bei gelingendem Umgang – zu großer beruflicher Zufriedenheit führen kann.
In diesem Artikel liegt mir die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes am Herzen.

Erwiesenermaßen hängt das Wohlbefinden der Therapeuten mit der Effektivität der Therapie zusammen. Zu den konkreten Ressourcen der Therapeuten, mit deren Hilfe sie für sich sorgen, gibt es in Wissenschaft und Forschung jedoch kaum Material.

In einigen Untersuchungen fand ich die dringliche Aufforderung, den Psychotherapeuten und den Erhalt seines Wohlbefindens verstärkt zu erforschen.
Weiterhin legen Berichte einzelner Psychotherapeuten über die Belastungen ihres Arbeitsalltags nahe, die Angehörigen des Berufsstand über ein erfolgreiches Stressmanagement genauer zu befragen.

Diese „Selbstsorge“ wird in der Literatur manchmal gar als ethischer Imperativ gesehen, denn – so lautet die Begründung – die dadurch geförderten „persönlichen Qualitäten (...) zählen mehr als die angewandten Behandlungstechniken“ in der Therapie.

Mir schien in meiner Studie eine qualitativ-erforschende Herangehensweise am besten geeignet, die komplexen Lebenswelten der Therapeuten einzukreisen. Dabei musste ich mich immer wieder mit der Schwierigkeit auseinandersetzen, dass es leichter ist, ein pathologisches Phänomen zu beschreiben und es zu analysieren als einen gesunden Gleichgewichtszustand zu erfassen. Das mag an unserer komplexen Wirklichkeit liegen, in der ein gesunder Gleichgewichtszustand ein Netz aus unzähligen Interaktionen ist, während ein Symptom oft, da es ja als Zeichen oder Kennzeichen eben diese Aufgabe hat, hervorsticht und so besser zu fassen ist.

Der seit den Anfängen der Psychologie existierende Begriff der Psychohygiene ist ebenso im Gebrauch wie der Begriff der Burnout-Prophylaxe. Der Begriff der Selbstsorge und der Ressourcenpflege betont den kontinuierlichen Prozess der Aufgabe, Gesundheit und Wohlbefinden zu pflegen und scheint sich immer mehr durchzusetzen.

Der Psychotherapeut als Gegenstand der Psychotherapieforschung

Der Psychotherapeut als allgemeiner Wirkfaktor

Empirische Befunde zu einzelnen Therapeutenvariablen

Psychotherapeuten und ihr Beruf: Von der Burnout- zur Ressourcenperspektive

Ausgebranntsein und Zufriedenheit von Psychotherapeuten in ihrem Beruf

Ressourcen von Psychotherapeuten

Der Beitrag der Gesundheitspsychologie zum Ressourcenkonzept

Definition des Ressourcenbegriffs

Resultate der Forschung: Ressourcen von Therapeuten

Schlussfolgerung
„Nur wenn auch die PsychotherapeutIn sich um Selbstsorge bemüht, ist sie glaubwürdig und kompetent, andere in ihrer Selbstsorge zu unterstützen (...) TherapeutInnen brauchen Zeit und Freiräume für ihre Selbstsorge, das heißt, sie müssen dafür sorgen, dass sie ausreichend Gelegenheit dazu haben.“

Wo sich diese Freiräume befinden, wie diese zugänglich werden, ob Ressourcen sich auch inmitten der Arbeitszeit pflegen lassen und wie die Qualifikation der Praktiker ihre Selbstsorge unterstützt, wird in Deutschland erst allmählich untersucht. Die Dringlichkeit ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Es finden erfreulicherweise an immer mehr Fachtagungen und Kongressen Workshops zum Thema statt, und aufklärende Literatur kommt auf den Markt.

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Anschrift der Verfasserin:
Kathrin Keller
Lübener Str. 7
10997 Berlin

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Naturheilpraxis 01/2010