Der Nutzen einer Magnesium-Substitution bei Diabetes mellitus

Von Ernst-Albert Meyer

Zwischen 6 und 8 Millionen Deutsche leiden an dieser das Leben verkürzenden Stoffwechselkrankheit. Und jedes Jahr kommen rund 300 000 neue Typ-2-Diabetiker hinzu. Eine konsequente Magnesiumsubstitution kann bei Typ-2-Diabetes die Insulinresistenz verringern und die gefürchteten diabetischen Folgeerkrankungen mindern oder ihr Auftreten zeitlich verzögern. Leider wird diese therapeutische Möglichkeit im Gegensatz zu anderen Ländern in Deutschland kaum genutzt.

1. Empfehlung in den USA

Das Problem bei dieser Stoffwechselkrankheit ist heute nicht mehr die Einstellung des Diabetikers mit Medikamenten, um die Hyperglykämie zu reduzieren; das Problem sind heute die diabetischen Spätschäden- oder Folgeerkrankungen. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass Diabetes mellitus – vor allem Typ 2 – meist mit einem Magnesium-Mangel verbunden ist. Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt die American Diabetes Association in ihren Leitlinien schon seit 1996 jeden Typ-2-Diabetiker auf einen Magnesium-Mangel hin zu untersuchen und gegebenenfalls Magnesium zu substituieren. In Deutschland gab es bis 2009 keine derartige Empfehlung! Warum also in den USA? Fast jeder Typ-2-Diabetiker weist eine erniedrigte Magnesium-Konzentration im Blut – eine Hypomagnesiämie – auf, die sich natürlich auch negativ auf die Magnesium-Konzentration der Körperzellen auswirkt. Der Serum-Magnesium-Spiegel liegt hier meist unter 0,75 mmol Mg/l Blut, das sind weniger als 18,2 mg Magnesium-Ionen pro Liter Blut. Ursache für dieses Defizit im Blut ist eine verstärkte Magnesium-Ausscheidung mit dem Urin. Sie ist die Folge der diabetischen Nephropathie, bei der es zu krankhaften Veränderungen im Bereich der Glomeruli (Glomerulosklerose) kommt. Außerdem ist die tubuläre Rückresorption von Magnesium gestört. Aber auch normale Magnesium-Werte bei Diabetikern schließen einen Magnesium-Mangel nicht aus, da häufig ein Magnesium-Defizit im Blut vom Körper durch eine verstärkte Magnesium-Freisetzung aus den Knochen kompensiert wird. Deshalb sollte der Therapeut neben der Bestimmung des Magnesium-Spiegels des Blutes auch auf klinische Magnesium-Mangel-Symptome achten (Tab. 1).

Tab. 1:
Typische Magnesium-Mangel-Symptome

• Muskelkrämpfe
• Muskelverspannungen
• Gastrointestinale Spasmen
• Unruhe
• Müdigkeit
• Nervosität
• Globusgefühl
• Kopfschmerzen
• Herzrhythmusstörungen
• Depressionen
• Hyperventilation
• Schlafstörungen

In diesem Zusammenhang ist auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel wie Diuretika (Thiazide, Schleifendiuretika) und Laxantia von Bedeutung, die durch eine verstärkte Magnesium-Ausscheidung ein Magnesium-Defizit im Organismus verursachen können.

2. Magnesium-Mangel als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes

3. Magnesium als Insulin-Sensitizer

4. Magnesium schützt vor diabetischen Folgeerkrankungen

5. Metabolisches Syndrom und Magnesium

6. Erstmalig in Deutschland – „Leitlinie Magnesium und Diabetes“

7. Hinweise für die Therapie!

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* Magnesiocard
** Magnesium Verla 300 als diätetisches Lebensmittel für Diabetiker im Rahmen eines Diätplanes

Anschrift des Verfassers:
Ernst-Albert Meyer
Fachapotheker für Offizin-Pharmazie und Medizin-Journalist
Oldendorfer Str. 44
31840 Hessisch Oldendorf

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