Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Erfahrungen mit der Höhenkrankheit und Möglichkeiten der homöopathischen Intervention: Wandern im Hochgebirge

Von Marie-Therese Riester

Zusammenfassung:

Auf Reisen in ferne Länder kann eine Selbstbehandlung mit Homöopathie wichtig werden, da eine medizinische Versorgung nicht überall so leicht zu bekommen ist, wie in unserem Heimatland Deutschland. Die Höhenkrankheit steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Es werden die Pathophysiologie, Klinik und Therapie dieser Erkrankung vorgestellt, ergänzt durch die Selbstbehandlungserfahrung der Autorin. Weitere Möglichkeiten einer Behandlung mit Homöopathie werden anhand der Fachliteratur dargestellt.
Es soll auch kurz auf bewährte Indikationen für Erkältungskrankheiten und die Behandlung einer Magen-Darm-Störung eingegangen werden.

Schlüsselwörter:
Himalaya, Höhenkrankheit, Coca und weitere bewährte Indikationen.
Im April 2009 verbrachte ich meinen Urlaub in Nepal – eine Zeitreise zurück in eine bei uns längst vergessene Welt. Für uns selbstverständliche Dinge wie Strom, Heizung, Telefon, Dusche, Transportwesen oder medizinische Versorgung fehlen entweder ganz oder sind mit Mängeln, Hindernissen und Pannen verbunden. Mein Ziel war es, den Annapurna-Zirkel zu erwandern, einer der eindrucksvollsten Bergszenarien der Welt. Circa 40 Berge des Himalaya-Gebirges von über 7000 m Höhe drängen sich hier zusammen. Dazwischen hat der Fluss Kali Gandaki die tiefste Schlucht der Welt gebohrt. Von 800 Höhenmetern geht es hinauf auf den ThorongLa-Pass mit 5416 Höhenmetern. Man durchschreitet beeindruckende gegensätzliche Landschaften, von der subtropischen Vegetation bis hin zum trockenen Regenschattengebiet in das alpine Hochgebirge mit intensivster Sonneneinstrahlung und klirrend kalten Nächten.
Diese Gegensätze und ungewohnten Bedingungen lassen selbst sportlich trainierte Menschen an ihre Grenzen stoßen. So ist es sinnvoll, sich mit einer homöopathischen Hausapotheke vor den Gefahren im Hochgebirge zu wappnen. Ich möchte Ihnen nachfolgend von mir selbst benötigten homöopathischen Arzneien berichten, Ihnen eine Zusammenfassung von häufig gebrauchten homöopathischen Arzneien geben und in besonderer Weise auf die Höhenkrankheit eingehen.

Bewährte Indikationen bei Erkältung und Überanstrengung:

Ich selbst führe auf Reisen eine homöopathische Hausapotheke mit 32 Arzneimitteln mit mir. Normalerweise reicht dies aus. Zur erfolgreichen Selbstbehandlung mit homöopathischen Arzneimitteln verweise ich auf die Bücher: „Homöopathische Reiseapotheke“, erarbeitet von Mitgliedern des Homöopathischen Arbeitskreises Konstanz sowie „Homöopathie – so heile ich mich selbst“ von Dr. med. Heike Kovacs und Roger Rissel.
Vor Erkältungen ist man natürlich keinesfalls gefeit. Vor allem durch das starke Schwitzen beim Bergaufsteigen in Kombination mit den kalten Winden kommt es schnell zu Erkältungssymptomen.
Rhus toxicodendron deckt nicht nur die Folgen von Durchnässung mit anschließender Abkühlung ab, sondern ist auch das Mittel bei Folgen von Verrenkung, Verstauchung und Zerrung sowie bei Hexenschuss nach Ver- oder Überheben. Durch das tagelange Bergsteigen sowie den schweren Rucksack auf dem Rücken, vorausgesetzt man trägt ihn selbst, sind diese Beschwerden nicht verwunderlich.
Dulcamara ist ebenfalls eine ausgezeichnete Arznei bei Krankheiten, die in Folge feuchter Kälte entstanden sind. Ich selbst habe Dulcamara bei Erkältungssymptomen nach einer kalten morgendlichen Dusche in einem ungeheizten offenen Bad bei Schneefall eingenommen.
Arnica als wichtigstes Verletzungsmittel und bei Beschwerden durch körperliche Überanstrengung ist nicht weg zu denken.

Magen-Darm-Störung auf Reisen:

Höhenkrankheit:

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Literatur:
Boericke, William: Handbuch der homöopathischen Materia medica, 2. erweiterte Aufl., Heidelberg: Haug 1996.
Dingler, Amalie (Hrsg.): Homöopathische Reiseapotheke, erarbeitet von Mitgliedern des Homöopathischen Arbeitskreises Konstanz der Deuten Gesellschaft für Klassische Homöopathie. Konstanz: Werner Dingler 1996.
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst, 6. Aufl., Berg am Starnberger See: O. Verlag 1985.
Kovács, Heike/Rissel, Roger: Homöopathie – so heile ich mich selbst. München: BLV 2008.
Kürschner, Iris: Der Weg ist das Ziel, 4. Aufl., Welver: Conrad Stein, 2008.
Mezger, Julius: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Band 1 und 2, 11. Aufl., Heidelberg: Haug 1995.
Morrison, Roger: Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, 1. Aufl., Groß Wittensee: Kai Kröger 1995.
Phatak, S.R.: Homöopathische Arzneimittellehre, 2. Aufl., München: Urban & Fischer 2004.
Ratera, Manuel Mateu i: Erste Hilfe durch Homöopathie. Greifenberg: EOS 1997.
Simbürger, Franz: ComRep, Software für Homöopathie, Eching.
Weber, Artur-Aron: Pharmakotherapie der Höhenkrankheit – Ein Referat aus der pharmazeutischen Wissenschaft, unter: http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/apothekenmagazin/Fortbildungsartikel/2004-09.pdf.

Anschrift der Verfasserin:
Marie-Therese Riester
Heilpraktikerin
Qualifizierte klassische Homöopathin des BKHD
Eibenweg 5
72488 Sigmaringen
Tel.: 07571/62487
E-Mail: Marie-Therese-Riester@web.de
Hompeage: www.MT-Naturheilpraxis.de.vu

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Naturheilpraxis 09/2009