Ernährung / Nahrungsergänzung

Trennkost – der Evergreen

Von Thomas Heintze

Seit vielen Jahren wird die Haysche Trennkost immer beliebter, besonders zur Gewichtsreduktion. Trennkost heißt nicht Verzicht, sondern sich bewusst für gesunde Ernährung zu entscheiden. Dennoch ist sie bisher umstritten, ihre Kritiker behaupten:
Trennkost wirkt zwar gut, ist aber wissenschaftlich nicht hinreichend bewiesen.

Was ist das Geheimnis des Erfolges der Trennkost?

Für die moderne Medizin sind Zivilisationskrankheiten Probleme. Entscheidenten Anteil daran hat ursächlich eine qualitativ schlechte Ernährung. Wir ernähren uns meistens zu süß, zu salzig, zu fett, zu eiweißreich, kombinieren falsch, andererseits essen wir zu wenig Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sowie Ballaststoffe. Ein Zuviel an Nahrung kann zu ungenügender Ausscheidung führen mit entsprechender Auswirkung. Ungeeignete Nahrungsmittel rufen Alarmzeichen mit körperlichen Symptomen hervor.

Der amerikanische Arzt Dr. Hay war zu Beginn des 20. Jahrhunderts seiner Kollege unheilbar nierenkrank. Er gab sich jedoch nicht auf, studierte intensiv Literatur und stieß dabei auf das Volk der Hunzas im Himalaya, bei dem infolge naturgemäßer Ernährung und Lebensweise Zivilisationskrankheiten unbekannt sind. Durch Umstellung seiner Ernährung heilte er sich selbst und später Tausende seiner durch Zivilisationskost geschädigten Patienten. Hays Überzeugung war: Die einzig wahre Behandlung aller Krankheiten ist die Verhinderung ihrer Ursachen.

Hay stellte die Übersäuerung in das Zentrum seiner Überlegungen und sah in ihr eine Hauptbedingung für das Entstehen zahlreicher Krankheiten. Viele andere Ärzte und Forscher sehen es ebenso.
Es gibt nach Hay vier Hauptursachen der Übersäuerung:

  1. Die Verwendung von unnatürlichen Nahrungsmitteln: Raffinierte und denaturierte Nahrung, wie Auszugsmehl, weißer Zucker usw. werden im Stoffwechsel zu Kohlensäure abgebaut. Dazu werden im Metabolismus B-Vitamine, insbesondere Vitamin B1 und basenbildende Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium im Austausch gegen das H+ Ion verbraucht, womit der Übersäuerung der Weg gebahnt wird.

  2. Zu große Mengen von konzentriertem Eiweiß und konzentrierten Kohlehydraten: Aus einem Zuviel an proteinhaltiger Nahrung, wie Fleisch, Eiern, Käse, Fisch mit den säurebildenden Mineralien Phosphat, Schwefel, Chlor und Jod, wird im Stoffwechsel Harnstoff und Harnsäure.

  3. Circa 1/3 aller deutschen Frauen leiden an Verstopfung. Durch verzögerte Verdauung, oft infolge falscher Zusammenstellung der Lebensmittel und Armut an Ballaststoffen, kommt es zur Fäulnis und Gährung im Darm, es entstehen Giftstoffe, krebserzeugende Substanzen, Fuselalkohole und Säuren, wie Prof. Pirlet (Universität Frankfurt) experimentell nachgewiesen hat.

  4. Die Kombination von kohlenhydratreichen mit eiweißreichen Lebensmitteln belastet die Verdauungsorgane nachweislich.

Säurebildner sind überwiegend konzentrierte Kohlenhydrate, z.B. Zucker, Mehl und Mehlprodukte sowie konzentriertes Eiweiß, z.B. Fleisch, Fisch, Wurst, Innereien, wird im Stoffwechsel zu Kohlensäure.

Dr. Hay fand: Bis auf wenige Ausnahmen wie Bohnen und Erbsen, bietet die Natur uns Lebensmittel, die entweder aus überwiegend konzentrierten Proteinen oder aus überwiegend konzentrierten Kohlenhydraten bestehen. Eiweißreiche Nahrungsmittel sind Fleisch, Wild, frische Fische, ungesäuerte Milch, Käse bis 55% i. T. und Eiweiß.
Zu den kohlenhydratreichen Nahrungsmitten zählen überwiegend Stärke enthaltendes Vollkorngetreide, Mehl, Brot, Nudeln, Naturreis, Kartoffeln; überwiegend Zucker enthalten Bienenhonig, Datteln, Feigen und Bananen.

Als neutral gelten nach Hay pflanzliche Öle und Fette, tierische Fette, Butter, Rahm, Quark und andere gesäuerte Milchprodukte, Doppelrahmkäse mit über 60% Fett i.T. sowie Gemüse und Salate.

Die Proteinverdauung bis hin zu den Aminosäuren beginnt im Magen durch das Pepsin bei einem pH-Wert von 1,8 als Wirkungsoptimum, also sehr sauer. Hingegen werden konzentrierte Kohlenhydrate, deren Verdauung durch die Speichelamylase in der Mundhöhle bei einem pH-Optimum von 7-8 beginnt, im leicht alkalischem Bereich bei einem pH-Optimum von 7-8 im Dünndarm zu Monosachariden verstoffwechselt.

Die heute konventionelle gutbürgerliche Kombination von konzentrierten Proteinen und konzentrierten Kohlenhydraten innerhalb einer Mahlzeit erschwert und verlangsamt die Verdauung, die dann öfter nur unvollständig ablaufen kann.

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Anschrift des Verfassers:
Dr. Thomas Heintze
Facharzt für Innere Medizin
Naturheilkunde
Am Wäldchen 8
35043 Marburg

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