HINTERGRUND

Spezial: Die Milz

Die Milz verteilt die Energie im Körper

Von Traudl Walden

Die Milz (lateinisch Lien, griechisch Splen) ist ein Organ des lymphatischen Systems mit Aufgaben im Blutkreislauf. Zum einen dient sie der Vermehrung der zu den weißen Blutkörperchen gehörenden Lymphozyten und spielt eine bedeutende Rolle bei der Abwehr körperfremder Stoffe (Antigene) und ist Speicherort für die Monozythen. Die Milz dient der Aussonderung überalterter roter Blutkörperchen und in der späten Fetalentwicklung und bei Kindern spielt die Milz darüber hinaus auch eine Rolle bei der Bildung der roten Blutkörperchen – und die Milz verteilt die Energie im Körper.

Die Milz ist die größte Drüse mit innerer Sekretion, bohnenförmig, von tiefdunkelblaurötlicher Farbe, ungefähr 12 cm lang, weich und schwammig. Während einer Krankheit kann sich die Milz stark vergrößern. Die Drüse wird von der Milzarterie genährt und ihre Venen entleeren sich in die Pfortader, die ihren Inhalt in die Leber entlädt.

Die wichtigsten Aufgaben der Milz

Dazu zählen die Phagozytose (Aufnahme fester Partikel in das Zellinnere) und der Abbau durch Makrophagen von überalterten und in ihrer Verformbarkeit veränderten Blutzellen – vor allem Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutblättchen), die durch Antikörper beladen sind, von Mikroorganismen und Immunkomplexen und anderen Partikeln. Ebenfalls zu den Aufgaben der Milz gehört die immunologische Prägung vom Lymphozyten für die unspezifische Abwehr. Die Milz produziert verschiedene Schutzstoffe. Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sind auf die Funktion der Milz angewiesen. Sie ist bei ihnen wesentlich an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt. Bei Erkrankung des blutbildenden Knochenmarks kann die Milz im Alter wieder zu einem blutbildenden Organ werden.

Die Milz und die Pankreas sind in der Organbeziehung eng miteinander verbunden, anatomisch auf der linken Körperhälfte zu finden und beide Organsysteme verbindet der Funktionskreis Magen-Milz-Pankreas. Sie sind auch die beiden Organsysteme, die oft wie „Stiefkinder“ behandelt werden. Leider, denn in der Wichtigkeit ihrer Funktionen stehen sie in vorderster Reihe. Obwohl es in der Kräuterheilkunde, im Verhältnis zu anderen Organsystemen, relativ wenige Milz- und Pankreaspflanzen gibt, sind „diese wenigen“ aber ausgesprochen wichtig.

Nachdem diese beiden Verdauungsorgane Teile eines großen Verdauungstraktes sind, werden sie sinnvollerweise in Rezepturen eingearbeitet. Und zur Integration der Milz und der Pankreas (Bauspeicheldrüse) in Rezepturen für den Verdauungstrakt ist die relativ geringe Anzahl von Pflanzen wiederum vollkommen ausreichend – und lassen sich in Leberrezepturen und zur Unterstützung des Pfortadersystems wunderbar integrieren.

Wenn ich die beiden Organe Milz und Bauchspeicherdrüse schon als Verdauungsorgane bezeichne, will ich dieses auch näher erläutern. Der Milz unterliegt als Verteilerorgan der Energie die Umwandlung der aufgenommenen Nahrungsmittel in Nährstoffe. Das setzt einmal voraus, dass in dem Essen auch Nährstoffe zum Verwerten enthalten sind. Ohne gesunde biologische Kost hat die Milz nichts zu tun. Nichts zu tun ist gar nicht richtig, denn mit Fat Food Essen ist die Milz außerordentlich beschäftigt – wenn auch im negativen Sinn.

Die Milz und die Muskulatur

In dieser Verteilerfunktion unterliegt der Milz die Kontrolle über die Muskulatur. Fehlt die Milzenergie, macht sich das an allen Ecken und Enden bemerkbar – auch an der Muskulatur des gesamten Körpers. Auch die geistige Energie und deren Verteilung sind der Milz zugeordnet. Laden wir uns zu viel auf, überlasten wir unsere Gedanken und überfluten wir uns mit einem Berg an Ideen, können wir einen Stau im Verstand verursachen. Jetzt kommt wieder unsere Milz ins Spiel!

Auch unser Zuckerorgan Pankreas ist in gewisser Weise an der Verdauung beteiligt. Das Organ regelt den Eiweiß-, den Fett- und den Kohlehydratstoffwechsel entscheidend mit. Auf der Gefühlsebene reagiert die Bauchspeicheldrüse auf Liebesentzug und Schockzustände. Unangenehme Nachrichten schlagen sich auf der Pankreas nieder. Das flaue Gefühl kommt aber aus der Magengegend. Auf Schock reagiert die Pankreas mit sofortiger Reduzierung ihrer Enzymproduktion. Unterdrücke Ängste und von Eltern ausgehende Zwänge belasten das Organ schon im Kindesalter. Als Erwachsene benehmen sich diese Menschen gerne anderen gegenüber sehr verschlossen. Deshalb oder gerade deshalb sollte die Pankreas bei fast allen Verdauungs-Rezepten und Kräutermischungen zum Ausleiten und Entgiften berücksichtigt werden.

Pankreas und Milz liefern eine Vielzahl von Leiden und Beschwerden. Auf den ersten Blick lassen sich auftretende Symptome gar nicht so eindeutig zuordnen. Erst im klinischen Stadium werden Insuffizienzen und Störungen aufgrund der abnormen allgemeinen Blutwerte erkannt. Frühzeitig erkennen lassen sich Störungen am Organ Milz in der Dunkelfeld-Mikroskopie. Ovale Verformungen der sonst runden Erythrozyten (roten Blutkörperchen) geben erste Hinweise, das Organ in seiner Arbeit und im vielseitigen Wirkungskreis zu unterstützen.

Zuviel denken schadet der Milz

Grübeln schwächt den Immunapparat

Kräuter für das Organ Milz

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Gundlrebe

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Hauswurz

Säckelblume

Homöopathische Mittel für das Organ Milz

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Büchertipps und Quellennachweis:
- Kräuterbuch Richard Willfort, Gesund leben mit Heilkräutern, P. Weiden Verlag Porz a. Rhein (Internet-Antiquariate für Bücher haben das Kräuterbuch immer wieder im Angebot).
- Das Geheimnis der Drüsen im Max Heindel Verlag, Neuauflage Mai 1999
- „Die antidyskratische Behandlung als Basistherapie chronischer Krankheiten“ von Dr. med. Heinrich Honegger, Karl Haug Verlag 1959
- Internet-Portal mit Informationen rund die Heilpraktiker-Ausbildung und Lernhilfen als pdf.Datei zum Runterladen bei www.heilpraktikerABC.de

Verfasserin
Traudl Walden
Heilpraktikerin
85570 Markt Schwaben
www.traudl-walden.de

Fortbildungen, Seminare und Kräuterwanderungen unter www.heilkunst-muenchen.com



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Naturheilpraxis 01/2010