Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Augenakupunktur – ein Ganzkörper-Regulationsverfahren

Von Karin Brucker

Die Augenakupunktur ist ein neueres Verfahren, das zur Behandlung von meist schulmedizinisch austherapierten Augenleiden in Deutschland immer bekannter wird. Dabei wird nicht in die Augen gestochen, wie der Name manchmal fälschlicherweise impliziert. Natürlich gibt es in der TCM zahlreiche augenrelevante Punkte. Die neue Augenakupunktur verwendet diese Punkte jedoch nur begleitend, denn die Hauptwirkungspunkte stammen alle aus verschiedenen Mikroakupunktursystemen. Die alleinige Verwendung von TCM-Punkten bei der Behandlung von Augenleiden zeigt erfahrungsgemäß nur mäßig gute Ergebnisse. Der Einsatz von Mikrosystemen spielt heute bei Augenleiden eine wichtige Rolle. Das wichtigste Mikrosystem, auf dem die Augenakupunktur basiert ist das aus China stammende ECIWO-System. ECIWO ist ein Akronym für Embryo Contains Information oft the Whole Organism. ECIWO ist im Wesentlichen eine hochinteressante neue Biologie-Theorie, die der Biologe Yinqing Zhang an der Shandong Universität in den 80er Jahren entwickelte. Er befasste sich mit Ähnlichkeitsstrukturen in der Tier- und Pflanzenwelt und fand eines Tages heraus, dass alle Zebras, deren Streifen ähnlich wie beim Menschen der Fingerabdruck, zwar unterschiedlich gestreift sind, jedoch entlang eines Röhrenknochensegments genau elf Streifen haben. Schließlich entdeckte Zhang, dass ein Röhrenknochensegment eine Ähnlichkeit zu einem gewissen Embryonalstadium des Menschen zeigt und vermutete daher korrelierende Zusammenhänge. In der Tat fand er heraus, dass sich der ganze Mensch entlang eines Röhrenknochensegments vollständig abbildet. Dabei findet man an diesen Segmenten sowohl die Organe direkt, als auch in Zusammenhang mit der TCM-Theorie betroffene Funktionskreise. Die Wirkungsweise dieses Systems, das für alle Röhrenknochensegmente des Körpers gilt, zeigt sich mit auffallend großer Wirkung insbesondere am 2. Mittelhandknochen, an dem bei Augenpatienten oft die Leber oder Niere als Funktionskreis gefunden wird, aber auch das Auge, oder das Gehirn direkt (das Auge entsteht embryologisch aus dem Gehirn).


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Literatur:
Brucker Karin, Wutta Hans-Peter: Theorie und Praxis der Augenakupunktur. Hippokrates. 2003
Informationen zu Behandlungs- oder Ausbildungsmöglichkeiten bei
Karin Brucker
Am Weisenstein 4
53639 Königswinter
Tel.: 02244 / 90 05 33

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Naturheilpraxis 12/2008