Krebsforum

Ist Krebs experimental-wissenschaftlich lösbar?

Von Roland Werk

Einleitung

Für drängende Krankheiten wie Krebs sind trotz weltweiter, intensiver Forschung über viele Jahrzehnte keine bahnbrechenden Ergebnisse erzielt worden. Es stellt sich somit die Frage, ob diese Erfolglosigkeit ein dem Problem und/oder dem Vorgehen inhärentes ist. Diese Frage mündet in Überlegungen zu den Systembedingungen der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung.
Im Folgenden soll die Problematik unter Aspekt der Gesetzmäßigkeiten der Evolution und der evolutionären Erkenntnistheorie diskutiert werden.

Ordnungsprinzipien der Evolution

Die Evolution und ihre Gesetzmäßigkeiten sind bis hin zur komplexesten Lebensäußerung Grundlage des Lebens. Von Dobzansky stammt die prägnante Formulierung „Nichts macht Sinn ohne Berücksichtigung der Evolution“ (4). Folglich ist es nur angemessen, die Fragestellung unter den Aspekt der Evolution und ihren Gesetzmäßigkeiten zu betrachten. Da die Entstehungswahrscheinlichkeit selbst einfacher Eiweiße wie das Cytochrom C (Aminosäuren) mit 10-144 derart niedrig ist, scheidet eine Zufallsentwicklung der Lebensformen aus. Vielmehr ist eine Gesetzmäßigkeit zu fordern, die die Entstehung von Molekülen wie Cytochrom C möglich werden lässt. Grundlegende Ideen hierzu basierend auf informationstheoretischen Überlegungen wurden von Rupert Riedl als Ordnungsprinzipien und Gesetzmäßigkeiten der Evolution vorgetragen (11,12). Das Konzept sieht eine schrittweise Minimierung des Zufalls durch Festlegen erfolgreicher Entscheidungen. Das „Lernen“ (Festlegen von Entscheidungen) erfolgt durch das Ausscheiden weniger erfolgreicher Varianten. Experimentell wurden diese Überlegungen durch die Versuche mit selbstreplizierender RNA bestätigt (1). Einmal optimierte Lösungen werden beibehalten und lediglich modifiziert bzw. in ihrer Funktion umgewidmet. Die „Kosten“ für die Neuentwicklung, Eliminierung von Fehlerursachen und suboptimaler Varianten sowie Reproduktion sind größer als das Beibehalten optimierter Versionen. Mit der Häufigkeit ihrer Anwendung/Einsatz erhöht sich die Erhaltungschance einer Entscheidung. Ebenso nimmt der Zwang zur Erhaltung einer Entscheidung mit ihrer Bedeutung für den Organismus zu (11).

Auch hier belegt der Nachweis von Übergangsmolekülen, der semikonservativen Replikation oder das unveränderte Beibehalten von Aminosäuresequenzen z. B. bei den „heat shock“-Proteinen (HSP) die theoretischen Überlegen.

Änderungen der physikochemischen Außenbedingungen prägen den Ausleseprozess

Wissenschaftliche und Erkenntnis

Induktive experimentelle Wissenschaft versus Systemüberlegungen

Zusammenfassung und Ausblick

Lösungsmöglichkeiten sind denkbar über:

...

Literatur:
1. Biebricher Ch. K.. Darwinian selection of self-replicating RNA. Evolutionary Biology 16 (1983) 1-52
2. Bürgin L.. Der Urzeit-Code. 2007. F. A. Herbig Verlag, München
3. Ditfurt Hoimar von zitiert nach Riedl R. Die Ordnung des Lebendigen. Systembedingungen der Evolution.
4. Dobshansky T. zitiert nach Schuster P. Ursprung des Lebendigen und Evolution von Molekülen.
    http://www.tbi univie.ac.at/~pks/Public Lectures/Ursprung – 1999.pdf
5. Dörner D.. Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen. 1989. Rowohlt Verlag Hamburg
6. Eigen M., Schuster P.. The hypercycle. A principal of natural self organisation. 1979. Springer Verlag Berlin
7. Fleck L.. Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. 1935. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1980, Suhrkamp Verlag Frankfurt
8. Illmensee K., Mintz B.. Totipotency and normal differentiation of single Terato carcinoma cells cloned by injection into blastocysts. Proceedings of the National Academy of Science 73 (1976) 549-553
9. Medawar P. zitiert nach Schuster P. Ursprung des Lebendigen und Evolution von Molekülen.
    http://www.tbi univie.ac.at/~pks/Public Lectures/Ursprung – 1999.pdf
10. Nicholson J. K., Holmes E., Wilson I. D.. Gut microorganisms, mammalian metabolism and personalized healthcare. Nature Reviews Microbiology 2005; doi 10/1038/nr microbiol 1152.
    www.nature.com/reviews/micro
11. Riedl R.. Die Ordnung des Lebendigen. Systembedingungen der Evolution. 1975. Paul Parey Verlag Hamburg, Berlin
12. Riedl R.. Evolution und Erkenntnis. 1982. Pieper Verlag München
13. Schuster P.. Ursprung des Lebendigen und Evolution von Molekülen.
    http://www.tbi univie.ac.at/~pks/Public Lectures/Ursprung – 1999.pdf
14. Simpson G. G.. Biology and the nature of Science. Science 139 (1963) 81-88
15. Simpson. H. zitiert nach Vollmer G.. Evolutionäre Erkenntnistheorie.1994. S. Hirzel Verlag Stuttgart
16. Smith J. M., Szathmáry E.. The major transitions in evolution. 1995. W. H. Freeman Verlag Oxford U.K.
17. Vahl C. F.. Fairness für forschende Chirurgen: Ein Plädoyer. Dt. Ärzteblatt 105 (2008) A625-A628
18. Varela F.. Der kreative Zirkel. Skizzen zur Naturgeschichte der Rückbezüglichkeit. in: Die erfundene Wirklichkeit (1981) P. Watzlawick. Hrsg. Pieper Verlag München
19. Vollmer G.. Evolutionäre Erkenntnistheorie.1994. S. Hirzel Verlag Stuttgart
20. Warburg O.. On the origin of cancer cells. Science 123 (1956) 309-314

Anschrift des Verfassers:
Dr. Roland Werk
BABENDE Institut
Goethestr. 1
97072 Würzburg

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 12/2008

Naturheilpraxis 12/2008