Komplexhomöopathie

Hormonelle Insuffizienz

Komplexhomöopathie bei Unterfunktion der Hormondrüsen

Von Margret Rupprecht

„Die materialistische Naturphilosophie ist heute nicht mehr im Einklang mit wissenschaftlicher Erkenntnis.
Sie wird, im Gegenteil, durch die Quantenphysik widerlegt.“

Diese Aussage des Hamburger Atomphysikers Pascal Jordan bedeutet für die Medizin, dass nicht mehr das „In-Teilchen-Denken“, sondern ein „Denken im Formativ-Strukturellen“ der Ausgangspunkt einer Therapie sein sollte. Es war der Münchner Arzt Franz Riedweg, der als einer der ersten erkannte, dass im Bereich der psychophysischen Organisation des Menschen das Hormonsystem die Rolle des Formativ-Strukturellen übernimmt. Und dass Insuffizienzen in diesem Bereich nicht durch die geläufige substituierende Applikation von natürlichen oder chemisch-synthetischen Hormonen zu beheben sind. Auf Dauer verabreichte Hormonapplikationen, z. B. Cortison oder Östrogene, verhalten sich kontraproduktiv. Sie setzen mit der Zeit die körpereigene Hormonproduktion herab.

Hormonmangel ist kein „Teilchenproblem“, sondern eine Insuffizienz im Bereich der Formbildeprozesse. Der Wirkungsbereich des Hormonsystems ist – so gesehen – auch weniger das Korpuskuläre als mehr der Bereich der Wellen und Schwingungen. Hypophyse, Nebennieren, Schilddrüse und Gonaden können als Kardinaldrüsen angesehen werden, die offenbar das Zentrum der Gestalt- und Formkräfte des Organismus ausmachen. Von ihnen gehen entscheidende Formimpulse aus. Die Mengenverhältnisse der Hormone im Blut spielen sich in Milligramm- und kleineren Einheiten ab; Hormone sind labil und zerfallsbereit; ihr Wirkungsweg im Organismus ist komplex, wenn nicht gar geheimnisvoll. Und doch ist die Wirkung von Hormonen fast dem Dynamit vergleichbar. Bestes Beispiel sind die massiven Auswirkungen von Cortison auf den Gesamtorganismus mit allen positiven und auch gefährlichen Effekten. Ähnliches gilt für die Effizienz von Schilddrüsenhormonen auf Körper und Psyche.

Eklatant zeigen sich diese massiven Wirkungen am Axolotl, einem Amphibium, das eine regelrechte Metamorphose durchmacht, wenn man ihm ein Schilddrüsenhormon zusetzt: „Es werden plötzlich in diesem Tier verborgene Texte abgelesen, es wird ein anderes Blatt des Gen-Kodes aufgeschlagen. Es entwickelt sich ein völlig anderes Tier. Dieses Tier bekommt Füße, Beine, der Schwanz entwickelt sich zurück, desgleichen die Kiemen. Es entsteht ein Landtier, und zwar ein Tier, das in der Zoologie überhaupt nicht vorkommt. Eine völlig andere Gestalt tritt einem vor Augen.“ (Riedweg). Die kardinale Bedeutung der Endokrinologie in der Medizin, aber auch in der Naturheilkunde, ist noch lange nicht in ihrem vollen Umfang erkannt, geschweige denn therapeutisch berücksichtigt.

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Literatur
Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Sonntag Verlag, Stuttgart 2005
Theodor Dingermann, Dieter Loew: Phytopharmakologie. Experimentelle und klinische Pharmakologie pflanzlicher Arzneimittel. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003
Josef Karl: Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde. Pflaum Verlag, München 1995
Franz Riedweg: Hormonmangel. Zur Theorie und Praxis der pflanzlichen Stimulation des Hormonsystems. 3. Auflage, Sonntag Verlag, Stuttgart 2001
Robert F. Schmidt, Gerhard Thews: Physiologie des Menschen. Springer-Verlag, Berlin und Heidelberg 1990
Giatgen A. Spinas, Stefan Fischli: Endokrinologie und Stoffwechsel. Thieme Verlag, Stuttgart 2001
Hildebert Wagner, Markus Wiesenauer: Phytotherapie. Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003

Die drei homöopathischen Einzelmittel Chelidonium maius, Silybum marianum und Vitex agnus castus wurden repertorisiert nach:
a) Der Neue Clarke. Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker. 6418 Seiten. Dr. Grohmann Verlag für homöopathische Literatur, Bielefeld 2001
b) Karl Stauffer: Klinische Homöopathische Arzneimittellehre. Johannes Sonntag Verlagsbuchhandlung, Regensburg 1955
c) William Boericke: Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Verlag Grundlagen und Praxis, Leer 1973
d) Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Band 4. Mediamed Verlag, Ravensburg 1988

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München
Internet: www.quinta-essentia.info

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