„Stellen Sie sich einmal vor, sie wohnten mitten in einer Großstadt. Überall seien die Straßen durch Baustellen blockiert. Der Verkehr sei so dicht, dass nichts mehr liefe. Keine Lebensmittel, keine Medikamente, nichts mehr würde das Zentrum erreichen. Sie hätten ein Versorgungsproblem. So etwa muss sich eine Körperzelle fühlen, wenn sie von der Versorgung und auch der Entsorgung abgeschnitten ist. Dies ist das Problem der arteriellen Verschlusskrankheit.

Die Vielfalt der hieraus resultierenden Krankheitsbilder ist gigantisch. Das zentrale Problem bleibt jedoch, den Verkehrsfluss im Körper wieder in Gang zu setzen.

In der konventionellen Medizin spielt die Behandlung des Blutdrucks, die Reduktion der Blutfette, die Behandlung eines Diabetes mellitus und die Verringerung der Thrombozytenaggregation eine herausragende Rolle. Dass dies oft nicht ausreicht, zeigt sich z.B. in der Häufigkeit der Herzinfarkte ohne Nachweis einer nennenswerten koronaren Stenose. Immerhin sind 2/3 aller Herzinfarkte dieser Art. Ganz offensichtlich spielen also auch andere Faktoren eine Rolle, welche bisher wenig berücksichtigt wurden. Eine wichtige Fragestellung dabei ist, welche Faktoren die Dilatation oder die Kontraktion der Gefäße beeinflussen.

Die Gefäßwand der Arterien ist durch die glatte Muskulatur, welche durch das vegetative Nervensystem gesteuert wird, zur Regulierung des Blutflusses befähigt. Wir wissen, dass Reize des vegetativen Nervensystems, wie bei Schreck, den Gefäßtonus beeinflussen. Dies ist sicher ein interessanter Ansatz, den Blutdruck zu regulieren. Mentaltechniken, autogenes Training, Lebensführung, Muskelrelaxation nach Jacobsen, meditative Techniken sind der richtige Ansatzpunkt. Leider fällt in unserer reizüberfluteten, modernen Gesellschaft dieses immer schwerer.

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Raimund Struck
Göringsgraben 11
34414 Warburg

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Naturheilpraxis 08/2008