FACHFORUM

Ernährung und Übergewicht

Steuern wir in eine nationale Katastrophe?

von Josef Karl

I.
Wehmut beschleicht einen dann doch – trotz der endlich längst überfälligen Raucherkampagnen und der jetzt nahezu schlagartig ins Rampenlicht gelangten Erkenntnis, dass wir durch das massenhafte Übergewicht in eine nationale Katastrophe steuern.

Sie fragen, werte Leserinnen und Leser, warum Wehmut, weshalb nicht überflutende Freude, Genugtuung über die Bestätigung der naturheilkundlichen Bemühungen seit Jahrzehnten!

Endlich – endlich werden Probleme erkannt und sogar Ansätze zur Wende erprobt.

Noch mal: Es bleibt bei mir und bei vielen von uns eben diese Wehmut, Traurigkeit, Resignation. Der Berufsoptimist, wozu hauptsächlich Politiker zählen und die Mehrzahl jener Personen – hunderttausende in der BRD – die im Gesundheitswesen tätig sind: Ärzte, Kliniken, Krankenkassen müssten doch offenen Auges gesehen haben, dass seit langem etwas „faul ist im Staate Dänemark“ (Zitat aus Shakespeare). Begreifen kann es keiner, außer den Gleichgültigen und jenen, die immer satt verdienen an der Misere der Menschheit. Beispiel: die Tabakindustrie – lange, man fasse es nicht – vom Staat subventioniert! Unzählige schauen bis heute zu, dass Nahrungsmittel angeboten werden, die nach wie vor toxisch und mit einer Latte von chemischen Zusatzstoffen präpariert sind.
Wer kennt nicht all die „E-Nr.“ und die Chemiestoffe, die auf nahezu jeder Verpackung stehen? Sicher sind auch nicht alle E-Stoffe schädlich, doch was heute als harmlos gilt, kann es morgen nicht mehr sein.

Schuldzuweisungen: nein, besser nicht. Allzu viele versagen hier; dass es keiner zugeben will ist natürlich. Jetzt urplötzlich sollen die Buben und Mädchen über Ernährung, Zubereitung, Kochen unterrichtet werden. Das Elternhaus offenbar als Katastrophenplatz, wo sie das nicht lernen.

Die Eltern sind mit Gegenargumenten gerüstet; keine Zeit z.B.
Aber das ist nur ein Teilaspekt: Diese jetzt fast zur Hälfte übergewichtigen Eltern sind ja auch nicht vom Nichtessen, bzw. dem rechten Trinken so geworden, wie sie jetzt sind. Nicht nur die Aufklärung kommt um Jahrzehnte zu spät – und dass sich nun plötzlich alles ändert, bessert, revolutioniert: Wer dies wohl glaubt? Niemand will’s hören. Das Ganze ist völlig verfahren – und wird es noch lange bleiben! Darum die Wehmut, die Traurigkeit.

II.
Schmeichelhaft ist es nicht, wenn der Mensch biologisch als „Allesfresser“ bezeichnet wird. Dass er mittels Verstand davon nicht Gebrauch machen muss, liegt auf der Hand. Es passt einfach nicht alles in der Nahrung zusammen – auch wenn viele Menschen über Jahrzehnte mit chaotischer Ernährung das Gegenteil zu beweisen scheinen.

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Anschrift des Verfassers:
Josef Karl
Heilpraktiker
Alpenstr. 25
82377 Penzberg

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Naturheilpraxis 10/2008