Phytotherapie

Dem komplexen Verbund „Herz-Nerven-Kreislauf“ therapeutisch gerecht werden: Komplexphytotherapie

Synergieeffekte nutzen, Medikamentenkosten senken, therapeutische Wirkungen verstärken

von Margret Rupprecht

Was für die Homöopathie selbstverständlich ist – Einzelhomöopathika zu einem gemeinsamen Präparat zusammenzufassen –, stellt sich auch für die Phytotherapie als sinnvolles Verfahren heraus: mehrere Pflanzen gleicher Wirkungsrichtung in einem Komplexphytotherapeutikum zu vereinen. Eine unterscheidende Betrachtung von Einzelmittel- und Komplexphytotherapie muss notgedrungen mit einer Frage beginnen: Gibt es das überhaupt, das Phänomen des „Einzelnen“, des isoliert zu Betrachtenden, oder hat die Physik in den vergangenen Jahrzehnten jenes Denken in „Teilchen“ nicht schon längst widerlegt – und damit auch einen Teil der bisherigen Weltsicht?

Besonders gut lässt sich diese Fragestellung am Beispiel von Heilpflanzen erörtern – z.B. an der Rose: Was ist eine Rose? Neben der Tatsache, dass sie ein außerordentlich ästhetisches Lebewesen mit ausgesprochen eigenem Charakter ist, enthält allein ihr ätherisches Öl – chemisch gesehen – ein Konglomerat aus Citronellol, Geraniol, Nerol, Ethanol, Citral, Carvon, Eugenol, Farnesol ... bis heute sind mehr als dreihundert Inhaltsstoffe identifiziert worden. Bei anderen Heilpflanzen verhält es sich ähnlich. Chemisch gesehen bestehen sie aus hunderten und mehr Inhaltsstoffen. Wer kann angesichts dieser Tatsache noch von „Einzelmittel“-Phytotherapie sprechen, wenn er beispielsweise ein Präparat nur aus Crataegus oder nur aus Valeriana verordnet? Heute kann man die kleinsten Einheiten von Heilpflanzen sehr differenziert analysieren und es stellt sich mit Recht die Frage, bis zu welchem Punkt sich ihre stoffliche Komplexität überhaupt noch erfassen lässt.

Komplexphytotherapie – Therapie mit der „Schrotflinte“?

Komplexphytotherapie für Sedierung und Schlafförderung

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Literatur:
Helmut Brinkmann, Fritz Oelze, Markus Wiesenauer: Naturheilverfahren bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hippokrates Verlag, Stuttgart 1994
Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Sonntag Verlag in Medizin Verlage Stuttgart, 2005
Rudolf Klußmann: Psychosomatische Medizin. Springer Verlag, Heidelberg 1998
Ruediger Dahlke: Lebenskrisen als Entwicklungschancen. Bertelsmann Verlag, München 2006
Gerhard Madaus: Lehrbuch der Biologischen Heilmittel. Mediamed Verlag, Ravensburg 1989
Hildebert Wagner, Markus Wiesenauer: Phytotherapie – Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathica. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2003
Max Wichtl u. a.: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2002

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München

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