Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Bericht von der 27. Fortbildung in Augendiagnose, Samstag, 27. Juni 2009

von Petra Kropf

Sr. Petra Kropf – Das Herdgeschehen und seine Bedeutung für die Behandlung von Atemwegserkrankungen

Die Problematik des Herdgeschehens bietet durchaus genügend Stoff für eine eigene Fortbildung, stellte die Referentin zu Beginn ihres Vortrags fest. Sie versuchte den Schwerpunkt darauf zu legen, welche Auswirkungen Herde auf die Atemwege haben können und welchen Beitrag die Augendiagnose zum Aufspüren bzw. Therapieren von Herderkrankungen leisten kann.

Zu Beginn versuchte Sr. Petra die Charakteristika des Herdbegriffs zusammenzufassen. Hierbei scheiden sich schon die Meinungen namhafter Therapeuten. Schulmedizinisch betrachtet ist ein Herd der Sitz eines lokalen Krankheitsprozesses, der über die direkte Umgebung hinaus pathologische Fernwirkungen auslösen kann. (Definition des Pschyrembels). Die Naturheilkunde stimmt dem grundsätzlich zu, fraglich ist nur, wie die Fernwirkung entsteht. Laut Huneke handelt es sich dabei um ein neurales Geschehen. Pischinger geht eher vom Grundgewebe aus, in dem sich nicht abbaufähiges Material anreichert, das schließlich den gesamten Parenchymstoffwechsel störend beeinflussen kann. Die Wirkungen eines fokalen Störfelds können also bakterieller, toxisch-allergischer, neuraler oder auch energetischer Art sein. Dabei können sowohl funktionelle Beschwerden als auch organische Krankheiten ausgelöst werden.

Diese Überlegungen sind in sich sehr schlüssig. Problematisch wird es erst, wenn es um das Aufspüren eines Herdes geht. Dazu sind bereits viele Abhandlungen verfasst worden und vermutlich haben sich hier schon unzählige Therapeuten die Zähne ausgebissen. Zunächst sollte immer bedacht werden, dass Blockaden, wie z.B. mesenchymale und geopathische Belastungen und natürlich auch maligne Erkrankungen die Diagnostik erschweren können. Grundsätzlich bieten sich verschiedenste Möglichkeiten zur Bestimmung eines Herdes an, Sr. Petra gab nur ein paar Stichworte: umfassende Anamnese, diverse Laboruntersuchungen, bildgebende Verfahren, Provokationstests, energetische Tests, neurale Tests, Reflexzonendiagnostik und viele mehr.

Welchen Beitrag kann nun die Augendiagnose in diesem Zusammenhang leisten?

Da sich Herde bevorzugt an einer ererbten oder erworbenen Schwachstelle, dem sog. Locus minoris resistentiae bilden, erhalten wir aus der Betrachtung von Konstitution, Disposition und Diathese wertvolle Hinweise. Lymphatische Konstitutionen begünstigen ein Herdgeschehen, ebenso wie tuberkuline oder mesenchymal schwache Dispositionen. Patienten mit einer allergischen, exsudativen oder einer Übersäuerungsdiathese sind besonders gefährdet. Auch sollten wir Zeichen beachten, die auftreten bei einer Schwäche des lymphatischen Systems, wie z.B. Lymphstaketen, eine verschmierte Blut-Lymph-Zone oder Ausschwitzungen am Unterlid. Häufig finden wir in Zusammenhang mit einem fokalen Geschehen auch Schaumbläschen oder einen Ölfilm (vor allem wenn der Darm einen Herd darstellt). Die Karunkel ist häufig aufgequollen.

Natürlich müssen auch die spezifischen Organzeichen in den jeweiligen Sektoren genau betrachtet werden. Im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen kommen vor allem die Nebenhöhlen, die Zähne und die Tonsillen in Frage, auf die Sr. Petra mit einigen Fallbeispielen näher einging.

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„Rund um das Auge“ – Ophthalmotrope Phänomenologie – so lautet das Thema des 3. Teils des Einführungskurses, den der Arbeitskreis am 9./10. Oktober in den Räumen in der Walhallastraße in München anbietet. Es geht hierbei um verschiedene Organplätze, darunter auch um die Nebenhöhlen und Tonsillen, aber auch um Gefäße im Auge und Zeichen im Augenumfeld. Näheres unter finden Sie auf der Homepage unter www.ak-augendiagnose.de

Anschrift der Verfasserin:
Sr. Petra Kropf
Berliner Str. 33a
84478 Waldkraiburg

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Naturheilpraxis 09/2009