Phytotherapie

Pflanzen heilen anders

Von Falk Fischer

Unter pharmakologischen Gesichtspunkten sind Pflanzenheilmittel Vielstoffgemische. Sie in ihrer Wirkung präzise zu klassifizieren und darin zu evaluieren, ist wissenschaftsmethodisch nur in begrenztem Umfang möglich, weil die möglichen Synergieeffekte mit anderen Wirkstoffen oder auch mit begleitenden Stoffen, die für sich genommen überhaupt keine Wirkung entfalten, prinzipiell nicht überschaubar sind. Feste Regeln kann es daher nicht geben. So sind viele Pflanzen bekannt, bei denen einzelne, identifizierbare Wirkstoffe die Hauptwirkung dominieren. Genauso gibt es auch das andere Extrem, bei dem weder ein einzelner Wirkstoff, noch eine bestimmte Wirkstoffgruppe die indizierte Wirkung hervorzurufen vermag, sondern nur das Wirkstoffgefüge als Ganzes. In den allermeisten Fällen gilt jedoch, dass die Gesamtpflanze gegenüber bestimmten Extrakten deutlich weniger Nebenwirkungen zeigt oder auch gar keine.

Bei dieser substanziellen Betrachtung kann schnell der Eindruck entstehen, als handle es sich bei einer Heilpflanze im Hinblick auf ihre Heilwirkung auf den Menschen um eine Art Schüttgut aus lauter Einzelsubstanzen, bei dem es keine Rolle spielt, in welcher Chronologie und räumlichen Ordnung die Stoffe zusammengemischt, geschweige aus einer vitalen und evolutionär bewährten Entwicklung hervorgegangen sind. Schon jeder Kuchen misslingt, wenn die Reihenfolge der Zutaten und die Rührzeiten nach Belieben gewählt werden.

Echinacea, die Abschirmende

Mariendistel – die Leberschutzpflanze

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Literatur:
(1) Th. Görnitz: Die Evolution des Geistigen, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2008
(2) Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer. nat. Falk Fischer
Wissenschaftsjournalist
Arbeit am Tonfeld
Ernst-Menne-Weg 6
57076 Siegen
E-Mail: FalkFischer@web.de
Internet: www.falkfischer.com

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