Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Augendiagnose auch in der Kinderheilkunde

Von Petra Kropf

Vorbemerkung

In der Naturheilkunde wird seit Anfang an das Dogma hochgehalten, wenn irgend möglich die Ganzheit des Menschen zu sehen und zu behandeln. Dass dies jedoch leichter gesagt als getan ist, erfahren alle, wenn sie nur lange genug praktizieren. Dieser Anspruch ist groß. Auch ist es meiner Ansicht nach falsch – aus dieser Ganzheitsvorstellung heraus –, beispielsweise ein „Herz-Kreislauf-Mittel“ zu verordnen oder – anderes Beispiel – ein „Blasen-Nieren-Medikament“ bzw. ein „Leber-Galle-Mittel“. Die Erkenntnis, dass „alles mit allem zusammenhängt“, soll kein Grund zu unspezifischer Behandlung sein.

Die Begründung scheint mir ziemlich einfach: Lasse ich zunächst das spezielle Thema dieser Ausführungen beiseite, so dürfte einleuchten, dass Uva ursi, die Bärentraube, ein gutes Blasen-Desinfiziens bei unspezifischer Zystitis ist, jedoch bei einer Nephritis nicht viel bewirkt. Hier wäre dann begleitend Solidago virgaurea das pflanzliche Hauptmittel.

Freilich kann es im einen oder anderen Fall sein, dass beides zum Einsatz kommen muss – aber die Priorität sollte immer als Erstes festgelegt und schwerpunktmäßig therapiert werden. Vielleicht sagen manche: das ist selbstverständlich – ist es aber nicht immer und bisweilen der Grund des Therapieversagens.

Beim Beispiel „Leber-Galle“ ist es nicht anders: Gallebeschwerden, auch Steine, müssen keineswegs einen Leberschaden mit und nach sich ziehen.

Ein Cholagogum (Wermut, Pfefferminze, Artischocke zum Beispiel) kombiniert mit einem Spasmolytikum – kann das Problem lindern. Schwie­riger wird es bei der Fettleber bzw. Zirrhose – mit einem Cholagogum (höchstens als Zusatzmittel) ist da wenig auszurichten. Neben Alkoholkarenz im strengen Sinn und über mindestens ein Vierteljahr ein hochdosiertes Mariendistelpräparat, wie es die Monografie vorgibt und der Markt anbietet, ist, wenn überhaupt, etwas zu verbessern.

Bild A1:
Linke Iris, Myokardlakune bei einer 15-Jährigen, um 15 Minuten. (Sie hatte wiederholt Scharlach.) Nach einer Virusgrippe trat (kardiologisch bestätigt) eine Myokarditis auf.

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Kompaktkurs Augendiagnose für Fortgeschrittene
23. Januar 2009 16–20 Uhr
24. Januar 2009 9–18 Uhr

„Differenzialdiagnose ...“
Ref.: Ursula von Heimendahl, Hermann Biechele, Josef Karl, Marion von Carolath
Walhallastr. 2, 80639 München
Programm-Infos: www.ak-augendiagnose.de

Anschrift des Verfassers:
Josef Karl
Alpenstr. 25
82377 Penzberg

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