Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Blindverreibungsseminar

von Birgit Karrasch

Schlüsselwörter:
Arzneimittelherstellung, Verreibung, Mastix


Im November 2007 trafen sich zwölf Homöopathinnen unter der Leitung von Frau Gabriele Schwartze-Grossmann in der Schützen-Apotheke (München) zu einer Blindverreibung und zur Herstellung einer Arznei in den Potenzen Q6 und C30 aus der Ausgangssubstanz nach den Regeln Samuel Hahnemanns. Ein vom Zentrallabor geprüftes und somit den pharmazeutischen Vorschriften entsprechendes Material diente als Ausgangssubstanz. Jeweils zwei Teilnehmerinnen bildeten ein „Verreibe-Team“. Da es sich um eine pflanzliche Ausgangssubstanz handelte, erhielt jedes Team zwei Gran des zu verreibenden Materials. Vom Metall oder Mineral empfiehlt Hahnemann einen Gran, von laufendem Quecksilber oder Petroleum einen Topfen, vom Tierteil (Apisgiftblase oder Sepiasaft) einen Gran. In § 270 seines Organon der 6. Auflage beschreibt Hahnemann, wie eine solche Verreibung vom Ausgangsmaterial bis hin zu einer beliebigen Potenz vor sich zu gehen hat.

Die Kursleiterin machte darauf aufmerksam, dass auf peinliche Sauberkeit zu achten sei, da alles, was in den Mörser gelange, mit verrieben würde. Das Führen eines Protokolls während der Verreibung sei nötig zur Kontrolle und zum Nachvollziehen der Arzneiherstellung.

Das Herstellen von Arzneimitteln bleibt dem Apotheker vorbehalten. Für die klassisch arbeitenden Homöopathinnen war das Seminar eine besondere Erfahrung: Sie gewannen einen Einblick in diesen wichtigen Bereich der Homöopathie durch angeleitete Arbeit – die Herstellung eines Arzneimittels lege artis. Ein Dankeschön für die gelungene Veranstaltung geht an Apothekerin und Homöopathin Frau Schwartze-Grossmann.

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Literatur:
HAB 2007.
Hahnemann, S.: Organon der Heilkunst, 6. Aufl., Heidelberg: Haug 1999.
Schwartze-Grossmann, G.: Seminar-Skript „Arzneimittelherstellung“, München: 2007.
Trueb, L. F./Wyss, U.: Mastix von Chios – ein begehrtes Baumharz, in: Naturwissenschaftliche Rundschau, 59. Jahrgang (2006), Heft 6, S. 297-302.

Anschrift der Verfasserin:
Birgit Karrasch
Meisternstr. 5
75323 Bad Wildbad

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