Der Mann in der Naturheilkunde

Erektile Dysfunktion und Akupunktur

Von Jochen Schleimer

Das medizinische Problem der Potenzstörungen ist sehr alt und kommt in allen Medizinkulturen vor. Dass das Problem noch immer besteht, haben auch moderne Potenzmittel wie VIAGRA¨, CIALIS¨ und LEVITRA¨ nicht wesentlich verändert. Die allen drei Mitteln eigene Grundsubstanz hat unerwünschte (manchmal tödliche) Nebenwirkungen.
Es gibt aber noch ein anderes Problem, das häufig vernachlässigt wird: Geht es auf Dauer gut, wenn man einen 70-jährigen mit der Erektion eines 20-jährigen ausstattet, ohne ihm die Fitness eines 20-jährigen zu geben.

Was ist in welchem Alter normal?

Ebenso wie Länge und Größe des Penis haben Angaben und Behauptungen über die Normwerte und Häufigkeit des Sexualvollzuges über Tausende von Jahren die männlichen Gemüter bewegt.

Solon (640-559 v. Chr.), der große attische Gesetzgeber, setzt die Normwerte des Sexualvollzugs in direkte Abhängigkeit zur sozialen Stellung des Mannes: Arbeiter oder Bauern hatten demnach gegenüber ihren Ehefrauen geringere „Verpflichtungen“ als junge Bürgersöhne, die sich dem Müßiggang ergaben. Letztere wurden von Solon „einer täglichen Schuld“ verpflichtet.

Sokrates hielt einen Koitus unter Ehegatten alle 10 Tage für normal. Möglicherweise war seine nicht unbedingt harmonische Beziehung zu seiner Gattin Xanthippe Anlass die vergleichsweise geringe Koitusfrequenz von 35-40mal jährlich.

Mohammed, der Begründer des Islam, hielt den Geschlechtsverkehr einmal in der Woche absolut ausreichend, während der Reformator Martin Luther der altdeutschen Regel „in der Woche Zwir schadet weder mir noch ihr“ den Vorzug gab.

Auch wenn sie von anerkannt gescheiten Leuten stammen, so sind dennoch alle diese Regelungen recht unsinnig, denn die männliche sexuelle Leistungsfähigkeit variiert außerordentlich. Sie ist unterschiedlich von Mal zu Mal, von Partnerin zu Partnerin, hängt von der körperlichen Gesundheit ab und richtet sich nach dem Grad der Auslastung mit existentiellen und materiellen Sorgen und Problemen. Wesentlich dürfte auch der Vorteil sein, über seine Zeit relativ freizügig verfügen zu können. Nicht umsonst ging Giacomo Casanova, dem man eine ausgesprochen starke sexuelle Potenz nachrühmte, nie einer Tätigkeit nach, die man – nach bürgerlichen Maßstäben – mit „geregelter Arbeit“ bezeichnen könnte.

Weitere Behandlungsempfehlungen:

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Literaturverzeichnis:
Bahr, F. et al.: Das große Buch der klassischen Akupunktur, Elsevier, München, 2007
Schleimer, J.: Naturheilkundliche Behandlung männlicher Sexualstörungen, Sonntag, Stuttgart, 1995

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. J. Schleimer
Neurologe – Psychiater, Homöopathie – Naturheilverfahren
Waltramstr. 3
81547 München
Tel.089 - 692 63 53
Fax 089 - 692 73 57



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