Herz Kreislauf

Digitalis purpurea

von Klaus Binding

Botanik

An Waldrändern, auf Kahlschlägen, auf kieseligem Sand- und Ursteinboden ist der rote Fingerhut, Digitalis purpurea, zu finden. Besonders deutlich ist die Verwandtschaft zu Tannenwäldern. Es wurde z.B. festgestellt, dass bei künstlichem Anbau der rote Fingerhut besser gedeiht und mehr Glykoside enthält, wenn dem Boden Tannenharze zugesetzt werden. Digitalis wächst im Bereich der gesamten atlantischen Region Europas – von der iberischen Halbinsel über Frankreich, auch Korsika und Sardinien, über Belgien, Niederlande, Irland, Großbritannien, Westdeutschland, Dänemark, Westskandinavien, bis zum nördlichen Polarkreis. Im Schwarzwald und im Harz ist er in Deutschland besonders stark vertreten. Auffällig ist, dass die Blütenbildung sich immer nach dem freien Licht ausrichtet und dem Dunkel des Waldes den Rücken zukehrt. In der Botanik wird dieses Phänomen als „Einseitswendigkeit der Blütentraube“ bezeichnet. Die Blüten öffnen sich – eine nach der anderen – an der Achse von unten nach oben. Die erste Knospenanlage ist himmelwärts gerichtet, die weitere Blütenentwicklung wendet sich wieder der Erde zu, so das der glockenartige geöffnete Fingerhut nach unten zeigt und dem normalen „Insektenbesuch“ entzogen ist. Nur ein einziges Insekt, das auch eine Erdausrichtung aufweist kann von unten in die Blüten krabbeln und sie bestäuben: die Erdhummel. Die Blüte sitzt mit einer fast kugelförmigen Glocke im Kelch, ehe sie sich in eine offene Trichterglocke verwandelt. An der Unterseite ist eine Einschnürung zu sehen, oberhalb derer die Nektarien sitzen. Schaut man in den Schlund dieser Blüte zeigen sich auf den hinteren drei Blütenblättern die bekannten purpurroten Fleckenbildungen, die von weißen Ringen umgeben sind und wie Augen wirken. Ähnliche Bildungen sind auf Schmetterlings- und Vogelflügeln sowie Tintenfischen zu finden. Blütezeit ist der Juni und Juli, oft auch noch Ende August.

Ursprung

Physiologische Wirkung

Homöopathie

Leitsymptome

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Anschrift des Verfassers:
Klaus Binding
Brenneckenbrück 5a
38518 Gifhorn
E-Mail: klaus_binding@freenet.de

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Naturheilpraxis 08/2008