Entgiftung

Entgiftung heißt auch Loslassen

von Erwin Stutz

Das Leben ist die Summe aller Adaptionsvorgänge und Reaktionen von Körper und Geist, mit denen ein Lebewesen auf seine Umwelt und die von innen und außen kommenden Herausforderungen reagiert. Der leicht abgewandelte ursprünglich als Seylesche Stressdefinition bekannte Satz soll die Problematik unseres Themas beleuchten. Der Mensch hat in seiner Evolutionsgeschichte, genau wie alle anderen Spezies, welche überlebten, einen Weg gefunden, mit den Herausforderungen mehr oder weniger gut umzugehen. Die Entgiftungspotentiale der Leber, der Niere, der Milz und des Lymphsystems, sowie des Darms, um die wichtigsten zu nennen, waren meist die zuverlässigen Helfer. Die Aufgabe der Matrix ist spätestens seit Pischinger zumindest in der Naturheilkunde weitgehend bekannt. Die Bedeutung des Milieus bei der Auseinandersetzung Mensch – Umwelt ist durch so einprägsame Vergleiche , wie der „vom Meer in dem die Organe schwimmen“ von Josef Angerer klarer geworden. Gesundheit ist die Balance sämtlicher Abwehrsysteme im biologischen Betriebssystem Mensch mit seiner Umwelt. Krankheit resultiert entweder aus einem zu schwachen Abwehrsystem, oder aus zu starken Anforderungen an dasselbe.

Meine erste „Heilung“ gelang mir noch als Praktikant in Spandau. „Den Zausel kannst Du mal alleine machen“, hieß es. Der Zausel war Anfang zwanzig, ein strohblonder Skrofulosetyp und er war über und über, also am ganzen Körper mit Pusteln bedeckt. Er war schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und es wurde auch schon mal besser zwischendurch, aber es hielt nicht lange. Er gab es auf und arrangierte sich einfach damit, bis er ein Mädchen kennenlernte. Als sie ihn das erste Mal ohne Hemd sah, war sie entsetzt. So kam er also in die Praxis. Ich hatte ja viel Theorie und Zeit und war deshalb der erste, der nicht nur nach dem Beruf, Lastwagenfahrer, gefragt habe, sondern auch, was er denn transportiere. Er war im Schlachthof angestellt, und in unserem ausführlichen Gespräch erzählte er auch unter anderem, dass er am Abend häufig ein schönes Stück Schwein von seinen Kollegen zugesteckt bekam, so an die 10 Kilo, das er dann mit seinen Kumpels zu Hause vertilgte. Reckewegs „Schweineartikel“ und seine Sutoxine kannte ich natürlich und so schlug ich ihm vor, 6 Wochen kein Schweinefleisch zu essen, dann solle er wieder kommen. Zum Glück war ihm die Freundin wichtig, er hielt durch und rief nach der vereinbarten Zeit an: er brauche keinen Termin und er esse wohl am Besten kein Schweinefleisch mehr.

Die neuen Herausforderungen

Natürlich lebten die Menschen auch früher nicht in einer heilen Welt, doch die permanente Belastung mit Umweltschadstoffen jeglicher Art hatte noch nie eine solche Intensität, wie heute. Gift im Wasser, in der Nahrung und in der Atmosphäre, chemische Substanzen, Schwermetalle und Elektrosmog sind die modernen apokalyptischen Reiter. Über unseren industriellen Ballungsgebieten befinden sich mehr schädliche Imissionen, als in irgend einem Chemielabor. Das Umweltbundesamt war vor Jahren erstaunt, dass von ihren Messstationen in sog. Reinluftgebieten höhere Schadstoffmengen gemeldet wurden, als von denen in der Frankfurter Innenstadt. Das Geheimnis war, die Unmenge an verschiedenen Substanzen in der Frankfurter Luft verursachte chemische Reaktionen, welche völlig unbekannte, vor allem nicht messbare Schadstoffe hinterließen.

Unser Körper, konfrontiert mit ihm teilweise unbekannten Stoffen, muss nun verwertbare und nicht verwertbare, also Abfallprodukte erkennen und dem Stoffwechsel zuführen. Er hat aber die Möglichkeit bei Überforderung, aber auch, wenn er den Stoff nicht erkennt, diesen erstmal zwischen zu lagern, –für bessere Zeiten-, natürlich im Bindegewebe.

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Die Matrix als Entgiftungsorgan

Die Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie

Die unheimliche Kraft von Nozebos

Entgiften – Reinigen – Loslassen

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Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Heilpraktiker
Senftenau 2
88131 Lindau

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Naturheilpraxis 09/2009