Rhythmus heilt Rhythmusverlust

Erkrankungen des Verdauungstraktes sehe ich als direkte Folge der Ernährungsgewohnheiten. Damit meine ich nicht nur was die Menschen zu sich nehmen, sondern auch die Art und Weise wie und wann sie es tun. So wird z.B. immer wieder die Meinung verbreitet, dass einzig und allein die Menge und Art der Nahrung darüber entscheidet, ob jemand ein angemessenes Körpergewicht hat. Die Verdauung und Verwertung der aufgenommenen Nahrung wird wie die feste Größe einer mathematischen Gleichung behandelt: soviel Nudel oben rein, soviel Körperfett hinten drauf. Wie sollte das bei einem so komplexen System, wie es der menschliche Körper darstellt möglich sein? Wird da nur etwas vereinfacht, weil kein Experte zugeben will, dass wir weniger wissen als uns lieb ist?

Esskultur wird heute meist als eine Variante der Feinschmeckerei verstanden und findet – wenn überhaupt – nur zu besonderen Anlässen statt. Altbewährte Essens- und Tischregeln – wie z.B. keine Streitgespräche bei Tisch, Essen ohne Radio und Fernsehen, werden im Alltag kaum beachtet. In den Medien wird das Bild des ständig aktiven Menschen präsentiert, der sich bei ach so wichtigen Aktionen nebenbei etwas zwischen die Zähne schiebt: nur keine Zeit verlieren! Dramatisch aufgeladene Dialoge werden zwischen zwei Bissen mit vollem Mund inszeniert und der Held ernährt seinen durchtrainierten Körper durch den Verzehr von Pizza aus der Mikrowelle, die mit kaltem Kaffee hinunter gespült wird.

So sehe ich meistens Patienten vor mir, denen das Wissen um die Aufnahme von Nahrung zum rechten Zeitpunkt und das Beachten natürlicher Fastenzeiten während des Tages und vor allem in der Nacht unbekannt ist. Diesen Patienten ist oft schwer vermittelbar, dass bei vielen Erkrankungen, auch des Verdauungstraktes, die Ursache in einem Verlust natürlicher Rhythmen zu sehen ist. Darüber hinaus sind die Umstände, unter denen Nahrung aufgenommen wird, von erheblicher Bedeutung. Es gibt Untersuchungen die zeigen, dass bei Menschen, die sich Zeit für ein Tischgebet nehmen, Nahrungsallergien signifikant weniger zu beobachten sind. Dabei geht es hier nicht um religiöse Vorstellungen, sondern um mentale Einstellungen und deren Auswirkung auf das neurovegetative System.

Wenn das Ziel unserer Behandlung eine echte Heilung und nicht nur eine Symptombeseitigung sein soll, müssen wir unsere Patienten motivieren, diese Rhythmen wieder in den Alltag zu integrieren.

Umstimmungstherapie nicht nur mit Medikamenten
Praktische Anwendung der Solunate
Therapieempfehlungen und Fallbeispiele
Refluxösophagitis
Heliobakterinfektion
Resorptionsstörung des Dünndarms
Analfissur
Zusammenfassung
Ein ergänzendes Therapiehilfsmittel: Lassi

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Literaturhinweise:
Alchymie und Heilkunst, Alexander von Bernus, 1994, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag am Goetheanum, Dornach
Therapiehandbuch der Solunate, Hannes Proeller, Edition Insole
Eine geistige Reise durch den Kosmos, Christoph Proeller, Edition Insole
Praxisbuch Spagyrik nach Alexander von Bernus, Christina Casagrande, Sonntag Verlag, Ersterscheinungstermin September 2009

Anschrift der Verfasserin:
Christina Casagrande
Mozartstr. 6
82299 Türkenfeld

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Naturheilpraxis 07/2009