BERICHT

Der Dortmunder Heilpflanzengarten

Von Peter Germann

„Gleichwohl hat doch mein Garten von dem,
was man einst ihm anvertraute,
nichts ohne Hoffnung auf Wachstum untätig im Boden verschlossen.
Nein, er hat, was er beinahe vertrocknet empfing,
in gehöhlte Gruben versetzt,
mir erstattet voll wieder erwachender Grüne,
vielfach vermehrt in zahlreicher Frucht die Aussaat belohnend.
Nun braucht es Dichtertalent,
Erkenntnis und Schönheit der Rede,
um zu verkünden die Namen und Kräfte so zahlreicher Ernte,
dass auch das Kleine dadurch mit hoher Ehre sich schmücke.“
Eifer des Gärtners und Frucht seiner Arbeit
(Instantia cultoris et fructus operis),
Walahfrid von der Reichenau / Strabo, 827

Langgehegter Gedanke

Der Gedanke, einen Heilpflanzengarten anzulegen, begleitet meine Frau und mich seit der Heilpraktikerausbildung. Da es mich immer besonders zur Phytotherapie hingezogen hat, war auch der Wunsch, Pflanzen in ihrer natürlichen Beschaffenheit zu demonstrieren, immer anwesend.
Dies wurde allerdings attraktiver, als wir vor zehn Jahren die Ausbildungsstätte „Phytaro“ gegründet hatten, um unter anderem dem Fachkreis die Vielfalt der Pflanzenheilkunde näher zu bringen.

In den ersten zwanzig Jahren unserer Praxistätigkeit scheiterte das Projekt daran, dass es sich in Räumlichkeiten in der zweiten Etage ohne Gartenumland einfach nicht umsetzten ließ. Pflanzkästen am Eingang und Parkplatz unserer damaligen Therapieräume zeigten einen bescheidenen Bezug zur Pflanzenheilkunde.

Doch auch in dieser Zeit hatten wir Aktivitäten entwickelt, Brachland mit einem alten Torbogen aus dem Mittelalter zu einem Wasserschlösschen gehörend, nur hundert Meter von der Praxis entfernt, wieder seiner ursprünglichen Funktion zu zuführen – nämlich als Heilpflanzengarten des mittelalterlichen Anwesens. In heutiger Zeit der Stadt gehörend, war ein massiver Energieaufwand nötig, Recherchen und neue Aktivitäten anzuregen. Letztlich scheiterte das Projekt am übermäßigen Zeitaufwand.
Im Mai 2006 hatten wir die Möglichkeit, in eine Villa aus den zwanziger Jahren unsere Schul- und Praxisräume zu verlegen, welche ein Grundstück von fast zweitausend Quadratmeter aufweist.

Nur hundert Meter von unserem Wohnhaus entfernt waren auch kurzfristige Aktivitäten im neuen Garten möglich.
Der Gedanke, einen Heilpflanzengarten anzulegen, reifte erneut.

Im ersten Jahr war auf kleiner Fläche ein „Hortulus“ (Gärtlein) entstanden, welches zwar die unterschiedlichsten Heilpflanzen darstellte und auch auswies, aber nicht nach Indikationen oder sonstigen Gliederungen geordnet war. Trotzdem fand es regen Zuspruch bei Pharmaindustrie, Fachkreis, Schülern, Patienten sowie Laien und die Tagespresse und der WDR berichteten in Text und Film darüber.

Eine Idee wuchs beim Mittagessen

Start und Fertigstellung nicht ohne Hindernisse

Förderverein Dortmunder Heilpflanzengarten

Garteneröffnung im Mai 2008

Garten der „Heil-Kunst“

Annahme vom Fachkreis

Danksagung und Zusammenfassung

Das ganze Gartenprojekt konnte in seiner Gesamtheit ohne Sponsoren weder finanziert, noch für die Zukunft unterhalten werden.
Darum möchte ich mich an dieser Stelle für die großzügige finanzielle Unterstützung bei folgenden Firmen bedanken:
Quiris, Dr. Klein, Galactopharm, Pflüger, Alcea, Queisser, Dr. Schönert Health Consulting, aber auch Landschaftsbau Riegger, der Allianz Generalvertretung und dem Fachkreis-Naturheilkunde.
Des Weiteren auch den Privatleuten und Kolleginnen sowie Kollegen, welche teilweise spontan eine Spende überwiesen oder etwas an Gartenveranstaltungen in unsere Sammeldose gegeben haben.
Für das Angebot des Transportes mit parteieigenen Lastwagen von nicht frostfesten Pflanzen in Gewächshäuser seitens der Lokalpolitik möchte ich auch danken.
Es zeigt, dass von unterschiedlichsten Interessensgemeinschaften der Projekt „Dortmunder Heilpflanzengarten“ angenommen wird.

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Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Gesundheitshaus Viriditas / Phytaro – Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund
www.phytaro.de

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Naturheilpraxis 05/2009