Komplexhomöopathie

Unsere Leber – das Organ der Lebensfreude!

Von Traudl Walden

Die Leber ist das Organ der Lebensfreude, der Lebensenergie und das Organ, das uns vor bösartigen Leiden schützt, weil es körperfremde und körpereigene Stoffe umwandelt und für die Niere aufbereitet, um diese über den Harn aus dem Körper zu leiten. Eine Therapie mit Leberheilpflanzen und Mineralien ist überall dort angezeigt, wo Depressionen, Erschöpfung, übergroße Müdigkeit und eine Neigung zu Entartungen das Krankheitsbild bestimmen.

Umweltbelastungen, falsche Ernährung, synthetische Medikamentenrückstände, Pestizide, Gifte – alles führt das Pfortadersystem vom Darm in die Leber. Dort werden zunächst unlösbare Substanzen lösbar gemacht, die brauchbaren Nährstoffe werden weiter verarbeitet, die „Unbrauchbaren“ müssen von der Leber unter großem Aufwand so aufbereitet werden, dass die Nieren diese übernehmen können. Die Leber ist also ein vielbeschäftigtes Organ und ihre Hauptaktivitätszeit liegt zwischen 1 und 3 Uhr in der Früh. Schlafstörungen um diese Zeit werden der gestörten Leberenergie zugerechnet. Ausgenützt werden sollte diese Zeit für Gabe von Leberpräparaten. Die Uhr auf 1 Uhr zu stellen ist aber nicht notwendig, weil der Patient entweder sowieso wach ist auf Grund seiner Leberfunktionsstörung oder die Einnahme vor dem Schlafengehen auf Grund der verzögerten Verarbeitung der Verdauungsorgane die ideale Zeit ebenfalls erreicht wird. Vor dem Lebermeridian kommt der Meridian der Galle. Chronische Leberkrankheiten führen zu Wassereinlagerung in Geweben. Heilmittel wie der Löwenzahn z. B. wirkt einerseits Leber regenerierend, andererseits diuretisch, was ihm in der Volksmedizin den Namen „Bettseicher“ eingebracht hat. Bei allen ödematösen Erscheinungen sollte neben einer Nierentherapie auch eine Leberbehandlung erfolgen. Wer in seiner Diagnose die Funktionskreise berücksichtigt, den überrascht es in keiner Weise, dass Lebermittel in das Rezept eingearbeitet werden, wenn der Patient mit chronischen Lungenleiden, Anämie, Herz-Kreislauferkrankungen, Arthrosen, Rheuma, Gicht oder chronischen Hautleiden in die Praxis kommt.

Die Leber ist ein Stoffwechselorgan mit so vielseitigen Funktionen. In der Energieversorgung beispielsweise ist sie maßgebend beteiligt, schädigende Stoffe zu inaktivieren, also entgiftende Maßnahmen zu treffen, was in der heutigen, zunehmend belastender werdenden Gesamtlage ihre ganze Leistungsfähigkeit in Anspruch nehmen kann. Geschwächt und geschädigt wird die Leber immer durch Überforderung, durch ein zu viel: zu viel Fett, zu viel Alkohol, zu viele Medikamente, aber auch durch ein zu viel an geistigen Ansprüchen. Jede Fehleinschätzung dessen, was nützlich oder schädlich ist, jedes Aufnehmen, das die Verarbeitungskapazität übersteigt, beeinträchtigt den Leberbereich. Alle Begierden und überzogenen Sehnsüchte, oft eng verbunden mit neidvollen Tendenzen, aber auch zu hoch gesteckte, ehrgeizige Ziele führen zu Maßlosigkeiten und zu dementsprechenden Belastungen. Verbunden mit der Leber sind die Gallenwege. Die aggressive, verdauende Eigenschaft der Gallenflüssigkeit ist Ausdruck von Energie, die zum Aufrechterhalten wichtiger Funktionen in Fluss bleiben muss. Durch falsche Zurückhaltung von emotionalen Bewegungen werden die Energien der Galle am Fließen gehindert. Gallensteine sind meist ein Ausdruck von zurückgehaltener, erstarrter Energie, hervorgerufen durch innere Verhärtung und Verbitterung.

Die Leber ist die Mutter der Galle, die Gallensäfte entstehen in der Leber. Die Leber an für sich ist ein „kaltes“ Organ, der aktive und warme Teil dieses Gespanns macht die Galle aus. Ihre „heißen“ Bestandteile (die Entartung der Galle macht den cholerischen Menschen) dienen, zusammen mit den Enzymen der Pankreas, der Verdauung. Heilmittel der Galle sind daher immer im Zusammenhang mit Verdauungsstörungen zu wählen. Diese Pflanzen helfen, das Milieu des Darmes zu sanieren. Eine weitere wichtige Funktion der Gallensäfte ist die Ausscheidung von Schlackenstoffen und Toxinen aus der Leber. Leber und Galle erfüllen wichtige seelische Funktionen, sie bilden das Organsystem, das für eine Harmonie der Temperamente sorgt. Phlegma, Willensstärke und Depression brauchen eine anregende Therapie, während das cholerische Temperament eher eine beruhigende Therapie der Leber braucht. Gallensteine sind „Ärgersteine“, die als Ausdruck unterdrückter Wut zu sehen sind. Der garstige Gallensteinpatient muss behutsam behandelt und vor allem therapiert werden – eine Herausforderung für den Therapeuten!

Die Heilmittel für Leber und Galle werden unterschieden in:

Alkohol und chronischer Leberschaden

Kräuter und Mineralien für Leber und Galle

Bärlapp und Schöllkraut, die homöopathische Unterstützung in der Lebertherapie:

Das Lebergesicht

Das für und wider der Komplexhomöopathie

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Büchertipps und Quellennachweis:
- Homöotherapie von Karl Stauffer (vergriffen)
- Homöotherapie der Hautkrankheiten von Walter Zimmermann
- Homöopathische Arzneitherapie von Walter Zimmermann
- Kräuterspagyrik von Hans-Josef Fritschi, Hugendubel Verlag, Ausgabe 1990
- John Diamond in seinem Buch „Die heilende Kraft der Emotionen“ vom VAK Verlag – beschreibt auf besonders zutreffende Weise die Gefühle, versteckt und oft unterdrückt manifestieren sie sich auf den Organen: 12. Ausgabe 2001 VAK Verlag Freiburg
- Kräuterparadies Lindig versendet im Shop www.seit1887.de
- Hilfreich waren das Vademecum Biominerale und die Kompendien von Strath, Nestmann, Kattwiga, Pekana und Meta Fackler sowie Hevert.
- Tipp für HP-AnwärterInnen: Lernhilfen in Form von Mindmaps gibt es kostenlos als pdf.Datei zum Runterladen bei www.heilpraktikerabc.de

Anschrift der Verfasserin:
Traudl Walden
Heilpraktikerin
85570 Markt Schwaben
Fortbildungen unter www.heilkunst-muenchen.com

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