Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Akute Depression mit Suizidgefahr – Zustand nach dreimaliger Bandscheiben-OP

Vortrag von Ursula Körner beim Therapeutentreffen der DGKH in Moos, 2008

Von Ursula Körner

Zusammenfassung
Diese Kasuistik zeigt, wie eine akute Depression erfolgreich homöopathisch behandelt werden konnte. Damit zusammenhängend waren auch jahrelang bestehende Lähmungserscheinungen rückläufig.

Schlüsselwörter:
Akute Depression, Fußheberschwäche, Parese der rechten Hand, Parästhesien. Aurum und Sulfur als Komplementärmittel

Einleitung
Bei dem hier vorgestellten Fall handelt es sich um eine Patientin, die sich wegen ausgeprägter Depression in meine homöopathische Behandlung begeben hat.
Die Patientin, ich nenne sie hier Frau S., lernte ich zunächst über meine Tätigkeit als Krankengymnastin kennen. Sie kam wegen der schon jahrelang bestehenden Fußheberschwäche rechts sowie den Parästhesien und dem „Lähmigkeitsgefühl“ in ihrer rechten Hand. Wegen dieser Beschwerden hatte sie sich in der Vergangenheit schon drei Mal einer Bandscheibenoperation im Segment L4/L5 unterzogen (Kasten 1 - siehe Naturheilpraxis 06/2009). Die Parese der Mm. Glutei, Iliopsoas und Peronei rechts bestanden seit dieser Zeit. Die einzige Indikation für die Bandscheibenoperationen waren die Lähmungserscheinungen, die Patientin hatte in diesem Zusammenhang keinerlei Rückenschmerzen.
Die krankengymnastische Behandlung hatte über die letzten drei Wochen keine Veränderung erbracht. Vor vier Wochen hatte sie die neurologische Klinik verlassen; dort wurden diverse neurologische Untersuchungen unternommen, u.a. eine Liquorentnahme, um eine Begründung für die zunehmende Schwäche und die Parästhesien ihres rechten Armes zu finden. Es sollte eine neurologische Erkrankung wie z.B. eine MS oder eine neurologisch begründete Muskelatrophie ausgeschlossen bzw. diagnostiziert werden. Es kam aber zu keinem Ergebnis. Seither leide sie unter einer ausgeprägten Depression. Sie bat mich daher um eine Behandlung mit Homöopathie.

...

Fazit
Schon jahrelang arbeite ich mit Patienten, die Bandscheibenprobleme haben, welche sowohl operativ als auch konservativ behandelt werden. Noch nie ist mir eine so erstaunliche Symptomatik vorgekommen, einerseits die Schmerzlosigkeit, andererseits diese starken Depressionen. Ich meine, es ist ein bemerkenswerter Fall, vor allem in seinem Verlauf.

Erstaunlich ist für mich, dass mit zunehmender Besserung der psychischen Symptome auch die Lähmung deutlich rückläufig war.
Bei der Rückschau und dem Blick auf die erste Repertorisation fällt auf, dass alle zur Heilung benötigten Arzneiein auf den vorderen Plätzen rangieren.

Sicherlich könnte man darüber diskutieren, ob die weitere Behandlung mit Phosphor für die Lähmung des Fußes noch eine Besserung bringen würde. Zum Ende der Einnahmezeit hatte ich das Gefühl, und auf Nachfrage bestätigte die Patientin dies auch, dass die weitere Kraftzunahme des Fußes stagniere. Die Patientin war hochzufrieden mit dem Ergebnis. Das habe ich so akzeptiert.

Literatur:
Seideneder, Armin: Mitteldetails der homöopathischen Arzneimittel. Ruppichteroth: Similimum, 2000
Repertorisationsprogramm: RADAR 10 – komplettes Synthesis

Anschrift der Verfasserin:
Ursula Körner
Krankengymnastin, Heilpraktikerin
Waldstr. 67
64354 Reinheim

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