Begleittherapien

Jiaogulan – die Pflanze der Unsterblichkeit

Kein Wundermittel – aber äußerst wirksam und hilfreich

Von Peter Kaufhold

Stammpflanze deutsch - Unsterblichkeitskraut
Stammpflanze latein - Gynostemma pentaphyllum
Familie - Cucurbitaceae
Droge deutsch - Unsterblichkeitskrautblätter
Droge latein - Gynostemmae pentaphylli fol
Synonyme - Jiaogulan, Xiancao, Xian Cao, Chiao Gulan, Amachazuru
Geschmack & Energetik - süß, leicht bitter/leicht erhitzend/süß / VPK=
Kontraindiziert - keine Angaben

Indikationen
Kennzeichnung: ! = Bestindikation – # = Hauptindikation – ohne = Nebenindikation (oder unbestimmt)

(I) Asthenie#, Neurasthenie#, Stress#, niedriger Blutdruck#, hoher Blutdruck#, Krebs#, Stoffwechselschwäche#, hoher Cholesterinspiegel#, Rekonvaleszenz#, Schlaganfall# & Herzinfarkt# (vorbeugend), Immunschwäche#, Diabetes mellitus, Anämie#, Herzrasen#, Thrombosen# (vorbeugend), Müdigkeit#, CFS#, chronische Bronchitis#, Herzschwäche#, negative Folgen von Hormonbehandlungen#, Leistungsabfall#, Infektionskrankheiten#, Entzündungen#, Arteriosklerose#, Schlaflosigkeit# (infolge psychischer Belastung), Leberbeschwerden#, Rekonvaleszenz#, vorzeitiges Altern!, Neurasthenie#

Wirkungen
Adaptogen#, stoffwechselanregend#, Nervinum#, blutzuckersenkend#, Sekretolytikum#, cholesterinsenkend#, anticancerogen#, Blutdruckregulans#, Roborans#, Antioxydans#, Immunstimulans#, Kardiotonikum#, Antiphlogistikum#, entgiftend#, Antitussivum#, blutbildend#, stressreduzierend#, Nerventonikum#, Iuvenikum#, leistungssteigernd#, ausdauersteigernd#, antihyperlipidämisch#, tumorhemmend#, Antihypertonikum#, antihepatotoxisch#

Inhaltsstoffe
Triterpensaponine (82 „Gypenoside“, davon 4 mit den Saponinen des Ginsengs identisch), Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren, Flavonoide, Polysaccharide

Synergeten
Ganoderma lucidum (Ling-Zhi-Pilz), Melissenblätter (Neurasthenie), Weißdornfrüchte (Herz-Kreislaufbeschwerden), Quittenfrüchte, Zitronenschalen, Rosenblätter

Zubereitungsformen
Aufguss: 1 Teelöffel der getrockneten Blätter (ca. 75 mg Gypenoside) auf 0,25 Liter kochendes Wasser (10-15 Minuten abgedeckt ziehen lassen, 3 x täglich 1 Tasse als Roborans und zu sonstigen Heilbehandlungen;
2 Teelöffel der getrockneten Blätter auf 1 Liter kochendes Wasser (10-15 Minuten abgedeckt ziehen lassen, diese Menge zur Vorbeugung und Gesunderhaltung über den Tag verteilt trinken)
Pulver (3 x täglich 500-1000 mg des Pulvers aus den Blättern mit etwas Wasser oder Honig)
Frische Blätter (3-4 x täglich 1 Blatt)

Heilkunde
Jiaogulan gehört wie der Ginseng zu den adaptogenen Heilmitteln, die zahlreiche Vorgänge im Organismus normalisieren und dessen Fähigkeit zur Selbstregulation verbessern, indem sie unterschiedliche Körperfunktionen entsprechend den aktuellen Erfordernissen entweder anregen oder dämpfen. Man könnte sagen: Adoaptogene greifen so ein wie es gerade nötig ist und stellen damit das natürliche Gleichgewicht der inneren Körperprozesse wieder her.
Den Begriff ‘Adaptogen’ prägte 1947 der russische Wissenschaftler Nicolai V. Lazarev, dessen Schüler, Israel Brekhman, ihn 1958 noch genauer umschrieb. Nach ihm muss ein Adaptogen ungefährlich und nebenwirkungsarm sein, darüber hinaus eine unspezifische Stärkung der Immunabwehr bewirken und viele Körperfunktionen normalisieren, ganz gleich, in welche Richtung sich deren Störung bewegt.

Jiaogulan, dessen Name „Gewundene Ranken-Orchidee“ bedeutet, wächst wild u.a. im Süden Zentralchinas und wird dort seit Generationen als energetisierender Tee sowie bei verschiedenen Krankheiten angewendet. In seinen Eigenschaften ähnelt er dem Ginseng, mit dessen 28 Saponinen (Ginsenoside) er 4 gemeinsam hat, darüber hinaus aber noch 78 weitere besitzt (Gypenoside genannt), so dass von Fachleuten behauptet wird, er sei dem Ginseng in mancherlei Hinsicht überlegen. Jiaogulan wird auch „Xiancao“ genannt: „Pflanze der Unsterblichkeit“. Denn in jenen Gegenden Chinas, in denen Jiaogulan-Tee regelmäßig getrunken wird, leben besonders viele Hundertjährige. Überdies treten dort fast keine Krebserkrankungen auf.

Alle Adaptogene wirken, obwohl im Einzelnen unterschiedlich, auf grundsätzlich ähnliche Weise: Alle haben einen positiven Einfluss auf zahlreiche Körperfunktionen, regulieren und stärken den Organismus. Jiaogulan aber besticht durch seine besondere Vielfalt an wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Eigenschaften. Er wirkt antioxydativ bzw. als Radikalfänger, schützt damit die Zellen vor Schädigung und wirkt so einem vorzeitigen Alterungsprozess entgegen. Ferner wird die Funktion des Herz-Kreislaufsystems sowie das Blutbild verbessert, der Blutdruck reguliert, der Cholesterinspiegel gesenkt und das Immunsystem gestärkt. Jiaogulan wirkt ausgleichend auf das Nerven- und Hormonsystem, entgiftend, entzündungshemmend, hustenreizlindernd, schleimlösend und wird nicht allein gegen chronische Bronchitis, sondern auch gegen Herzrasen und chronische Müdigkeit (CFS) eingesetzt. Er verbessert die Herzleistung, optimiert die Sauerstoffversorgung der Zellen, sorgt für eine schnellere Erholung nach körperlichen Anstrengungen, reguliert den Cholesterin- und Fettstoffwechsel, regt den Appetit an, wirkt krebshemmend, beugt Senilität vor und verlangsamt das Altern.

Durch Studien belegte Wirkungen von Jiaogulan (Unsterblichkeitskraut)
Zubereitung und Anwendung
Toxizität & Mutagenität
Dosierungsempfehlungen

...

Literaturempfehlung: Michael Blumert & Jialiu Liu; Jiaogulan, Chinas Pflanze der Unsterblichkeit; Edition Aesculap, Iserlohn; ISBN: 978 3-932961-5
Quelle: Jiaogulan-Monographie des Computer-Heilpflanzen-Repertoriums PhytoMagister 7.0, PeterKAUFHOLD-SOFTWARE

Anschrift des Verfassers:
Peter Kaufhold
Mühlenstr. 65
D-45731 Waltrop
Telefon: 02309-79930
www.phytomagister.com



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 08/2009