Begleittherapien

Altes Wissen in neuem Gewand – eine gute Begleitung

Von Erwin Stutz

Asklepios, der Gott der Heilung im alten Griechenland, wurde auch Apoll der Zypressen genannt. Nach ihm sind ca. 3000 Heilstätten benannt, das bedeutendste, das Asklepion von Epidaurus, oder die erste Psychiatrie in Pergamon. Das bekannteste ist aber das Asklepion von Kos, als dessen Gründer Hippokrates gilt.

Das Asklepion in Kos

Es liegt an einem Hang, heute umgeben von einem schattigen Zypressenwald. Breit angelegte Terrassen lassen die Dreiteilung des Geländes erkennen. Zuerst kommt man an Bassins, in die kühle Quellen fließen, dann kommt die eigentliche Klinik und darüber thronte ein dorischer Tempel, ein etwas verkleinertes Abbild des Tempels von Epidaurus. In der vorhippokratischen Zeit bestand Medizin aus einer Mischung aus magischen, religiösen, aber auch empirischen Elementen, Hippokrates gab letzterem durch den Ausbau der Erfahrungsmedizin mehr Gewicht. Das magisch-religiöse Moment gab dem Kranken das Gefühl nicht allein gelassen zu sein, Heilung hing nicht nur von ihm selbst ab, sondern auch von einer höheren Macht, es nahm ihm die Angst und gab ihm Vertrauen, eine wichtige Vorraussetzung um gesund zu werden.

Die Hippokratiker betrieben nicht sosehr eine diagnostische, eher eine prognostisch orientierte Heilkunde, die hauptsächlich auf der Deutung körperlicher Zeichen basierte. Dazu bedurfte es eigener Beobachtung und langjähriger Erfahrung. Ich hab den Weg öfters erfahren, ich kenne ihn. Der hippokratische Eid, den man früher ablegen musste bevor man die medizinische Ausbildung begann, verpflichtete den zukünftigen Arzt sein Wissen, also was er erfahren hat, unentgeltlich! weiterzugeben. Die Erfahrungen bezogen sich meist auf einen zu beobachtenden Krankheitsprozess, dabei machte man immer wieder die Beobachtung, dass es unterschiedliche Verläufe zu eigentlich ähnlichen Krankheiten gab. So sprach schon die antike Medizin von Konstitutionen, starke und schwache, aber auch unterschiedlich reagierende bei gleicher Herausforderung oder Belastung. Man sprach von Neigung bestimmter Typen für bestimmte Erkrankungen und da man griechisch sprach nannte man es Diathese.

(Dass die Medizin auch in der griechischen Antike ihre Schwachpunkte hatte, zeigt sich an der wahrscheinlich ersten Spezialisierung im ansonsten ganzheitlichen Konzept, der Abtrennung der „Gynaikologie“, der Lehre von der Frau. Die Erkenntnis, dass die Frau anders ist, klingt zwar noch sehr modern, doch der die Frauen behandelnde Arzt war niedriger gestellt, als seine „normalen Kollegen“. Die Frau galt von der gesellschaftlichen Stellung her, als Eigentum des Mannes, sie war also weniger wert, ja geradezu minderwertig. Der Gynäkologe durfte daher keine Männer behandeln, er war in der Stellung dem, wie wir es nennen würden, Bader gleichgestellt. Die hochgepriesene griechische Demokratie bestand aus etwa 10% der Erwachsenen, die anderen 10% waren Frauen, der Rest waren Sklaven, d.h. 90% der Bevölkerung einer griechischen Polis waren nicht beteiligt an der Demokratie.)

Der Fortschritt in der Medizin

Die wissenschaftliche Medizin dagegen setzt ganz auf ihre immer exakter werdenden Möglichkeiten der Diagnose, der Ursachen von Krankheiten und ist in Bezug auf Hygiene und Seuchenbekämpfung ja sehr erfolgreich gewesen. Nur leider sind die Verursacher noch erfolgreicher, egal ob wir an Seuchen, statt Pest eben Aids, chronische Krankheiten oder die Geisel Krebs denken.

Das Postulat der Wiederholbarkeit der Beobachtung zwingt die moderne Medizin zur Quantifizierung, zur Messbarkeit, die nur scheibchenweise den Blick auf die Dynamik des Prozesses freigibt, sie befindet sich also in einem statischen Zustand, der theoretisch faszinierend, praktisch aber mindestens unbefriedigend ist.

Die Fortführung in der Naturheilkunde

Die Konsequenzen aus der Trennung von Leib und Seele

Die Einheit von Leib und Seele wird

Der Mensch als Ganzes in der Kinesiologie

Psychokinesiologie als Begleittherapie

Eine Patientengeschichte

Epilog

Zusammen mit dem schrecklichen Kindheitstrauma wurde auch der Begriff Aberglaube verdrängt. In der 4. Sitzung trat er noch einmal auf, als es um ihren Beruf ging. Jetzt erinnerte sie sich, dass sie immer Malerin oder Künstlerin werden wollte, aber sie hatte irgendwie Angst davor, sie wollte lieber etwas Bodenständiges, Beweisbares studieren, fern jeglichen Aberglaubens. Und sie wurde damit nicht glücklich, die Berufswahl war zu fremdbestimmt, aber sie wusste jetzt wenigstens warum und konnte als Erwachsene damit umgehen.

Sie versöhnte sich mit ihrer Naturwissenschaft, fing an in ihrer Freizeit zu malen und die Anfälle sind seit einiger Zeit nicht wieder aufgetreten.

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Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Heilpraktiker
Senftenau 2
88131 Lindau

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Naturheilpraxis 08/2009