FACHFORUM

Arteriosklerose – Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße

Von Enno Aden

Wenn wir uns vor Augen halten, dass etwa 10.000 Liter Blut in einem Gefäßnetz von ca. 100.000 km Länge mit einer Geschwindigkeit von ca. 40 km/h kreisen, um die reibungslose Funktion der Organe aufrecht zu erhalten, können wir schon erahnen welche Bedeutung diesem System zukommt um die erforderliche Menge von Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen beladen zu den Zellen transportieren zu können.
Zu unserer Klientel gehören auch ältere Menschen, deren Leidensdruck, nicht nur u.a. durch degenerative Gelenkerkrankungen, sondern Symptome von Schwindel, nachlassender Gedächtnisleistung, Sehminderung, kardiovasculären Komplikationen oder Schmerzen in den Waden nach längerer Gehstrecke, erzeugt wird.

Auch die erektile Dysfunktion kann neben anderen Faktoren auch als Folge einer gestörten Gefäßsituation gesehen werden.
Die Möglichkeiten, die wir als naturheilkundliche Behandler dabei ausschöpfen können, reichen von Empfehlungen über gezielte Ernährung, Ermunterung zu mehr Bewegung und einer sinnvollen biologischen Behandlung.
Beim jungen Menschen finden wir noch ein jungfräuliches Gefäßsystem vor.

Das Endothel, die innere Wand der Arterien ist glatt und bietet dem darin fließenden Blutstrom wenig Widerstand beim Passieren der Gefäßwände.
Die Oberfläche der Intima wird neben natürlichen Alterungsprozessen dann „rau“, und setzt der darin fließenden Blutmenge Widerstand entgegen, wenn ungünstige Faktoren, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, oxidativer Stress und Rauchen sich schädigend auf die Funktion des Endothels auswirken.
Diskutiert werden entzündliche Vorgänge in der Gefäßinnenwand, welche dadurch eine gewisse Durchlässigkeit erfährt.
Vornehmlich werden oxidierte Lipoproteine, die LDL transportieren, von Monozyten aufgenommen, wandern mit ihnen durch das geschädigte Endothel und lagern sich dort ab. Die Makrophagen nehmen immer mehr LDL auf verändern sich zu sogenannten Schaumzellen, die platzen und somit immer mehr Fresszellen anlocken, die sich ebenfalls durch das Phagozitieren von oxidiertem LDL zu noch mehr Schaumzellen ausbilden dort ihre Fettlast entleeren. Das Lumen der Arterie verengt sich durch die dort abgelagerten Fettpartikel.
Bindegewebszellen ersetzen die abgestorbenen Endothelzellen und verdicken die so entstandenen Plaques.
Calciumsalze verhärten diese so entstanden Engstellen zusätzlich.

Gefährliche Komplikationen treten dann ein, wenn die innere Gefäßschicht einreißt und sich Thromben daran anheften. Appoplektischer Insult, Herzinfarkt , Niereninfarkt oder eine Embolie in den Arterien der Extremitäten sind die akuten bedrohlichen Erkrankungen.
Hypertonie ist als wesentlicher Risikofaktor anzusehen. Durch den erhöhten Druck auf die Gefäßwände kommt es vor allem an den Abzweigungen zu Verwirbelungen und damit zu erhöhter Thrombenbildung, Diabetes erhöht die Entzündungsbereitschaft der Gefäße. Eine Erhöhung des LDL-Cholesterins erzeugt ein Überangebot an LDL, das sich bei Oxidation in die Gefäßwand einlagert.

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Anschrift des Verfassers:
Enno Aden
Heilpraktiker
Miltenburgstr. 11
49084 Osnabrück

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