Ernährung / Nahrungsergänzung

Alchimie in der Küche

Einige Anmerkungen zu einem unerschöpflichen Thema

Von Max Amann

Die Kochkunst ist eine der ältesten Errungenschaften der Menschheit, sie ist mindestens Hunderttausende von Jahren alt. Hauptsächliche Methode hierbei ist die Anwendung von Hitze, trockene beim Braten, nasse beim Kochen. Seit einigen Jahrtausenden kennen die Kulturvölker die Alchimie, die Paracelsus „die Mutter der Wissenschaften“ genannt hat. Sie ist kein Versuch, Gold zu machen, sondern ein Weg zum Verständnis der Materie. Alchimie hat auch das Ziel, Wege zur Herstellung wirksamer Arzneien zu finden Aus der Antike stammt auch ein weiteres System zum Verständnis der Materie, die Lehre von den vier Elementen: Feuer, Erde, Wasser, Luft. Auch diese Methode ist zum Verständnis der Krankheiten und der Heilmittel geeignet.

Das Wesentliche an der Alchimie ist die Lehre von den drei Prinzipien: Merkur, Sulfur und Sal. Diese sind keine Stoffe, sondern Eigenschaften der Materie. Merkur ist das Flüchtige, Sulfur das Brennende, Sal das Feste. Nähere Erklärungen finden Sie in jedem Lehrbuch der Alchimie. Die drei Prinzipien treten nie einzeln auf, sondern immer gemeinsam, in verschiedenen Proportionen, harmonisch oder weniger harmonisch verbunden. Durch die Kunst ist ein Anreicherungsprozess ihrer Stärke möglich sowie eine Vergrößerung der Harmonie.

Die Chemie als Naturwissenschaft, Tochter der Alchimie, ist jünger als diese und wird seit gut zweihundert Jahren betrieben. Alchimie und Elementenlehre der Antike sind keineswegs veraltete Vorläufer der modernen Wissenschaften, sondern nur eine andere Betrachtungsweise der Wirklichkeit. Vergleicht man die Einrichtung eines chemischen oder alchimistischen Labors mit einer Küche, so stellt man eine erhebliche Ähnlichkeit fest. Qualifizierte Chemiker kochen häufig gern und gut (Liebigs Fleischextrakt). Alchimistische Überlegungen können einem bei der Entwicklung einer schmackhaften und gleichzeitig gesunden Küche durchaus weiterhelfen. Die Meinung, dass die richtige Nahrung für Prophylaxe und Therapie von Krankheiten von größter Bedeutung sind ist seit der Antike immer wieder vertreten worden, beispielsweise von Hippokrates und Kneipp. Alchimie in der Küche besteht darin, dass man die Gesichtspunkte der Alchimie berücksichtigt, um aus ausgewählten Rohstoffen mittels geeigneter Operationen, Speisen und Getränke herzustellen, die außer der Ernährungsfunktion angenehm zu konsumieren sind und zusätzlich hohen Wert bei Gesunderhaltung oder Wiedergesundung aufweisen, also Lebensmittel im engeren Sinn darstellen.

Von den fünf Sinnen des Menschen sind die chemischen, nämlich Geruchs- und Geschmackssinn für die Beurteilung von Nahrungsmitteln zuständig. Sind diese Sinneswahrnehmungen nicht durch repressive extreme Lebensumstände, Geschmacksverstärker und dgl. verhunzt, kann man sich bei der Auswahl der Nahrung auf ihr Urteil verlassen. Heutzutage haben wir auch die Möglichkeit, Lebensmittel aus vielen Ländern und die Zubereitungsweisen anderer Völker kennenzulernen. Also: Iss, was dir schmeckt. Die stark verschiedenen Geschmäcker zeigen unterschiedliche Bedürfnisse an, je nach Konstitution, Lebensweise, Alter, Klima, Beruf usw. Beispiele: Süßigkeitsbedürfnis ist in Kindheit und Alter normal; in den Tropen ist das Fleischbedürfnis geringer, dafür werden Früchte und scharfes Essen bevorzugt.

Diät als Religionsersatz ist stark ideologisch geprägt; sie darf nicht gut schmecken, nicht von Tieren stammen etc., dafür erwartet der Diätfreak eine Belohnung durch erhöhte Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit. Wer beruflich oder privat mit vom Diätwahn Betroffenen Kontakt hat weiß, dass genau das Gegenteil eintritt.

Alchimie in der Auswahl der Nahrungsmittel und ihrer Zubereitung
Lebensnotwendige Stoffe:
Einige weitere Angaben zu Nahrungsmitteln:
Alchimie der Nahrungsmittelzubereitung:
Die Anwendung von Hitze in der Küche:
Der Instinkt und die Nahrungsmittelauswahl
Ratschläge für eine vernünftige Diät:
Lebensverlängernde Kost nach Meinung der verschiedenen Medizinsysteme
Der Mechanismus der Lebensverlängerung

In Summa:
Herzhaftes Essen
ist ein gutes Essen

...

Literatur:
Peter Schleicher, Eckhart Witzigmann: Alchimie der Küche. München 2001
Norbert Lebert: Alte Sünder leben länger. Ratschläge für ein unbeschwertes Älterwerden. Luebbe Verlagsgruppe 1993
Regina Naumann: Bioaktive Substanzen: Die Gesundmacher in unserer Nahrung. Reinbeck 1998
Richard Beliveau, Denis Gingras. Krebszellen mögen keine Himbeeren. Nahrungsmittel gegen den Krebs. München 2007
Richard Beliveau, Denis Gingras: Krebszellen mögen keine Himbeeren. Das Kochbuch. München 2008

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer.nat. Max Amann
Diplomchemiker und Heilpraktiker
Viktor-Scheffel-Str. 13/II
80803 München
Tel. 089 - 39 46 82

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 04/2009

Naturheilpraxis 04/2009