FACHFORUM

Problemfall Mobbing

Von Dr. Christine Weitkamp und Thomas Kammler

Das Phänomen Mobbing, das als Begriff in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts weder in der Alltagswelt noch als Worteintrag im Duden präsent war, bekommt eine immer größere gesundheitspolitische Bedeutung. Auch naturheilkundliche Praxen werden in immer stärkerem Maße mit den gesundheitlichen Folgen des Mobbings konfrontiert.

Allen Mobbing-Definitionen ist gemein, dass es sich um ein Geschehen am Arbeitsplatz handeln muss, das über einen längeren Zeitraum stattfindet. 6 Monate werden bei den meisten Forschern als Richtwert angesehen. Laut dem Mobbingreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist Mobbing im Gegensatz zu herkömmlichen Auseinandersetzungen charakterisiert durch stärkere Systematik, Zielgerichtetheit und längere Dauer der Feindseligkeiten. Diffamierung, Isolation und Zermürbung seien für die Betroffenen die Stationen ihres Leidensweges. Das Verhalten der aktiv mobbenden Personen ist gekennzeichnet durch Schikane, Drangsalierung, Ausgrenzung und Benachteiligung. Die Spannbreite der Handlungen reicht dabei von der scheinbar harmlosen Verbreitung von Gerüchten über simple Ausgrenzung von Kollegen, Arbeitsbehinderung bis hin zu Zwang und körperlicher Gewalt.

Doch wie weit ist Mobbing in Deutschland verbreitet? Die Autoren des Mobbingreports gehen davon aus, dass jeder 9. Arbeitnehmer schon mindestens einmal in seinem Erwerbsleben von Mobbing im beschriebenen Sinne betroffen war. Insgesamt geht man von über 1 Million Mobbingopfern in Deutschland aus.

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Autoren:
Dr. Christine Weitkamp
Thomas Kammler
PASCOE Naturmedizin
Schiffenberger Weg 55
35383 Gießen

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Naturheilpraxis 05/2009