HPA-EXTRABLATT

Zur Rechtsgeschichte der Heilpraktikerschaft - Teil 25

- Die Frage der berufsständischen Professionalisierung im Jahre 1998 - Meinungen der Verbände

von Karl F. Liebau

Inzwischen gab es im Jahre 1998/99 eine mehr oder weniger breite Diskussion um die Frage einer gut und fundiert dokumentierten berufsständischen Professionalisierung. Wir hatten von Anfang an berichtet, zunächst über die Entschließung der Ländergesundheitsministerkonferenz, die den Heilpraktikern einen deutlichen Mangel an Verbraucherschutz, Transparenz und Qualitätssicherung attestierte und Besserung anmahnte.

Die Tatsache, dass es von Staats wegen eine Verbesserung des Verbraucherschutzes nur im negativen Sinne gibt, nämlich durch Beschneidung des Tätigkeitsfeldes (Stichwort „Risikotherapien“), hatte das Augenmerk auf berufsständische Professionalisierungsmodelle gelenkt.
In diesem Zusammenhang hatten wir über das Gütesiegelmodell berichtet, das unser Kollege Hubert Donhauser zum Gegenstand seiner sozialwissenschaftlichen Doktorarbeit gemacht hatte. Hier sollte nach einem von den Berufsverbänden anerkannten einheitlichen Curriculum aus- und fortgebildet werden, wobei endlich der Streit, wo und wie man den Stoff am besten lernt, beendet werden und jeder für sich selbst zwei- oder dreimal im Jahr die Gelegenheit haben sollte, vor einem von den Verbänden sanktionierten Gremium überprüfen zu lassen, ob er sich etwa auf dem Stand der Dinge befindet – in der Ausbildung nach Curriculum und Stoffverteilungsplan und in der Fortbildung nach dem Stand der verlangten Sorgfaltspflicht. Einige Fachgesellschaften hatten den Faden aufgegriffen, sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden und wollten für ihre Fachbereiche ein solches Gütesiegel schaffen. Deren diesbezügliche Meldung veröffentlichten wir in unserer letzten Ausgabe. Dazu gab es einen Offenen Brief der Fachgesellschaften, den wir hier abdrucken, und diverse Stellungnahmen, zustimmende und ablehnende, wovon wir zwei veröffentlichen möchten. Anschließend nehmen wir Gelegenheit zu einem kleinen Abschlusskommentar.

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Karl F. Liebau

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Naturheilpraxis 01/2009