Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Bericht zum Infertilitätstag am 29.04.2008 im Vorfeld des TCM-Kongresses in Rothenburg o.d. Tauber 2008

von Cynthia Roosen

Anlässlich des TCM-Kongresses in Rothenburg o.d. Tauber vom 01.–03.Mai 2008 fand der Infertilitätstag, mit Referenten der „Arbeitsgruppe zur Kinderwunschbehandlung in der TCM“ statt.

Die Moderation übernahm Frau Karin Bervoets.

Die erste Referentin, Frau Andrea Kaffka sprach über die geschichtliche Entwicklung weiblicher Unfruchtbarkeitsbehandlung in China von den Klassikern bis heute.
Sie gab zunächst einen kurzen Überblick über die Veränderungen in den verschiedenen Dynastien:

In der frühzeitlichen Gesellschaftsorganisation (5000–2000 v. Chr.) oblag die Organisation der Frau. Töchter übernahmen das Erbe der Mutter, es gab kein Privateigentum, keine Rangunterschiede und auch keine Geschlechterunterschiede. Die Ehe unter Mitgliedern des gleichen Totems war verboten und man glaubte, dass Kinder das Resultat der Beziehung zwischen Müttern zum Totem waren, man glaubte also an die magische Zeugungskraft.

In der Shang-Zeit (1600–1100) war die Entwicklung zum Patriarchat schon so weit fortgeschritten, dass die Söhne das Erbe der Väter antraten. Weibliche Priester wurden durch männliche ersetzt. Es gab eine Ahnenmedizin. Man glaubte, dass männliche Erben Regen, gute Ernte und guten Viehbestand machten, die weiblichen Ahnen waren für die Nachkommenschaft und die Medizin verantwortlich. Die Ursache für Krankheiten wurde in den Wünschen von wütenden und unzufriedenen Ahnen gesehen. Mit Opfergaben (Essen, Kleidung, Tees, etc.) versuchte man diese zu besänftigen und zufrieden zu stellen.

In der Zhou-Zeit (1030–221) gab es ein strenges Feudalsystem. In dieser Zeit pflegte die Oberschicht die Vielehe um reiche Nachkommenschaft sicher zu stellen. Eheschließungen unter gleichen Familiennamen waren verboten. Man versuchte durch Einwirkung männliche Nachkommen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zu erzeugen. In der Mythologie stand der Drache für männliche Nachkommen und das Einhorn für Fruchtbarkeit. Konfuzius Mutter soll vor seiner Geburt mit einem Einhorn in Berührung gekommen sein.

Aus dieser Zeit stammt zum einen das Shan Hai jing (The Classic of Mountain and Seas) in dem Pflanzen zur Behandlung der Infertilität beschrieben werden. Zum anderen das Taichanshu, das Buch über Schwangerschaft und Geburt, welches in der Provinz Hunan gefunden wurde.

Im Anschluss stellte Frau Kaffka wichtige Gynäkolgen und Werke vor. Von diesen sind v. a. folgende zu nennen.

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Anschrift der Verfasserin:
Cynthia Roosen
Bothmerstr. 14
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